Höherer Verschleiß im Sommer
Weil die Gummimischung von Ganzjahresreifen weicher ist als bei Sommerreifen, haben sie bei Schnee genügend Grip. Auf trockener Straße bedeutet dies jedoch einen höheren Verschleiß und oft auch ein schwammigeres Fahrverhalten. „Für PS-starke Fahrzeuge und sportliche Fahrer, die Wert auf eine dynamische Fahrweise legen, eignen sich Ganzjahresreifen also nur bedingt“, betont Jürgen Vihl.
Vergessen werden darf auch nicht, dass der Rollwiderstand den Kraftstoffverbrauch erhöht. „Dadurch und durch die kürzere Lebensdauer der Ganzjahresreifen hält sich das Sparpotenzial gegenüber Saisonreifen in Grenzen.“
Alternative für Wenigfahrer
Wenigfahrer, die sich mit ihrem Fahrzeug nur in gemäßigten Zonen ohne Schnee oder große Hitze aufhalten und nicht mehr als 3000 Kilometer im Jahr zurücklegen, können von Ganzjahresreifen jedoch profitieren, erklärt Jürgen Vihl: „Das gilt insbesondere für alle, die Reifen bisher nur aufgrund von Materialermüdung ausgewechselt haben, und nicht, weil das Profil abgefahren ist.“ Für die Sicherheit sollte der Zustand der Reifen einmal im Jahr von einem Profi überprüft werden – dabei werden die Reifen am besten auch gleich getauscht. „Aber auch abseits des Profi-Checks dürfen die Ganzjahresreifen nicht vergessen werden“, mahnt Jürgen Vihl. „Ein regelmäßiger Blick auf Luftdruck, Profiltiefe und Rissigkeit dauert nicht lang und hilft dabei, Pannen und Unfälle zu vermeiden.“