Grabschmuck und ein schön gepflegtes Grab sind Zeichen der Liebe, der Erinnerung und des Respekts gegenüber dem Verstorbenen. Dabei darf die Gestaltung einer Grabstätte ruhig so individuell sein, wie es der Verstorbene zu Lebzeiten auch war.
Ein Teil der Trauerarbeit
Für viele Angehörige oder auch Freunde ist die Pflege des Grabes ein wichtiger Teil im Rahmen der Trauerarbeit. Hier fühlen sich viele dem Verstorbenen besonders nah und wissen, wie sehr er sich freuen würde, könnte er das liebevoll gestaltete und gepflegte Grab sehen. Die Grabpflege kann aber auch von einer Gärtnerei űbernommen werden, mit der man dann vorab alle Wünsche in Sachen Gestaltung bespricht. Diese Lösung ist vor allem dann praktisch, wenn man als Angehöriger weit von der Grabstätte entfernt wohnt oder sich aus gesundheitlichen Gründen nicht selbst kümmern kann.
Die Bepflanzung eines Grabes kann pflegeleicht sein und sich zu zwei Dritteln aus einer Dauerbepflanzung und zu einem Drittel aus saisonalen Pflanzen zusammensetzen. Als Dauerbepflanzung eigenen sich langsam wachsende Bodendecker wie Immergrün, Rebhuhnbeere, Thymian, Sedum, Waldsteinie oder Zwergmispel. Bei der Auswahl blühender saisonaler Pflanzen, die meist im Frühjahr, im Sommer und im Herbst ausgewechselt werden, ist erlaubt, was gefällt. Warum also nicht die Lieblingspflanzen des Verstorbenen auf dem Grab ausbringen? Auch bei der Anordnung der Pflanzen in geometrischen Mustern oder als eine kleine bunte Blumenwiese sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Eine gute Wahl sind hier zum Beispiel frühe und späte Zwiebelblumen, wie Krokusse, Hyazinthen und Zierlauch, die zu verschiedenen Zeitpunkten blühen und immer für Farbkleckse auf dem Grab sorgen. Für das beginnende Frühjahr bieten sich Klassiker wie Primeln, Vergissmeinnicht, Tausendschön, Stiefmütterchen, Tulpen, Hornveilchen und Narzissen an. Wer unsicher ist, welche Pflanzen zusammenpassen, pflegeleicht sind und auch Frost überstehen, kann sich in der Gärtnerei beraten lassen.
Die letzte Ruhe
Nach einen Todesfall müssen viele Fragen geklärt werden. Unter anderen auch die nach der Art der Bestattung.
In Deutschland gibt es im Wesentlichen zwei Bestattungsarten: die Erdbestattung und die Feuerbestattung.
Bei der Erdbestattung wird der Verstorbene in einen Sarg gelegt, den er noch zu Lebzeiten ausgewählt hat oder den seine Angehörigen für ihn ausgesucht haben. Dieser wird dann auf einem Friedhof bestattet.
Bei der Feuerbestattung wird der Verstorbene in ein Krematorium überführt und dort in seinem Sarg liegend verbrannt. Die Asche wird anschließend in eine Urne umgebettet. Für die Beisetzung der Urne gibt es drei Möglichkeiten. Die klassische Urnenbeisetzung erfolgt auf dem Friedhof, wo die Urne, die in der Regel aus Keramik oder Marmor ist, in einem Grab beigesetzt wird. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Urne überirdisch in einem Kolumbarium beizusetzen. Daneben gibt es noch die anonyme Beisetzung der Urne auf einem Urnenfeld.
Auch eine Seebestattung ist möglich. Dabei wird die Asche des Verstorbenen von einem Boot aus in Meer hinabgelassen. Aus diesem Grund muss die Urne bei einer Seebestattung aus biologisch abbaubaren Materialien sein. Auch eine Trauerfeier an Bord ist möglich. Im Anschluss erhalten die Angehörigen eine Seekarte, auf der der genaue Ort der Beisetzung verzeichnet ist.
Immer beliebter werden Baumoder auch Waldbestattungen. Dabei wird die Asche im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt. Auf Wunsch ist auch hier ist eine Trauerfeier möglich. Da die Nähe zur Natur erhalten werden soll, wird am Baum wird lediglich eine kleine Plakette mit dem Namen sowie Geburts- und Sterbedatum angebracht. Inzwischen gibt es auch auf vielen Friedhöfen Baumgräber.
Gedenken in Stein verewigt
Grabmale bieten heute eine Vielzahl an individuellen Gestaltungsmöglichkeiten.
Auf vielen Gräbern ist der Grabstein oder eine Grabplatte das zentrale Element. Damit können sowohl Sarggräber als auch Urnengräber gestaltet werden. Die Tradition von Grabsteinen reicht weit zurück bis in die Antike. Schon damals erinnerten die Menschen mit in Stein gemeißelten Inschriften an ihre Verstorbenen.
Größe, Form, Farbe und Gravur ausgewählt
Zusammen mit dem Steinmetz kann man Größe, Form, Farbe und Gravur so auswählen, wie es dem Verstorbenen gefallen hätte. Das klassische Material für einen Grabstein ist Granit, weil er besonders langlebig und stabil ist. Doch auch Basalt, Quarzit, Tonschiefer oder Alabaster sind möglich. Der Steinmetz kann am besten sagen, für welche Vorstellung der Grabsteingestaltung welches Gestein am besten geeignet ist.
45 Prozent der Deutschen wünschen sich eine Bestattung im Sarg. 42 Prozent möchten in einer Urne auf dem Friedhof beigesetzt werden.
In den meisten Fällen zieren den Grabstein der Name des Verstorbenen sowie sein Geburtsund Sterbedatum, welche entweder in den Stein eingraviert werden oder aus metallenen Lettern bestehen, die auf dem Stein befestigt werden. Doch natürlich sind auch hier individuelle Gestaltungen möglich. Der Verstorbene liebte die Musik, las gerne Bücher, war ein Tierfreund oder liebte die Natur? Warum dies nicht durch eine besondere Bearbeitung oder zusätzliche Verziehrung des Steins zum Ausdruck bringen? Und natürlich muss ein Grabstein nicht eckig sein, sondern auch rund, herzförmig oder zu einer Skulptur umgearbeitet werden. Auch eine eine Nische für ein Windlicht ist möglich.
Soll zudem eine Verbindung zwischen der realen und der digitalen Welt geschaffen werden, kann zum Beispiel ein QR-Code auf dem Grabmalen angebracht werden.