„Warum sollte jetzt die Anlage überprüft werden?“, fragt sich manch ein Besitzer einer Photovoltaikanlage. Der Grund ist einfach: Schnee und Eis aus dem Winter, aber auch noch der Hagel des letzten Sommergewitters können Schäden hinterlassen haben. Auch herumfliegendes Laub und auf den Anlagen sitzende Vögel haben die Module und Kollektoren vielleicht verschmutzt. Das kann jetzt merklich den Ertrag der Photovoltaik- oder Solarthermie-Anlage senken. Darauf weist das Informationsprogramm Zukunft Altbau des Umweltministeriums Baden-Württemberg hin. Lässt sich das in Eigenregie bewerkstelligen? Immer mal wieder nach oben auf das Haus- oder Garagendach sehen. Grober Schmutz und auch große Schäden seien selbst mit dem bloßen Auge auf den Anlagen erkennbar, sagt Frank Hettler von Zukunft Altbau. Außerdem sollte man die Solarstromspeicher im Haus prüfen. Hettler rät, hier mindestens einmal im Jahr nach äußeren Schäden zu suchen.
Sie sehen nichts oder erahnen nur einen Schaden? Ein gerne gegebener Tipp ist auch das Fotografieren der Anlagen auf dem Dach. Vergrößert am Bildschirm können die Bilder besser Hinweise auf mögliche Schäden geben.
Ein weiterer Weg der Fehlersuche ist das Auswertungssystem der Solarstromanlagen und Batteriespeicher, das bei den meisten Modellen über eine digitale Plattform oder eine App einsehbar ist. Liegen die aktuellen Ertragswerte deutlich unter dem Ertrag des Vorjahreszeitraums, könne das ein Indiz für eine Störung sein, so Zukunft Altbau.
Bei Solarthermieanlagen lassen sich die Werte über den Wärmemengenzähler vergleichen. Oder man fühlt beziehungsweise hört nach: An sonnigen Tagen sollte sich die warme Leitung der Solarthermieanlage wärmer anfühlen als die kalte. Und die Pumpe sollte leise surrend laufen. Moderne Pumpen zeigen auch den Betriebszustand oder die Leistungsaufnahme an.
Wann muss ein Handwerker kommen? Erkennt man solche Unregelmäßigkeiten oder sichtbaren Schäden und Verschmutzungen sollte man den Profi kommen lassen. Selbst auf das Dach zu steigen, ist gefährlich, und die Anlagen sind nicht einfach so zu reparieren. Läuft die Anlage störungsfrei und bleiben die Erträge gleich hoch, braucht man nur alle paar Jahre eine Wartung der Anlage in Auftrag geben. Die Experten raten dann dazu für die Zeit vor Beginn der Hauptsaison der Anlage. Ein Tipp von Zukunft Altbau: Die Kosten für die Wartung der Anlage kann man von der Steuer absetzen. dpa/tmn
"Grober Schmutz und große Schäden sind mit dem bloßen Auge auf den Anlagen erkennbar."
Frank Hettler, Zukunft Altbau.