Mehr als nur eine Modeerscheinung
Sonderveröffentlichung

Nachhaltig Mehr als nur eine Modeerscheinung

Immer mehr Unternehmen und auch Kommunen schreiben sich Nachhaltigkeit auf ihre Fahnen. Richtig umgesetzt, profitieren alle in der Region davon.

Nachhaltigkeit zahlt sich aus. Bild: VectorMine/Adobestock

31.01.2023

Mit Nachhaltigkeit zu werben, ist in. Egal, in welcher Branche - die Botschaft lautet: Wir denken nachhaltig, wir handeln nachhaltig. Dabei gibt es ein breites Spektrum an Möglichkeiten in verschiedensten Bereichen, die oftmals sogar noch positive Nebeneffekte haben. Gerade im Bereich Energieeffizienz gibt es große Einsparpotentiale. Bei den Strom- und Heizkosten zum Beispiel: eine energetische Sanierung fürs Gebäude, smarte Thermostate oder das Anbringen von Solarmodulen sind Investitionen, die langfristig positive Auswirkungen aufs Geschäftskonto haben.

Energieeffizienz bringt Einsparungen

Unternehmen, die zusätzlich in Energiespeicher und erneuerbare Energien wie Solaranlagen investieren, können sogar aktiv Geld verdienen. Beispiele für nachhaltige Unternehmensführung finden sich in vielen Branchen: Sei es der metallverarbeitende Betrieb, der in der Region Flächen für Photovoltaikanlagen sucht, um seine energieintensive Produktion mit Strom aus der Region zu versorgen. Sei es das Restaurant, das ausschließlich saisonale und regionale Produkte verarbeitet. Oder der Betrieb, der in Kooperationen mit Schulen die Fachkräfte von morgen fördert. Das Prinzip der Nachhaltigkeit mit gleich mehreren Vorteilen gilt nämlich auch im Bereich des Personalmanagements. Gute Fachkräfte selbst auszubilden, zu gewinnen oder zu halten ist dabei oberstes Ziel. Unternehmen sparen sich dadurch eine aufwändige Suche nach neuen Mitarbeitern, die derzeit so schwer zu finden sind wie nie. Wer sich mit dem Arbeitsmarkt beschäftigt, kann in den vergangenen Jahren einen deutlichen Wandel der Unternehmenskultur feststellen: Firmen wertschätzen ihre Mitarbeiter immer mehr, statt sie als reine Arbeitskräfte anzusehen. Der Wohlfühlfaktor ist ein wichtiges Kriterium geworden. Ein weiterer Bereich, in dem Nachhaltigkeit immer wichtiger wird, ist das Marketing, frei nach dem Motto: ,,Tue Gutes und rede darüber." Dabei gilt es wirklich alle Bereiche abzudecken, auch Social Media oder das eigene Bild als Arbeitgeber bei Karriereplattformen und Messen.

Nicht nur in der Wirtschaft, auch in der Verwaltung rückt Nachhaltigkeit in den Fokus. Kommunen wetteifern um Titel, wie den European Energy Award (eea). Der eea unterstützt die kommunalen Verwaltungen bei der Arbeit. Das Klimaschutzlabel erfasst, bewertet und überprüft regelmäßig die Maßnahmen und Aktivitäten auf lokaler Ebene. Ein solches Vorgehen zahlt sich aus, da dadurch alle Potenziale systematisch ausgeschöpft werden können. „Kommunen strukturieren und intensivieren mit dem eea ihre Klimaschutzaktivitäten“, erklärt Volker Kienzlen von der Klimaschutz- und Energieagentur des Landes Baden-Württemberg.

Die Stadt Ulm wurde schon mehrfach mit dem eea ausgezeichnet. Dieses Jahr hat sie mit 80 Prozentpunkten erstmals den European Energy Award Gold erhalten. Das bedeutet: Ulm hat nach der aktuellen Bewertungsgrundlage vier Fünftel aller möglichen Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, zur Versorgung mit erneuerbaren Energien und zum Klimaschutz in der Stadt umgesetzt. Sich auf ihren Lorbeeren ausruhen kann sie sich dabei aber nicht. Denn der eea ist ein kontinuierlicher Prozess. Die Anforderungen werden in regelmäßigen Abständen erhöht - und die Kommunen müssen das Label alle vier Jahre erneut verteidigen.

Positive Folgen für die ganze Region

,,Unser Fokus liegt auf dem Ausbau der Fernwärme, dem Zubau von Photovoltaikanlagen und der Optimierung des Verkehrs. Zusammen mit allen städtischen Akteuren und der Bürgerschaft werden wir die Grundlagen für eine nachhaltige Zukunft für Ulm und die Region schaffen", sagt Bürgermeister Tim von Winning. Die Stadt hat unter anderem das Straßenbahnnetz erweitert und die Straßenbeleuchtung auf LED-Technik umgerüstet. Als weitere Ziele wird die Stadt einen kommunalen Wärmeplan erstellen, eine großflächige Photovoltaik-Offensive starten und die nachhaltige Mobilität voranbringen.

Damit ist echte, gelebte Nachhaltigkeit für jeden spürbar und auch immer mehr sichtbar - ob sie nun von Firmen oder von Kommunen kommt. ka/pm

#3 Der ökologische Fußabdruck

Der ökologische Fußabdruck bezeichnet die produktive Fläche der Erde, die es braucht, um den Lebensstil und -standard eines Menschen auf Dauer zu erhalten. Wenn zum Beispiel alles Menschen der Welt den Lebensstil und -standard der Menschen in Deutschland leben würden, bräuchte es die Fläche der Erde drei Mal, um die notwendige produktive Fläche breitzustellen. Unter www.fussabdruck.de kann jeder seinen persönlichen Ökologischen Fußabdruck testen. Quelle: Statista