Laut dem Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung standen 2020 für 1.912 offene Stellen als Zahntechniker lediglich 630 Arbeitssuchende zur Verfügung. Auch die Schwestern Tanja Erhardt-Nusser und Natalie Erhardt kennen dieses Problem. Gemeinsam führen sie in zweiter Generation den Familienbetrieb Erhard Dentaltechnik im Ulmer Stadtteil Jungingen.
Geholfen hat gegen den Fachkräftebedarf eine qualifizierte Fachkraft aus dem Ausland und die Handwerkskammer Ulm. „Menschen, die mit der Berufsanerkennung in den Betrieb kommen, wissen, was sie wollen, und das ist das Angenehme. Sie gehen in der Regel nicht, wenn sie im Betrieb unterstützt werden, sondern sie bleiben.“ In enger Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer Ulm konnte Erhardt-Nusser im Rahmen einer Anpassungsqualifizierung Florian Tahiraj einstellen.
„Das gesamte Verfahren lief super und wir wurden super unterstützt von der Handwerkskammer“, bestätigt Tanja Erhardt-Nusser. Der Zahntechniker aus dem Kosovo hatte den Bescheid über eine teilweise Gleichwertigkeit seines Abschlusses erhalten und suchte einen „Qualifizierungsbetrieb“, bei dem er die Unterschiede zu dem deutschen Abschluss ausgleichen konnte.„Es ist sehr wichtig, den Anerkennungsprozess zu durchlaufen und die volle Anerkennung zu bekommen, denn das öffnet zum Beispiel die Tür zur Meisterausbildung“, erklärt Sabrina Auber, Anerkennungsberaterin der Handwerkskammer Ulm. „Bei Erhardt Dentaltechnik wurde ich sehr freundlich aufgenommen und fühle mich wie in einer zweiten Familie“, so Tahiraj. Der vielseitig interessierte Zahntechniker kann sich jetzt auf seine Leidenschaft, die Zahntechnik, konzentrieren.