Die Luft ist raus
Sonderveröffentlichung

Der Fachmann hilft Die Luft ist raus

Wenige Autos verfügen noch über einen Ersatzreifen. Können Reifenpannensets im Notfall eine gute Alternative sein, um die nächste Werkstatt anzufahren?

Ist der Reifen platt, hilft alles Schieben nichts. Aber ein Flickset hilft als Überbrückung bis zur nächsten Werkstatt. Foto: Vuk Vukmirovic/Shutterstock.com

03.02.2022

Notfallkits statt Reserveräder: Die meisten Hersteller verzichten bei Neuwagen aus Platzgründen auf vollwertige Reserveräder. Stattdessen gibt es Reifenpannensets, die platzsparender sind und deutlich weniger als ein Ersatzrad wiegen – das reduziert den Kraftstoffverbrauch. Der ADAC erklärt, was es beim Einsatz solcher Notlösungen zu beachten gilt.

Gute Lösung für den Notfall

Mitführen muss man ein Reifenpannenset in Deutschland nicht, hilfreich ist es allemal. Ein Set besteht in der Regel aus einem Reifendichtmittel sowie einem Kompressor zum Einleiten des Dichtmittels und Aufpumpen des Reifens. Ein durch ein Pannenset geflickter Reifen ist eine Not- und keine Dauerlösung. Ruprecht Müller, ADAC-Reifenexperte: „Der beschädigte Reifen muss in jedem Fall so schnell wie möglich durch einen neuen Reifen ersetzt werden. Selbst eine professionelle Reparatur des mit Dichtmittel behandelten Reifens ist nicht erlaubt.“ Daher sollte der direkte Weg in die nächstgelegene Werkstatt führen. Gegenüber der Montage eines Reserverads ist ein Reparaturset meistens einfach anzuwenden, auch wenn die Hinweise der Bedienungsanleitung beachtet werden müssen: Zunächst die undichte Stelle suchen, um einschätzen zu können, ob sich der Reifenschaden mit dem Dichtmittel beseitigen lässt. Die Dichtmittel können Stichverletzungen nur bis zu wenigen Millimetern Größe und ausschließlich in der Lauffläche abdichten. Grundsätzlich sollte der Fremdkörper, der die Undichtigkeit verursacht, nicht entfernt werden. Anschließend muss das Auto so bewegt werden, dass das Ventil unten ist. Daraufhin muss das Reifenreparaturset mit Kompressor, Dichtmittel und Schlauch zum Befüllen nach Anleitung vorbereitet werden.

Nächster Stopp: Die Werkstatt

Die Ventilkappe wird entfernt, der Schlauch zur Befüllung an das Ventil angeschlossen und der Kompressor in Betrieb genommen. Nachdem das Dichtmittel in den Reifen eingefüllt wurde, wird mit dem Kompressor außerdem der nötige Reifendruck hergestellt. Ist alles erledigt, sollte man vorsichtig, aber dennoch zügig wieder losfahren. Wichtig dabei: Die maximale Geschwindigkeit von 80 km/h nicht überschreiten. Details zum Vorgehen und zu den Einschränkungen lassen sich in der Bedienungsanleitung finden. Bei der nächsten Gelegenheit sollte zudem nochmal der Reifendruck überprüft werden. pm

Wenn es nicht vorangeht

Werden Mängel in einer Mietwohnung nicht beseitigt, müssen Mieter nicht voll zahlen.

Eine Kündigung wegen Zahlungsverzugs kann daher keinen Erfolg haben, so das Landgericht Berlin. In dem verhandelten Fall gab es in der Wohnung der Mieter einen Wasserschaden. Die Mängel waren dem Vermieter im Februar 2018 angezeigt worden. Die Arbeiten verzögerten sich. Die Mieter machten deshalb von ihrem Zurückbehaltungsrecht Gebrauch und zahlten eine geminderte Miete. Am 18. September 2019 kündigte der Vermieter unter anderem wegen eines Zahlungsrückstands. Zugleich untersuchte der Vermieter am selben Tag gemeinsam mit einem Sachverständigen, ob die betroffenen Wände noch immer feucht waren. Nachdem dieser Termin ergab, dass der Mangel beseitigt ist, glichen die Mieter den Zahlungsrückstand aus.

Mieter waren kooperativ

Die Räumungsklage des Vermieters scheiterte. Der Kläger selbst habe eingeräumt, dass die von ihm beauftragten Arbeiten schleppend verliefen. Auch war der Mieter sehr kooperativ und habe den Handwerkern auch sehr kurzfristig Zutritt zur Wohnung gewährt. dpa