Heute gibt es Christbaum
Sonderveröffentlichung

Frohe Weihnachten & ein gutes Neues Jahr Heute gibt es Christbaum

Ja, Sie haben richtig gehört. Statt den Baum zu entsorgen, kann man ihn auch einfach aufessen, meint zumindest Autorin Julia Georgallis.

Tanne macht sich gut zu Lammzupfbraten. Viele weitere Rezepte gibt es im Buch. Fotos: Lizzie Mayson

31.12.2021

An den Feiertagen wird ja traditionell viel gegessen. Sich aber dazu einfach ein Stück vom Christbaum vorzunehmen ist nicht jedermanns Sache. Ganz anders sieht das Julia Georgallis, sie fand ihren Baum nach den Festtagen viel zu schade für die Tonne, immerhin hatte sie ihn liebevoll geschmückt und der Baum war die Weihnachtstage über ein treuer Begleiter gewesen. Ein bisschen mehr Nachhaltigkeit sollte es schon sein, fand Julia Georgallis und machte sich kurzerhand mit Freundin Lauren auf die Suche nach Möglichkeiten, den Baum nach den Feiertagen einfach in den Kochtopf zu stecken. Als gelernte Bäckerin legte sie viel Kreativität an den Tag, als es darum ging, die nadligen und holzigen Rezepte zu entwickeln.

Dass das eher ein Prozess war und nicht auf Anhieb geklappt hat, erzählt sie in ihrem Vorwort: „Lauren und ich brühten ein paar Piniennadeln auf und das Ergebnis schmeckte wie Pipi. Wir frittierten panierte Tannennadeln – mit desaströsen Konsequenzen. Aber irgendwann hatten wir es raus: Wir pökelten, räucherten, gossen auf, backten, machten ein und kamen so zu einer Handvoll köstlicher Rezepte mit Nüssen, Beeren und Nadeln.“ Wichtig ist Julia, dass dies nicht nur als Weihnachtsspielerei angesehen wird – Geschmack steht an erster Stelle. Außerdem ist alles einfach in der eigenen Küche umsetzbar.

Heute gibt es Christbaum-2

Baumkuchen und Tannenduft

Herausgekommen sind 32 Rezepte, in vier Kategorien aufgeteilt: Fermente und Eingemachtes, Festessen, Süßes und Getränke. Ob weihnachtlich gepökelter Fisch, Retina-Kürbis mit eingelegten Zitronen, Sultaninen und Rosmarin, Weihnachtsbaum-Ingwer-Eiscreme oder Weihnachtsbaumtee – die Rezepte mit Kiefern-, Tannen- und Fichtennadeln, Pinienkernen, Wacholderbeeren und Co. lassen keinen Zweifel offen, dass Liebe durch den Magen geht und dazu auch noch ökologisch wertvoll ist. Zusätzlich bietet das Buch eine Baumkunde sowie Erklärungen, wie man einen passenden Baum für das nächste Festessen auswählt.

Wem also zwischen den Jahren die Decke auf den Kopf fällt, kann ja einfach mal an der Tanne naschen. Stefanie Müller

Info

Julia Georgallis, How To Eat Your Christmas Tree, Die besten Rezepte mit Kiefer, Tanne & Co. Kochbuch, Hardcover mit Prägung, 144 Seiten, 18 Euro, ISBN 978-3-7472-0292-0