Hohenlohe: 60 unter einem Dach
Sonderveröffentlichung

Muswiese 2025 Hohenlohe: 60 unter einem Dach

Die geballte Kraft der Aussteller: Das BDS-Zelt spielt seit 1977 eine große Rolle auf der Muswiese. In dem 2.400 Quadratmeter großen Zelt präsentieren sich rund 60 Firmen.

Auch das Hohenloher Tagblatt ist mit seinem Stand im Zelt präsent. Foto: Ufuk Arslan

09.10.2025

Aus der Zeltstadt auf der Muswiese ragt ein temporäres Domizil heraus: Seit 1977 wird an den Ständen im BDSGewerbezelt ein Schaufenster der regionalen Wirtschaft sperrangelweit geöffnet. Zur Premiere präsentierten sich seinerzeit auf einer Fläche von rund 1400 Quadratmetern 40 Aussteller, mittlerweile geben 60 Firmen in einem 2400-Quadratmeter-Zelt ihre Visitenkarte ab.

Ein Abstecher in das BDS-Gewerbezelt neben dem Reitplatz zählt fast schon zum Pflichtprogramm bei vielen Muswiesen-Besuchern, die dort trockenen Fuẞes durch die Gänge flanieren und die Angebote der Aussteller studieren können. Denn es waren verregnete Tage in Musdorf, die beim im Jahr 1951 gegründeten Gewerbe- und Handelsverein in Rot am See und seinem damaligen Vorsitzenden Horst Herzig den Plan reifen ließen, für die bislang auf dem Freigelände präsenten Firmen aus den eigenen Reihen eine überdachte Heimstatt während des Jahrmarktes zu schaffen.

Darius Kowalik organisiert zusammen mit einem erfahrenen Team die Gewerbeschau. Foto: Harald Zigan
Darius Kowalik organisiert zusammen mit einem erfahrenen Team die Gewerbeschau. Foto: Harald Zigan

Die Idee mauserte sich zu einer Erfolgsgeschichte, an der inzwischen auch auswärtige Firmen mitschreiben: Darius Kowalik, seit neun Jahren Vorsitzender des Bundes der Selbständigen (BDS) in Rot am See und unter seinem Künstlernamen „Koval“ seit 1995 auch für die pfiffige Gestaltung des Gemeindestandes und des Muswiesentalers zuständig, schätzt die Besucherzahl auf mindestens 10.000 Personen täglich.

Darius Kowalik hat bei der Organisation und den Vorarbeiten für das BDS-Zelt, das von der Firma Jost aus Oberhausen an der Nahe in Rheinland-Pfalz binnen zwei Tagen errichtet wird, ein erfahrenes Team an seiner Seite. „Ohne viele Hände lässt sich die Gewerbeschau gar nicht stemmen“, sagt der BDS-Vorsitzende. Die Liste mit Aufgaben ist ellenlang und reicht von der Platzierung der Feuerlöscher bis hin zum Sprit für die Heizung und den diversen Leitungen für Strom und Abwasser - wobei die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Rot am See „hervorragend funktioniert.“

Mit der Zelt-Arbeit des BDS sind auch die Aussteller insgesamt hochzufrieden: „Natürlich gibt es immer Kleinigkeiten, die nicht richtig funktionieren, aber in aller Regel sofort behoben werden können“, sagt Darius Kowalik. Die Firmen schätzen jedenfalls die Möglichkeit der Kundenpflege für ein großes Publikum. Deshalb ist ein Platz im Gewerbezelt mittlerweile sehr begehrt. Freilich können nicht alle Interessenten zum Zug kommen - pro Jahr muss der BDS Rot am See rund ein Dutzend Absagen erteilen. Einen Stammplatz im BDS-Zelt hat übrigens schon seit Jahren der Verein der Hundefreunde aus Crailsheim: Mit ihren Vierbeinern wachen sie zur Nachtzeit darüber, dass keine Langfinger die Stände plündert. Harald Zigan


Mit Stift und Stand

Das Hohenloher Tagblatt ist auch 2025 mittendrin im Treiben.

Muswiese ist „Musswiese“ - für Zeitungsleute ganz besonders. Denn wo das Volk ist, da sind die Leserinnen und Leser, da tragen sich jene Geschichten zu, die erzählt, gedruckt, verschlungen sein wollen, da menschelt es tierisch, da ist das Leben, das sich im Blatt und neuerdings auch in der App spiegeln soll.

Menschen wie Adolf Kämpf, Manfred Wankmüller oder Harald Zigan wussten (und wissen) das. Sie und einige ihrer Kollegen haben in der Nachkriegszeit die Berichterstattung des „Hohenloher Tagblatts“ über die Muswiese geprägt - jeder auf seine ganz eigene Weise.

Zuverlässig lieferte Kämpf große Vor- und Nachberichte über den Jahrmarkt, sachlich, einordnend, historisch fundiert. Wankmüller liebte es, den Leuten aufs Maul zu schauen und die „schlitzöhrigen G'schichtlich“ aufzuschreiben. Und Zigan ist sein nicht minder muswiesenerprobter und -verliebter Schüler - der irgendwann gar anfing, Führungen über den Festplatz anzubieten. 

Auch 2025 lädt der Redakteur im Ruhestand ein, an seinem breiten aktuellen und historischen Wissen über die Muswiese teilzuhaben. Treffpunkt für die drei Führungen ist an den klassischen Markttagen Dienstag, Mittwoch und Donnerstag jeweils der Stand des „Hohenloher Tagblatts“ im Gewerbezelt. Los geht's stets um 10 Uhr. Wer dabei sein möchte, kann sich unter Telefon 0 79 51 / 40 93 21 anmelden. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 pro Tour begrenzt.

Angebot im Zelt

Dem Stand der Zeitung sollte man übrigens unbedingt auch dann einen Besuch abstatten, wenn man gerade nicht auf dem Weg zu einer Führung ist: Ein kleiner Stopp lohnt sich gleichermaßen für Abonnentinnen, Abonnenten und solche, die es gerne werden wollen. So besteht etwa die Möglichkeit, sich das E-Paper, also die digitale Version der gedruckten Tageszeitung, kostenlos freischalten zu lassen, wenn man bereits ein Abo hat. Für Neukunden gibt es attraktive Kennenlernangebote.

Aufgebaut ist darüber hinaus wieder die beliebte Fotobox: Was dort geknipst wird, landet direkt auf einer kleinen HT-Titelseite zum Mitnehmen. Sammler können sich am Stand die neueste Version des Muswiesen-Magneten holen. Und wer an einem digitalen Glücksrad dreht, hat die Chance auf attraktive Preise. sebu