Seit Beginn der Menschheit gehört Fleisch zu den wichtigsten Nahrungsmitteln; der Fleischer ist einer der ältesten Handwerksberufe überhaupt. Trotz langer Tradition ist der Fleischerberuf heute ein hochtechnischer Beruf, in dem mit modernen Werkzeugen und computergesteuerten Anlagen gearbeitet wird.
Das Berufsbild des Fleischers hat sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. An Stelle des Schlachtens ist die Veredelung von Fleisch getreten. Durch diese Wandlung des Berufs und die damit verbundene Konzentration auf wenige Schlachtstätten ist die noch bis in die 1970er Jahre übliche Verarbeitung von schlachtwarmem Fleisch zur Herstellung von Brühwurst fast nicht mehr möglich. Für diese ist eine enge Verzahnung zwischen Schlachtung und Verarbeitung notwendig, da das Fleisch innerhalb von zwölf Stunden entbeint, ausgesucht und verarbeitet werden muss.
Mit einer Ausbildung im Fleischerhandwerk treffen junge Leute eine gute Wahl. Denn: Fleischer und Fleischerinnen sowie Fleischfachverkäufer/-innen werden dringend gesucht.
Die Ausbildung ist abwechslungsreich und dauert in der Regel drei Jahre. Das Produkt, um das sich alles dreht, ist hochwertig und wird von den Verbraucher/innen sehr geschätzt.
Und das umfasst die Ausbildung: Als Fleischerin oder Fleischer beurteilt, zerlegt und verarbeitet man Schlachttiere - zu Wurst, Schinken oder anderen Fleischgerichten.
Beurteilen: Du wählst qualitativ hochwertiges Fleisch t aus gesicherter und kontrollierter Herkunft aus.
Zerlegen: Mit speziellem Werkzeug, Maschinen und den richtigen Techniken zerkleinerst du Schlachttiere und bereitest sie zur Weiterverarbeitung oder für den Verkauf vor - mit Sorgfalt und handwerklichem Geschick.
Verarbeiten: Die Herstellung von Fleisch- und Wurstspezialitäten, das Räuchern oder Pökeln oder die Entwicklung und Zubereitung von fertigen Speisen - du kennst dich in allen Bereichen der Verarbeitung und Zubereitung von Fleisch aus.
Verkaufen: Neben der richtigen Präsentation berätst du deine Kundschaft bei der Wahl des richtigen Produkts, bist kompetente/-r Ansprechpartner/-in bei Fragen zur Herkunft, Inhaltsstoffen oder Zubereitung und verpackst die verkaufte Ware hygienisch und qualitätserhaltend.
Außerdem haben Auszubildende im Fleischerhandwerk gute Berufschancen und, wer beim heimischen Metzger lernt, hat zumeist auch nur kurze Wege.
Zudem werden in diesem Handwerk mit die höchsten Löhne in der Lebensmittelbranche gezahlt. Besonders für Frauen mit Familie, die gerne Teilzeit arbeiten möchten ist der Beruf der Fleischfachverkäuferin geradezu ideal.
Mit der Ausbildung Fleischerin oder Fleischer kann man auch in Zukunft sagen: etwas mehr ,,Darf's noch etwas sein?"
Nach dem Abschluss der Ausbildung kann man als Gesellin oder Geselle in unterschiedlichen Betrieben arbeiten - und sich durch fachliche oder betriebswirtschaftliche Fortbildungen weiter spezialisieren. Wer die Leitung einer oder ersVerkaufseinrichtung te Führungspositionen übernehmen will, kann sich zum/zur Verkaufsleiter/-in im Lebensmittelhandwerk qualifizieren.
Wenn es fachlich höher hinaus gehen soll, kann der/die Geselle/-in den Meisterbrief (Bachelor Professional) erwerben und als Meisterin oder Meister im Fleischer-Handwerk die Leitung eines Betriebs übernehmen und selbst Lehrlinge ausbilden. Außerdem kann man mit dem Meisterbrief in der Tasche studieren - auch ohne Abitur.
Wer sich auf das Management konzentrieren will, kann sich bis zum/zur Betriebswirt/-in nach der Handwerks- ordnung fortbilden und mit in die Unternehmensführung einsteigen.
Auch für Fleischfachverkäufer/-innen gibt es nach der Ausbildung verschiedene Optionen, sich beruflich weiterzuentwickeln. Beispielsweise mit einer Weiterbildung als Handelsbetriebswirt oder Handelsfachwirt.
Sie sehen: Das Fleischerhandwerk bietet interessante Möglichkeiten für eine berufliche interessante Zukunft!