Das ist entscheidend auf die niedrigen Erzeugerpreise zurückzuführen. Während die Löhne seit 1950 im bundesweiten Durchschnitt um das Dreiundzwanzigfache gestiegen sind, kostet zum Beispiel Brot heute nur zwölf Mal so viel wie damals. Die Getreidepreise, die die Landwirte erhalten, haben sich in den vergangenen 70 Jahren überhaupt nicht verändert. Diese Preisbildung wird zunehmend bedrohlich, zumal die Betriebskosten der Bauern regelmäßig deutlich steigen.
Damit Verbraucher auch in Zukunft gute und erschwingliche Lebensmittel aus deutschen Landen genießen können, muss sich die Wertschöpfung für Landwirte wieder verbessern: Noch zu Beginn der 1970er-Jahre lag der Anteil der landwirtschaftlichen Verkaufserlöse an den Verbraucherausgaben für Nahrungsmittel aus Deutschland noch bei 48 Prozent. Heute liegt er mit nur 23 Prozent bei weniger als der Hälfte von damals.
Von einem Euro kommen 23 Cent an
Das heißt, von einem Euro, den die Verbraucher für Lebensmittel ausgeben, kommen beim Landwirt gerade noch 23 Cent an. Bei Milch- und Milcherzeugnissen beträgt der Anteil knapp 40 Prozent, bei Fleisch und Fleischwaren 23 Prozent. Am niedrigsten ist der Erlösanteil nach wie vor bei Brotgetreide und Brotgetreideerzeugnissen mit knapp vier Prozent. Es besteht deshalb kein Grund, sich Sorgen über die Lebensmittelpreise zu machen, wenn die Erzeugerpreise anziehen. So würde etwa der Brötchenpreis nur um einen Cent steigen, wenn sich der Getreidepreis verdoppeln würde. dbv