Sonderveröffentlichung

Fastnachtskomitee Bühlertann Prinzenpaar, Narrenpolizei, Elferrat und mehr

Bei der Familienprunksitzung des Fastnachtskomitees Bühlertann am Sonntag, 23. Februar, warten in der Bühlertalhalle zahlreiche Showacts. Partyfans sind in der kleinen Halle richtig, dort freuen sich „Schürze and Friends“ über Besuch.

Da möchte man nochmals jung sein: Diese kleine Tänzerin legt spielerisch einen Spagat hin und zeigt, was sie in der Zwergelgarde gelernt hat. Foto: Archiv/Ufuk Arslan

24.02.2020

Wer während des Bühlertanner Fastnachtsumzugs Lust auf mehr Narretei bekommen hat, der sollte im Anschluss gegen 15 Uhr in die Bühlertalhalle eilen. Dort steht die Familienprunksitzung des Fastnachtskomitees an. Der Eintritt ist frei.

Von Corinna Janßen

Nach dem Einzug von Prinzenpaar, Garden, Narrenpolizei und Elferrat zeigen zahlreiche Tanzgruppen ihr Können. Zuschauer dürfen sich beispielsweise auf eine Piratenshow freuen. Zwergelgarde, Garde Feuerfunken und Garde Bühlertalsterne schwingen ihre Beine und sorgen sicher für einige Wow-Momente. Am Ende der Show erklingt das Lied „Narri-Narro“ des Fastnachtskomitees Bühlertann, übrigens auch dessen Schlachtruf.

Fetzige Partymeile

Ruhig wird es auf Bühlertanns Straßen nicht, denn auf dem Kirchplatz ist Guggenmusik mit den „Just the two of us“ Hirschi und Odi angesagt. Und die versprechen Stimmung vom Feinsten. Wer sich viel bewegt, muss genügend trinken. Die „Verdurstnixschenke“ freut sich über regen Besuch.

Parallel zur Familienprunksitzung findet in der kleinen Bühlertalhalle ein „großes närrisches Treiben“ mit „Schürze and Friends“ statt. Es gibt eine Bar. Der Eintritt ist frei.

Wie alles begann

„Unsere Gemeinde hat eine uralte Fastnachtstradition“, weiß Sonja Gürth vom Vorstand des Fastnachtskomitees Bühlertann. Belegt sei dies durch die Tatsache, dass um das Jahr 1355 sogenannte „Fastnachtshühner“ als Zahlungsmittel dienten. „So beispielsweise war die Badstube verpachtet für ein Pfund Heller und ein Fastnachtshuhn“, sagt die Närrin.

1395 erfolgte nachweislich die Pachtung der Tannenburg durch Leopolt von Seldeneck. Um die Wächter und Torwarte verpflegen zu können, erhielt er 50 Fastnachtshühner, 50 Herbsthühner und genügend Brennholz. In der Regel mussten für Hofstätten ein bis acht Schillinge zuzüglich ein Fastnachtshuhn pro Jahr als „Lehen“, dem Pachtzins, bezahlt werden. All dies ist im Gemeindearchiv nachlesbar. Somit steht fest, dass vor 650 Jahren die Fastnacht im Bühlertal gefeiert wurde.

Laut Jagstzeitung vom 19. Februar 1920 veranstaltete der Liederkranz Bühlertann am Fastnachtssonntag und am Dienstag eine „komische Aufführung“ mit Gesang und Theater. Es wird vermutet, dass dies der Ursprung der heutigen Prunksitzungen gewesen ist. „Leider stehen uns Unterlagen über die Veranstaltung von Umzügen und Fastnachtsbällen erst wieder ab der Zeit nach dem Krieg zur Verfügung“, sagt Sonja Gürth. Trotz der Wirren des Ersten und Zweiten Weltkrieges habe sich die Fastnachtstradition bis heute bewahrt.

Die erste offizielle Prunksitzung fand 1973 statt.