Knapp sechs Millionen Menschen arbeiten in Deutschland im Gesundheitswesen - je nachdem, wie man das definiert. Denn der Bereich ist großer reicht von Ärzten über Ernährungsberater bis hin zu Kaufleuten im Gesundheitswesen. Das Ausbildungsportal ,,ausbildung.de" listet knapp 70 Berufe im Gesundheitswesen auf. Dabei ist eigentlich für jeden was dabei, von Ausbildung über Weiterbildungen bis hin zum Studium. Wer etwa kein Blut sehen, aber gut mit Zahlen umgehen kann, kann trotzdem in der Branche arbeiten: als Kaufmann oder Kauffrau Gesundheitswesen. Diese arbeiten bei Krankenhäusern oder bei Krankenkassen. Sie sorgen dafür, dass die Abrechnung zwischen Krankenhäusern und Kassen funktioniert. Außerdem brauchen alle Einrichtungen Personal für Organisation und Verwaltung.
Die rechte Hand des Arztes
Wichtige Fachkräfte im Gesundheitswesen sind Medizinische Fachangestellte (MFA), früher Arzthelferin. Dieser Begriff wurde irgendwann abgeschafft, immerhin sind die MFAs mehr als ,,Helfer". Sie sind wahre Experten auf ihrem Gebiet. Immerhin sind sie der erste Kontakt zur Praxis. Begrüßen die Patienten und sorgen für den Papierkram. Aber sie führen auch selbst Untersuchungen und Tests durch, wie EKGs und Lungenfunktionstests. Blut abnehmen gehört ebenso zu ihren Aufgaben. Nicht nur in Praxen, auch in Kliniken sind MFAs wichtiger Bestandteil des Teams. Ihr Pendant in Zahnarztpraxen sind Zahnmedizinische Fachangestellte. Sie sind speziell rund um die Mundhygiene ausgebildet und assistieren bei Behandlungen und Prophylaxe. Rettungssanitäter sind die Ersten an der Unfallstelle. Sie kümmern sich um die Notfallversorgung von Patienten und transportieren sie in die Klinik. Sie übernehmen aber auch Patiententransporte zwischen verschiedenen Kliniken.
Auch Jobs in der Industrie
Wie in jedem Job gibt es Schreibkram zu erledigen: Einsatzberichte und Notfallprotokolle dokumentieren die Arbeit. Und nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz: Das Fahrzeug und die medizinischen Geräte wollen desinfiziert und gewartet werden. Pharmazeutisch-technische Assistenten sind die Fachkräfte in den Apotheken. Sie geben Medikamente an Patienten ab, müssen gut über Wechselwirkungen Bescheid wissen, beraten zu rezeptfreien Medikamenten, füllen Bestände auf und bestellen Waren. Außer in Apotheken arbeiten sie oft auch in der Industrie bei Arzneimittelherstellern. Ergotherapeuten helfen Menschen, die nach einem Unfall oder einer Krankheit mit Bewegungseinschränkungen zu kämpfen haben. Sie üben je nach Bedarf mit den Patienten. Nach einem Schlaganfall etwa das Gehen, aber auch Alltagsdinge wie Zähneputzen, Waschen und Ankleiden. Bei anderen Patienten trainieren sie die Grob- und Feinmotorik, die Orientierungs- und Konzentrationsfähigkeit oder den Umgang mit Hilfsmitteln und Prothesen. Sie geben Anregungen zur Gestaltung des Arbeitsplatzes, zur Arbeit im Haushalt oder zur Planung des Tagesablaufs. Berufe im Gesundheitswesen gelten als Job mit richtig guten Zukunftsaussichten. Menschen werden immer krank und müssen versorgt werden. Und die Bevölkerung in Deutschland wird tendenziell immer älter. Deshalb wird in Zukunft noch mehr Personal in Krankenhäusern, Arztpraxen, Reha-Einrichtungen und Co gebraucht. Kerstin Auerhammer