Mit dem Bräuhaus ist der letzte Teil des neuen Gaildorfer Quartiers Ziegelrain fertiggestellt. Wo lange Zeit ein unscheinbares Gängele in der Gaildorfer Innenstadt war, ist nun ein nagelneues und modernes „Wohnraumquartier mit hohem Maß an Lebens- und Aufenthaltsqualität entstanden“, wie sich Bürgermeister Frank Zimmermann bereits in Planungsphase überzeugt zeigte. Der Schultes sprach schon 2020, als die Pläne der Öffentlichkeit vorgestellt wurden, von einem „Mehrwert für unser Städtle“. Auch Investor Jürgen Hinderer äußerte sich von Beginn an überzeugt, „dass hier etwas Gutes für Gaildorf“ entstehe.
Wohnen und Einkehren
Das Quartier Ziegelrain kombiniert nun stimmig die beiden Funktionen Wohnen und Einkehren: Entstanden sind zwei Tiefgaragen und vier zweistöckige Mehrfamilienhäuser mit jeweils sechs Wohnungen. Zum Hotel-Restaurant, das elf Zimmer im Gasthaus und 21 Zimmer im Hotelgebäude zählt, gehört zudem ein Appartmentshaus mit 13 Wohneinheiten.
Viel bewegt
Ende November 2020 hatten die Investoren Karin Schick und Jürgen Hinderer ihre Pläne für das, lange Zeit etwas vernachlässigte, wegen komplizierter Besitzverhältnisse auch blockierte Areal dem Gemeinderat vorgelegt. Das Vorhaben wurde einhellig begrüßt. Bürgermeister Frank Zimmermann sprach von einem „Jahrhundertprojekt“ und einer „riesengroßen Chance“. Es folgten auf Wunsch der Investoren eine frühzeitige Bürgerinformation, der Aufstellungsbeschluss, Auslegung und Abwägung und schließlich der Beschluss des Bebauungsplans, der im Juli 2020 rechtskräftig wurde. Zuvor schickte das Landesdenkmalamt einen Sondierungstrupp, der – allerdings vergeblich – nach Spuren der Gaildorfer „Ursiedlung“ suchte.
Im September 2021 begannen dann die Erschließungs- und Abrissarbeiten. Zudem wurden in der zweiten Septemberhälfte die infrastrukturellen Tiefbaumaßnahmen begonnen. Unter anderem musste die Gasleitung und der Abwasserkanal neu verlegt und das Trafohäuschen 20 Meter nach links versetzt werden. Alte, bestehende Häuser wurden abgebrochen und auch das Bräuhaus bis zum Kellergeschoss abgetragen.
Stadterweiterung geglückt
Im Mai 2023 – ein Jahr nach der Grundsteinlegung, wurde Richtfest gefeiert. Die Dächer der Wohnhäuser und des Bräuhauses waren zu diesem Zeitpunkt geschlossen. Der Innenausbau konnte beginnen. Die vier Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 22 Wohnungen wurden seit Dezember 2023 vermietet und mit dem heutigen Tag der offenen Tür werden auch endlich das Hotel und das Restaurant „Altes Bräuhaus“ offiziell eröffnet. Hauptsächlich regionale Firmen kamen bei den Baumaßnahmen zum Einsatz.
Architekt Lorenz Kraft zeigte sich beim Richtfest überzeugt: Bei dem Projekt handelte es sich nicht einfach nur um einen Quartiers-, sondern vielmehr Städtebau. „Es hat sich eine regelrechte Stadterweiterung mit Hotel, Gastronomie, Wohnen, Spielen und Parken entwickelt“, betonte er.
Adina Bauer