Ob Niedrigenergie- oder Passivhaus, zukunftssichere Technik steht beim Haus- oder Wohnungsbau heute an erster Stelle. Oft ist dabei die Rede von Smarthomes. Mit vernetzter Technik gelten sie als sicheres, energiesparendes und komfortables Wohnkonzept der Zukunft. Was privat Bauende oft nicht wissen: Moderne Holzfeuerungen ermöglichen eine unabhängige und zukunftssichere Wärmeversorgung – und lassen sich digital vernetzen sowie sogar per Smartphone steuern. Bei den Kachelofentagen 2020 vom 2. bis zum 10. Oktober erfährt man alles über moderne Kachelofentechnologie.
Ansprechpartner in der Region stehen auf www.kachelofenwelt.de, dem Infoportal der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Kachelofenwirtschaft (AdK). Fachbetriebe stimmen das Heizsystem auf den individuellen Wärmebedarf ab.
Feuer und Wasser sorgen im Team für Wärme
Moderne Kachelöfen, Kaminöfen oder Heizkamine werden heute vom Ofenbauer so dimensioniert, dass ihre Wärmeleistung zum Bedarf neuer Wohngebäude passt. Denn gedämmte oder sanierte Gebäude wie KfW-Effizienzhäuser, Niedrigenergiehäuser oder Passivhäuser haben einen deutlich geringeren Heizwärmebedarf als unsanierte ältere Wohngebäude. Clever kombiniert decken regenerative Energiequellen einen Großteil der Wärmeversorgung in Neubauten ab. So lässt sich beispielsweise eine moderne Holzfeuerstätte mit Wassertechnik und Wärmespeicher koppeln.
Als Möbelstück bringt die Holzfeuerstätte Strahlungswärme und Ambiente ins Haus, über einen integrierten Wasserwärmetauscher gibt sie Wärme an die Zentralheizung und die Warmwasseraufbereitung ab. Voraussetzung für ein solch smartes Wärmemanagement ist ein wasserführender Kachelofen, Kaminofen, Heizkamin oder Pelletofen.
Ofenbauer dimensioniert fachgerecht
Dieser reicht einen genau definierbaren Anteil seiner überschüssigen Wärme an das durchströmende Wasser weiter, welches in einen zentralen Pufferspeicher eingespeist wird. So erzeugt der Ofen nicht nur behagliche Wärme im Aufstellraum, sondern auch warmes Wasser für Heizung, Küche und Bad. Gemeinsam mit einer weiteren Energiequelle wie der Solarthermie oder Photovoltaik kann die wasserführende Holzheiztechnik in Passivhäusern sogar die gesamte Wärmeversorgung übernehmen.
Der Ofen- und Luftheizungsbauer stimmt das Heizsystem auf den individuellen Wärmebedarf ab, sorgt für ein reibungsloses Zusammenspiel mit Lüftungsanlagen und eine effiziente Vernetzung mit weiteren Wärmequellen. Zudem gibt der Fachbetrieb Sicherheit – von der Auswahl der Feuerstätte über deren Dimensionierung, Planung und Installation bis hin zur Einhaltung der Umwelt- und Sicherheitsvorschriften. djd
„Green Deal“ für die Heizung
Mit dem Green Deal hat sich die EU viel vorgenommen: Europa soll als erster Kontinent klimaneutral werden.
Um dieses Ziel bis 2050 zu erreichen, muss das Energiesystem bereits vorher vollständig auf alternative Energiequellen setzen. Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ergab, dass die EU-weite Versorgung auch bei einem hundertprozentigen Umstieg auf erneuerbare Energien gesichert bliebe. Wer beispielsweise mit Holz heizt - ob im Kachelofen, Heizkamin oder Kaminofen -, leistet seinen eigenen Beitrag zum Klimaschutz.
Grünes Licht für Heizen mit Holz
Die Bedeutung moderner Holzfeuerstätten für die Energiewende wächst, damit lassen sich fossile Brennstoffe ersetzen. Fachmännisch eingestellt, verbrennen Holzfeuerstätten nach aktuellen Umweltstandards sauber und CO2-neutral. Beim Verbrennen setzt Holz nur so viel Kohlendioxid frei, wie es während des Wachstums aufgenommen hat. In waldreichen Ländern wie Deutschland wächst dank nachhaltiger Forstwirtschaft mehr Holz, als geerntet wird. Kurze Transportwege und die regionale Versorgung mit Holz sind nicht nur gut für die Ökobilanz, sie geben auch den Menschen ein sicheres Gefühl. Zudem schätzen viele die Freiheit, mit Holz unabhängig und autark zu heizen. Nicht erst, wenn der Strom oder die Heizung ausfällt, auch während der Übergangszeit ist die ausschließliche oder ergänzende Holzheizung viel Wert.
Emissionsarme Technik
Moderne Holzfeuerstätten verfügen heute über eine emissionsarme Verbrennungstechnik. Im Vergleich zu den 1970er-Jahren sind die erzeugten Feinstaubmengen um das Sieben- bis Zehnfache zurückgegangen. Gleichzeitig stiegen die Wirkungsgrade deutlich. djd