Seit dem vergangenen Mai wird die 115 Jahre alte Narrenzunft Haigerloch mit Miryem Nesch, Timo Haser und Frank Graf von einem Dreiergremium geleitet. Vor Beginn der eigentlichen Fleckafasnet in der Kernstadt sprachen sie über die Ziele ihrer Arbeit.
So begann der neue 14-köpfige Narrenrat, einschließlich zweier nicht stimmberechtigter Vertreter der Bräutelgesellschaft, nach der Wahl mit der Neuausrichtung der Zunft und einer gerechten Aufgabenteilung. Bei einer Klausurtagung in Weingarten sei „mit Engagement und einer tollen Zusammenarbeit das Wir-Gefühl untereinandergestärkt worden. Wir haben dabei auch festgestellt, dass wir im Narrenrat viele gute Leute haben, denen man allesamt wichtige Aufgaben übertragen kann“, so Miryem Nesch.
Das fängt beim Zunft-Trio an: Miryem Nesch ist Verbindungsfrau zur Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN), zur Fasnetslandschaft Neckar-Alb, und sie ist als Kulturbeauftragte zuständig für die Moderation; Timo Haser übt weiterhin das Amt des Maskenmeisters aus, außerdem sorgt er für die erforderlichen Genehmigungen und Anmeldungen; Frank Graf leitet die Narrenratssitzungen, hält den Kontakt zur Stadtkapelle und fungiert zudem als Datenschutzbeauftragter.
Die übrigen Mitglieder des Narrenrats sind: Marco Bürkle, Säckelmeister, Maximilian Elser, Zunftschreiber, Bernd Kronenbitter, Zeugwart, Christoph Bürkle, Reisemarschall für Ausfahrten, Markus Gerlach, Helferlisten, Mathias Erat, Witthauhalle, Technik und Stadtschmücken, Maik Halm, Vertreter der Bräutelgesellschaft, Tizinana D’ Ulisse, Carina Hofmann, Aibel Kolb und Elena Stehle, Leitung Tanzgruppe, Kinderfasnet, Verbindung zu Kindergarten und Schule und neue Medien. Von der Bräutelgesellschaft mit beratender Stimme gehören dem Narrenrat Elias Bader und Lukas Halm an.
„Die Jugend ist unsere Zukunft. Wir sind froh, dass wir junge Narrenrätinnen in unseren Reihen haben, die sich um die Kinder und die Jugend kümmern und mit einer neuen Mini- und einer großen Tanzgruppe die Jüngsten an die Fasnet heranführen. So hoffen wir, später mehr Mitglieder für die weibliche Fasnetsfigur der Fledermaus gewinnen zu können“, meint Timo Haser. Die jungen Damen kümmern sich zudem um die neuen Medien wie Facebook und Co.
Frank Graf ergänzt: „Künftig wollen wir uns im Narrenrat verstärkt dem Fasnetsmontag widmen.“ Außer am alle vier Jahre stattfindenden Bräuteln hat dieser Tag durch immer weniger Mitwirkende in privaten Gruppen gelitten. „Breiter aufgestellt und mit jugendlichem Elan hoffen wir, neuen Wind reinzubringen.“ Dabei sei die Narrenzunft weiterhin für das Mitwirken der „mittleren und älteren Generation“, der früheren Narrenräte und aktiven Maskenträger dankbar.
Die drei Zunftoberen betonen zudem, dass auch die älteste Zunft innerhalb der Stadt weiter an einer gemeinsamen Zusammenarbeit der elf Narrenvereine in der Gesamtstadt interessiert sei. „Wir haben gerade beim zurückliegenden ersten Treffen aller Haigerlocher Narrenvereine in Hart gesehen, welche Vielfalt an Häsern und Masken unsere Stadt zu bieten hat.“ Solche Treffen soll es künftig während jeder Fasnetssaion geben. 2021 sind die Salzschlecker in Stetten dran, im Jahr 2022 die Narrenzunft Haigerloch.
Und dann ist da noch das in diesem Jahr am Fasnetsmontag, 24. Februar, ab 9 Uhr auf dem Marktplatz stattfindende Bräuteln, das unter dem Motto „160 Jahre Bräuteln“ steht. Der Brauch findet nämlich nachweislich seit 1860 statt.
Neben vielen Gästen aus der Stadt und dem Umland haben sich zu diesem Ereignis bereits angesagt: Regierungspräsident Klaus Tappeser, Landrat Günther-Martin Pauli, der Vizepräsident der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte Otto Gäng sowie René Schatz als Landschaftsvertreter Neckar-Alb. Den Umzug ab 12.30 Uhr von der Unterstadt zur Witthauhalle bereichern die Hudelgai-Bätscher aus Hechingen, die Narrenzunft Neuhausen/Fildern, der Narrenverein Weildorfer Storchen samt der Guggamusik „Notenquäler“ und die Kräuterweible aus Haigerloch.