Aufwind für Erneuerbare
Insgesamt sind im Versorgungsgebiet der ODR Netztochter, der Netze ODR, 32.000 Erneuerbare-Energie-Anlagen mit einer installierten Leistung von rund 976 Megawatt an das Verteilnetz angeschlossen. Aktuell rechnet der Energieversorger mit zusätzlich 16.000 Anlagen in den nächsten zehn Jahren. Eine erfreuliche Entwicklung für den Klimaschutz und die Versorgungssicherheit, denn Deutschland macht sich so unabhängiger von Energieimporten. Bilanziell werden im Netze-ODR-Gebiet bereits 71 Prozent des Strombedarfs aus Sonne, Wind und Biogas erzeugt.
Unabhängigkeit braucht leistungsfähige Netze
Die Herausforderung für das Gelingen der Energiewende liegt vor allem in der Leistungsfähigkeit und Steuerung der Netze: Sie müssen schnell ausgebaut werden, um die Netzstabilität bei zunehmendem Ausbau erneuerbarer Energien weiter gewährleisten zu können.
Sonst sind Netzbetreiber wie die Netze ODR, gezwungen, bei viel Wind und Sonne große Anlagen zeitweise abschalten zu müssen. Denn für die Stabilität der Versorgung müssen Verbrauch und Einspeisung im Gleichgewicht sein. Bei schlechten Wetterbedingungen wiederum fällt eine riesige Menge eingespeister Energie vor Ort schlagartig weg. Damit die Versorgung auch dann sicher funktioniert, muss der Strom zügig aus einer anderen Region oder aus anderen Erzeugungsanlagen kommen. Der Ausbau der Stromnetze kommt allerdings nur schleppend voran; langsame Genehmigungsverfahren und die gesellschaftliche Akzeptanz für Stromtrassen sind Hemmnisse. So läuft das Verfahren für den Umbau der 110-KV-Leitung von Kupferzell nach Rot am See bereits seit Jahren. Zusätzlich zum Netzausbau investiert die Netze ODR kontinuierlich in das bestehende Leitungsnetz und die komplexe Versorgungstechnik, um sie fit für die Zukunft zu machen: Im Jahr 2021 waren das rund 35 Millionen Euro.