Sonderveröffentlichung

HAKRO MERLINS CRAILSHEIM „Eine sehr schwere Saison für uns“

Basketball: Benjamin Lischka hat von 2011 bis 2013 das Trikot der Crailsheimer Basketballer getragen. Bis Sommer 2019 spielte er für Gießen, seit dieser Saison läuft er für die Telekom Baskets Bonn auf.

Zwei Ex-Merlins im Kampf um die bessere Position beim Rebound: Benjamin Lischka (rechts) spielt seit dieser Saison für die Telekom Baskets Bonn, Joseph Lawson für die Basketball-Löwen Braunschweig.  Foto: Nordphoto/Meuter

31.01.2020

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Von Joachim Mayershofer

Benjamin Lischka hat zwei Jahre lang für die Crailsheimer Basketballer gespielt. In der Saison 2011/12 schaffte er mit den Merlins den Sprung ins Play-off-Halbfinale der Pro A, eine Spielzeit später landeten die Zauberer auf Platz 11. Von Crailsheim wechselte Lischka 2013 zurück an seinen Geburtsort Gießen. Für die 46ers lief Lischka dort bis vergangenen Sommer auf, wurde im März 2019 sogar ins Allstar-Team national berufen. Seit seinem Wechsel zu den Telekom Baskets hat der 30-jährige Power Forward 15 BBL-Spiele für Bonn bestritten. Im Schnitt wird er 16:35 Minuten pro Partie eingesetzt, erzielt 4,7 Punkte und 2,6 Rebounds.

Herr Lischka, am Samstag kommen Sie mit den Telekom Baskets Bonn nach Crailsheim zurück. Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Zeit bei den Merlins?

Benjamin Lischka: Ich erinnere mich nicht mehr an viel. Ich hatte in meinem ersten Jahr eine schwere Knieverletzung und konnte nur drei Monate der Saison mitspielen. In der zweiten Saison hatten wir leider ein schlechtes Jahr und mussten sogar teilweise gegen den Abstieg spielen.

Gibt es eine besondere Anekdote?

Es gibt nicht wirklich was, was in Erinnerung geblieben wäre. Es war generell sehr schön, wie basketballbegeistert die Stadt Crailsheim ist.

Stehen Sie noch in Kontakt zu einigen Mitspielern aus dieser Zeit oder zu einigen Personen aus dem Umfeld?

Es gibt vereinzelt noch Kontakt mit Philipp Friedel und Antonis Sivorotka, aber sehr selten. Und natürlich besteht weiterhin der Kontakt zu Falko Theilig, der immer noch einer meiner besten Freunde ist.

Mit den Merlins schafften Sie 2011/12 den Sprung ins Halbfinale der zweiten Bundesliga. Wäre Crailsheim zu Ihrer Zeit schon reif für den Aufstieg in die Bundesliga gewesen?

Ich denke nicht, und deswegen hat es in den beiden Jahren auch nicht geklappt. In der Zwischenzeit hat man in Crailsheim aber seine Hausaufgaben gemacht und steht zu Recht in der ersten Liga und dazu dieses Jahr auch noch sehr gut da.

Von außen betrachtet: Was hat sich seit damals bei den Merlins am meisten verändert?

Das ist schwer zu beurteilen, da ich mich, um ehrlich zu sein, in den letzten Jahren, zu wenig mit den Merlins befasst habe. Aber es ist schön, dass sie jetzt immer in der großen Arena spielen und da die Möglichkeit haben, vor mehr Fans zu spielen. Dazu ist das System des neuen Coaches sehr ansehnlich und es wird Teambasketball gespielt.

Die Merlins stehen auf Platz 5. Trauen Sie Crailsheim den Sprung in die Play-offs zu?

Ich denke, dass die Merlins es dieses Jahr schaffen können.

Was macht die Merlins in dieser Saison so erfolgreich?

Dazu habe ich zu wenig Spiele gesehen und kann nicht viel dazu sagen. Ich denke, es wird aber mannschaftsdienlicher gespielt als die Jahre zuvor.

Sie sind im Sommer nach sechs Jahren bei den Gießen 46ers nach Bonn gewechselt. Wie fällt Ihre Bilanz – persönlich und für den Klub – zur Saisonhalbzeit aus?

Es ist eine sehr schwere Saison für das Team und mich. Wir haben noch nicht wirklich einen Rhythmus in der Liga gefunden und stehen leider im Tabellenkeller Wir werden in der Rückrunde alles geben, um uns da rauszuarbeiten.

Es gibt 2019/2020 nur einen Absteiger aus der BBL. Was muss in der zweiten Saisonhälfte besser werden, damit es nicht Bonn ist?

