Frauen in Führungspositionen: Drei Karrierewege aus dem Landkreis Göppingen
Sonderveröffentlichung

Frauenpower - Starke Frauen im Job Frauen in Führungspositionen: Drei Karrierewege aus dem Landkreis Göppingen

Starke Stimmen aus der Region: Wir haben, stellvertretend für viele Frauen, drei Führungspersönlichkeiten aus dem Landkreis näher zum Thema "Frauenpower“ befragt.

Eva Maria Geiselmann, Geschäftsführerin Eva Geiselmann GmbH Foto: Markus Sontheimer

01.10.2025

Stellen Sie sich doch kurz vor

2014 habe ich mich mit gerade einmal 22 Jahren – direkt nach meinem dualen Studium (B.A. BWL-Bank) – als freie Finanz- und Versicherungsmaklerin selbstständig gemacht. Gestartet bin ich damals bei null: keine Kunden, keine Mitarbeitenden. Heute betreue ich mit meinem Team von vier Kolleginnen und Kollegen rund 800 Kunden. Wir arbeiten vollständig digital und aus dem Mobiloffice heraus. So können wir nicht nur Menschen in der Region, sondern deutschlandweit im Bereich Versicherungen und sogar international im Bereich Investments begleiten. 

Was bedeutet für Sie persönlich „Frauenpower“ im Berufsleben?

Frauenpower heißt für mich, selbstbewusst den eigenen Weg zu gehen, Chancen zu ergreifen und durch moderne Führung Arbeitswelten zu schaffen, in denen Beruf und Privatleben im Einklang stehen.

Welche Eigenschaften machen Frauen im Job besonders stark?

Meine besondere Stärke liegt darin, Organisationstalent, Kommunikationsfähigkeit und Weitblick zu vereinen. Das ist jedoch keine reine „Frauen-Eigenschaft“ – auch Männer können genau diese Fähigkeiten mitbringen. 

Glauben Sie, dass Frauen heute die gleichen Chancen im Berufsleben haben wie Männer?

Ich glaube, dass Frauen heute grundsätzlich die gleichen Chancen im Berufsleben haben wie Männer. Ich selbst habe sehr positive Erfahrungen gemacht und konnte meinen Weg unabhängig von meinem Geschlecht gehen. In der Praxis spielen jedoch noch immer Rahmenbedingungen und gesellschaftliche Rollenbilder eine große Rolle. Themen wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder unbewusste Vorurteile beeinflussen oft, wie Karrierewege tatsächlich verlaufen. Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen flexible Arbeitsmodelle fördern, sodass sich jeder maximal einbringen kann.

Gibt es eine Frau, die Sie beruflich besonders inspiriert?

Nein, keine Frau im Speziellen. Mich inspirieren besonders Sportlerinnen und Sportler – wie die 4x100-Meter-Staffel der deutschen Frauen, die jetzt bei der Leichtathletik WM Bronze geholt haben. Sie geben alles für ihr Ziel, zeigen enorme Disziplin und Durchhaltevermögen über Jahre hinweg. Eigenschaften, die auch im Unternehmertum entscheidend sind. Diese Haltung motiviert mich, selbst dranzubleiben und immer wieder über Grenzen hinauszuwachsen. 

Wo sehen Sie Frauen in zehn Jahren im Berufsleben?

In zehn Jahren sehe ich Frauen im Berufsleben noch sichtbarer in Führungspositionen und im Unternehmertum. Ich glaube, dass Themen wie Vereinbarkeit, Diversität und flexible Arbeitsmodelle bis dahin noch stärker etabliert sein werden – wovon nicht nur Frauen, sondern die gesamte Arbeitswelt profitiert. 

Was müsste sich in Unternehmen oder in der Politik noch ändern, damit Frauen im Job gleiche Bedingungen haben?

Flexible Arbeitszeit- und Betreuungsmodelle, damit Karriere und Familie besser vereinbar sind.

Welchen Tipp würden Sie jungen Frauen für den Berufseinstieg geben?

Mut haben: Trau dich, deinen eigenen Weg zu gehen und suche dir dabei früh ein gutes Netzwerk aus Sparringspartnern und Mentoren. Das bringt dich oft schneller weiter als Fachwissen allein. Andreas Mauderer


DAX-Premier

Belén Garijo übernahm 2022 die Leitung von Merck KGaA – als erste Frau überhaupt, die ein DAX-Unternehmen alleinverantwortlich führt. Ein Meilenstein für die deutsche Wirtschaft.