Zwischen Ostalb und Bodensee haben sich 68 Betriebe auf die Fachrichtung Feintäschnerei spezialisiert. Sie fertigen Koffer, Taschen und andere Lederwaren. Auch Polster- und Bezugsarbeiten gehören zu ihrem täglichen Geschäft. Der Beruf ist heute selten geworden. Aber genau das, macht für Judith Lein den Reiz aus.
Nach dem Abitur absolviert die heute 26-Jährige ein Praktikumsjahr und versucht herauszufinden, in welchem Beruf sie ihre Stärken und Talente einbringen kann. Bei der Feintäschnerei landet sie über Umwege, wie sie erzählt: „Das Besondere an diesem fast ausgestorbenen Beruf ist, dass ich meine Kreativität mit der handwerklichen Arbeit verbinden kann.“ Das ist aber nicht das Einzige, was Lein an ihrem Beruf fasziniert.
„Eigentlich gibt es nichts, das mir an meinem Beruf keinen Spaß macht.“ Das Schöne an so viel Abwechslung: Es wird nie langweilig und kein Auftrag ist wie der andere.„Mit hohen Stückzahlen und monotoner Arbeit kann man mich jagen“, scherzt sie. Andere junge Menschen versucht sie in ihrer Rolle als Ausbildungsbotschafterin zu begeistern. Inzwischen gilt sie als Senior-Botschafterin, da sie bereits ihren Meisterbrief in der Tasche hat. „Ich bin leidenschaftliche und stolze Handwerkerin, deshalb sehe ich mich in einer Vorbildfunktion, jungen Leuten und vor allem jungen Mädels zu zeigen, wie attraktiv das Handwerk eigentlich ist.“
Ausbildungsbotschafter
Ausbildungsbotschafter sind Auszubildende im 2. und 3. Lehrjahr. Ihre Einsätze werden von der Handwerkskammer Ulm in Abstimmung mit den Schulen und Betrieben geplant. Über die Initiative gewähren Senior-Botschafter-also Gesellen, Meister oder Betriebsinhaber - einen Blick hinter die Kulissen in den regionalen Handwerksbetrieben.