• Vorbereitung ist alles: „Welche Botschaft möchte ich dem Unternehmen vermitteln? Und wie wirke ich professionell? „Darüber sollte man sich Gedanken machen, bevor man mit dem Dreh loslegt“, sagt Herzberger. „Der erste Eindruck ist online nämlich noch wichtiger als im persönlichen Gespräch.“ Wer also beispielsweise spektakuläre Moves auf dem BMX-Bike beherrscht, sollte sich zweimal überlegen, ob er die wirklich im Bewerbungsvideo vorführen sollte. Den Ort, an dem gedreht wird, gilt es ebenfalls mit Bedacht auszuwählen.
• Die Technik: Moderne Handykameras haben oft eine so hohe Auflösung, dass problemlos mit ihnen gefilmt werden kann – aber bitte auf Augenhöhe und im Querformat. „Denn das Video wird vom Recruiter sicherlich am PC, und nicht am Smartphone angesehen.“ Wer beim Ton auf Nummer sicher gehen will, besorgt sich ein kleines Mikrofon, das an das Handy geklippt werden kann. Von zusammengeschnittenen Filmen rät die Expertin ab.
• Outfit und Make-up: Kleingemusterte Kleidung erzeugt ein Flimmern im Bild, den sogenannte Moiré-Effekt, und bleibt daher im Schrank. „Ansonsten sollte das Outfit natürlich zum angestrebten Beruf passen.“ Ein bisschen Puder wirkt – auch bei Männern – bei einer glänzenden Stirn wahre Wunder.
• Körpersprache und Rhetorik: Wer sich aufrecht und offen präsentiert, ist freundlich und strahlt die Bereitschaft aus, Aufgaben anzupacken. Was die Sprache angeht, hilft nur „üben, üben, üben“, um „kurz und knackig auf den Punkt zu kommen“. Vom Auswendiglernen des Textes hält Herzberger wenig.
• Fehler mit Humor nehmen: Wer authentisch und humorvoll ist, dem werden auch kleine Fehler verziehen. Herzberger selbst ist bei einem Auftritt sogar einmal live vor einem 1500-Personen-Publikum auf die Nase gefallen – und hat über sich selbst gelacht. „Das wirkt immer sympathisch“, unterstreicht sie. Und fügt hinzu: „Aber im Zweifelsfall hat man beim Videodreh ja immer noch einmal die Möglichkeit, mit dem Filmen von vorne zu beginnen.“
Susi Herzberger ist Regisseurin, Redakteurin und Moderatorin. Schon während der Schulzeit jobbte sie beim Karlsruher Sender „B.TV“, wo sie im Anschluss eine Ausbildung als Video-Redakteurin absolvierte. Im Alter von 24 Jahren machte sich die Mannheimerin schließlich selbstständig. Als Regisseurin war sie für den Dreh des VR Bank-Azubi-Films zur „Click it!“ verantwortlich. Julia Weise