Es gibt einige Baustellen, die wir aufarbeiten müssen. Aber am Ende werden wir nichts mit dem Abstieg zu tun haben.

Wie viele Siege müssen Sie dafür noch holen?

Wir werden in der Rückrunde einige Siege einfahren.

Warum läuft es international, in der Champions League, für Bonn deutlich besser als in der BBL?

Das ist schwer zu erklären, und wir sind selber auf der Suche danach, warum es international so viel besser läuft. Es macht wenig Sinn, aber so ist Basketball manchmal. Wir arbeiten täglich daran, dass wir auch in der Bundesliga endlich unseren Rhythmus finden.

Ist die Doppelbelastung zu groß?

Das ist ein Faktor, aber eigentlich haben wir mittlerweile einen Kader, der groß genug ist, um das abzufangen.

Wie wichtig war die Nachverpflichtung von Spielmacher Eugene Lawrence für das Team?

Er bringt etwas mehr Ruhe rein und probiert, seine Mitspieler in Szene zu setzen. Er ist zudem ein super Typ, mit dem alle sehr gut zurechtkommen. Er wird uns im Verlauf der Saison noch helfen.

Was haben Sie sich für die Rückrunde vorgenommen?

Mehr Siege einzufahren, um schnellstmöglich aus dem Keller der Tabelle zu verschwinden.

In der Vorrunde endete das Spiel Bonn gegen Crailsheim 82:114, die

Merlins trafen 21 Dreier. Was müssen Sie und Ihre Kollegen am Samstag besser machen als Mitte Oktober?

Einiges – und das werden wir! Wir müssen die Schützen von Crailsheim besser kontrollieren und selber schneller spielen, um leichte Punkte zu generieren.

Am Wochenende steht der Super Bowl an. Kansas City Chiefs gegen San Francisco 49ers. Wer gewinnt?

Ich setze auf die 49ers, da sie meiner Meinung nach die bessere Defensive haben.

Steckbrief Benjamin Lischka

Geburtstag: 21. Juni 1989

Geburtsort: Gießen

Position: Power Forward

Bisherige Vereine: VfB Gießen Pointers, LTi Lich, VfL Kirchheim Knights, Crailsheim Merlins, Gießen 46ers, Telekom Baskets Bonn

Größte Erfolge: Meisterschaft in der Pro A 2014/15 und Aufstieg in die Bundesliga, Allstar national 2019

Vizemeister, Defensiv-Ass, Neu-Löwe

Basketball: Neben Benjamin Lischka spielen noch drei weitere Ex-Merlins in der Bundesliga.

Bonn. Wenn am Samstag die Telekom Baskets Bonn bei den Hakro Merlins Crailsheim gastieren, dann kommen neben Benjamin Lischka zwei weitere ehemalige Merlins-Akteure in die Arena Hohenlohe zurück: Joshiko Saibou und Yorman Polas Bartolo.

Saibou wechselte vor dieser Saison von Alba Berlin nach Bonn. Mit den Hauptstädtern wurde er 2018 und 2019 deutscher Vizemeister, beide Male verloren die Albatrosse gegen Bayern München (2:3 und 0:3). Der 29-jährige Aufbauspieler spielte in der ersten Bundesliga-Saison der Merlins (2014/15) für die Zauberer, wechselte anschließend nach Würzburg, Gießen und Berlin. Saibou hat inzwischen 258 BBL-Spiele und sogar acht Länderspiele für Deutschland bestritten. Für Bonn kommt er in dieser Saison im Schnitt auf 6,5 Punkte und 2,3 Rebounds pro Partie.

Zwei Aufstiege in Folge

Der Deutsch-Kubaner Yorman Polas Bartolo verbucht in dieser Saison für Bonn 8,1 Punkte, 3,9 Rebounds und 1,3 Steals pro Spiel. Der 34-jährige Small Forward erhielt 2017/18 und 2018/19 die Auszeichnung als bester Verteidiger der Basketball-Bundesliga. Mit den Crailsheim Merlins wurde Polas in der Saison 2013/14 Vizemeister in der Pro A, war ein wichtiger Teil der Aufstiegsmannschaft. Eine Saison später stieg er mit den Gießen 46ers als Meister der zweiten Liga in die Bundesliga auf.

Mit Joseph Lawson spielt ein weiterer Ex-Merlin in der BBL: Er wechselte nach dem Klassenerhalt mit Crailsheim vor dieser Saison zu den Basketball-Löwen Braunschweig. Der 27-jährige Power Forward aus den USA kommt dort auf eine Ausbeute von 9,9 Punkten und 4,3 Rebounds. jom