Vermögensverluste und am Boden liegende Holzpreise machen besonders den Waldeigentümern zu schaffen. Sie setzen auf die von der Politik gesetzten ersten Zeichen der Ermutigung, um wieder in die Zukunft ihres Waldes zu investieren. Dazu müssen die bereitstehenden Gelder von Bund und Ländern jetzt auch rasch fließen, so die Kernforderung einer Veranstaltung des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR) und des Deutschen Bauernverbandes (DBV) im Rahmen der Internationalen Grünen Woche (IGW) 2020. Verlust an Wald bedeutet auch Verlust für Tourismus und Erholung, für sauberes Trinkwasser und die Biodiversität. Die Wiederbewaldung der geschädigten Waldflächen kann jedoch nicht von heute auf morgen erfolgen.
Augenmaß und Weitsicht
Sie verlangt vor allem Augenmaß und Weitsicht bei den neu anzupflanzenden Baumarten. Ein Mix von verschiedenen Baumarten trägt zur Risikominderung bei. Deswegen darf es bei den auszuwählenden klimafesten Baumarten keine „Tabus“ geben. Die Diskussion darüber müsse offen und ideologiefrei geführt werden. Bei dem „breiten Klavier“ möglicher Baumarten ist allerdings wichtig, dass die gewählten Baumarten standortangepasst den Auswirkungen des Klimawandels möglichst gut Stand halten.
Anders als in der Landwirtschaft ist das Pflanzen von Waldbäumen eine Entscheidung für ein oder mehrere Generationen. Für den Klimaschutz leistet Holz vor allem mit der Verwendung als langlebiges Holzprodukt einen wichtigen Beitrag. Als nachwachsender Ausgangsstoff für viele Produkte kann Holz energieintensive Rohstoffe wie Aluminium, Stahl und Beton oder auch fossile Brennstoffe klimafreundlich ersetzen.
Unter dem Strich zeigen die Ergebnisse der Veranstaltung des Deutschen Bauernverbandes (DBV) und des Deutschen Fortwirtschaftsrates (DFWR), dass es gemeinsames Ziel von Gesellschaft und Waldbesitzern sein sollte, aus der zunehmenden Klimaerwärmung und der Häufung von Extremwetterlagen auch die richtigen klimapolitischen Konsequenzen zu ziehen. dbv
Beste Ware für wenig Geld
Gesunde Ernährung war noch nie so günstig wie heute. Die Preisbildung ist für die Landwirte zunehmend bedrohlich.
Das ist entscheidend auf die niedrigen Erzeugerpreise zurückzuführen. Während die Löhne seit 1950 im bundesweiten Durchschnitt um das Dreiundzwanzigfache gestiegen sind, kostet zum Beispiel Brot heute nur zwölf Mal so viel wie damals. Die Getreidepreise, die die Landwirte erhalten, haben sich in den vergangenen 70 Jahren überhaupt nicht verändert. Diese Preisbildung wird zunehmend bedrohlich, zumal die Betriebskosten der Bauern regelmäßig deutlich steigen.
Damit Verbraucher auch in Zukunft gute und erschwingliche Lebensmittel aus deutschen Landen genießen können, muss sich die Wertschöpfung für Landwirte wieder verbessern: Noch zu Beginn der 1970-er Jahre lag der Anteil der landwirtschaftlichen Verkaufserlöse an den Verbraucherausgaben für Nahrungsmittel aus Deutschland noch bei 48 Prozent. Heute liegt er mit nur 23 Prozent bei weniger als der Hälfte von damals. Das heißt, von einem Euro, den die Verbraucher für Lebensmittel ausgeben kommen beim Landwirt gerade noch 23 Cent an. Bei Milch- und Milcherzeugnissen beträgt der Anteil knapp 40 Prozent, bei Fleisch und Fleischwaren 23 Prozent.
Am niedrigsten ist der Erlösanteil nach wie vor bei Brotgetreide und Brotgetreideerzeugnissen mit knapp vier Prozent. Es besteht deshalb kein Grund, sich Sorgen über die Lebensmittelpreise zu machen, wenn die Erzeugerpreise anziehen. So würde etwa der Brötchenpreis nur um einen Cent steigen, wenn sich der Getreidepreis verdoppeln würde. dbv