Sonderveröffentlichung

Nachhaltig Grüne Energie frisch vom Dach

Ohne Strom geht nichts. Mit modernen Wärmepumpen läuft sogar die Heizung komplett elektrisch. Eigener Solarstrom von der Terrasse, dem Carport oder dem Balkon macht unabhängig von schwankenden Strompreisen.

ILLU: IRINA STRELNIKOVA/ADOBE STOCK.COM

26.01.2024

Regenerative Energiequellen wie Solar und Wind gewinnen weiter an Bedeutung. So steuerte Photovoltaik im Jahr 2022 laut Statista bereits 10,9 Prozent zur gesamten Stromerzeugung in Deutschland bei. Zum Vergleich: 2013 betrug der Anteil mit 4,9 Prozent weniger als die Hälfte. Ein Vorteil dabei ist, dass diese Form der umweltfreundlichen Energiegewinnung dezentral nahezu überall möglich ist. Neben Solarfreiparks steuern Installationen an privaten Wohngebäuden einen Großteil zur Gesamtausbeute bei.

Die Sonne liefert Energie frei Haus

Viele Hauseigentümer entscheiden sich dazu, den gewonnenen Solarstrom so weit wie möglich selbst zu nutzen - entweder sofort oder mittels eines Batteriespeichers auch dann, auch dann, wenn abends die Sonne nicht mehr scheint. Eine hohe Eigenverbrauchsquote rechnet sich, weil entsprechend weniger Energie aus dem öffentlichen Netz bezogen werden muss. Das spart bares Geld und macht gleichzeitig unabhängiger von der externen Versorgung sowie der zukünftigen Preisentwicklung. Neben gängigen Photovoltaik-Varianten für das Dach des Eigenheims bieten sich noch zahlreiche weitere Installationsorte an, an die viele Immobilienbesitzer spontan gar nicht denken würden. Vom Dach des Carports, unter dem das E-Auto aufgeladen wird, über die Terrassenbedachung bis zu Zaunsystemen und Balkonverkleidungen lassen sich die Systeme nutzen. Somit erfüllen sie gleich mehrere Funktionen auf einmal: Neben der Ökostromgewinnung dienen die Dächer als Schattenspender, Schutz fürs Fahrzeug oder als Sichtschutz für das gewünschte Maß an Privatsphäre.

Energiebedarf zu großen Teilen selbst decken

Die Investition macht sich bereits bei der nächsten Energieabrechnung positiv bemerkbar - und rentiert sich durch die Einsparungen mit der Zeit von allein. Wer die Bereiche rund ums Haus nutzt, kann auf diese Weise bis zu90 Prozent des üblichen Energiebedarfs im eigenen Haushalt selbst erzeugen. Wichtig: Wer etwa ein neues Carport plant und eigenen Ökostrom ins Netz einspeisen will, sollte sich vorab zu notwendigen Baugenehmigungen erkundigen und darüber hinaus auch den regional verantwortlichen Netzbetreiber informieren.

Eine Mini-Solaranlage für wenig Platz

Ein paar Quadratmeter Platz im Garten, auf der Terrasse, oder auf dem Dach des Gartenhauses reichen bereits aus, damit Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer mit einer Mini-Solaranlage selbst Strom erzeugen und ihre Energieausgaben senken können. Die Anschaffung der entsprechenden Sets ist seit Anfang 2023 günstiger geworden, denn auf sie muss keine Mehrwertsteuer mehr gezahlt werden. Das sollten Immobilieneigentümer wissen, die an einer Mini-Solaranlage interessiert sind:

Wie funktionieren Mini-Solaranlagen?

Die Anlagen arbeiten technisch nach dem gleichen Prinzip wie „große“ Photovoltaikanlagen auf dem Dach: Solarzellen fangen einen Teil der Sonnenstrahlung ein und verwandeln sie in elektrische Energie. Danach kommt der Wechselrichter ins Spiel, er wandelt den entstandenen Gleichstrom in Wechselstrom um, damit er danach ins Hausstromnetz eingespeist werden und den Stromverbrauch zumindest teilweise decken kann.

Was muss ich bei der Aufstellung beachten?

Moderne Komplettsets beinhalten alle notwendigen Komponenten für das Aufstellen einer Mini-Solaranlage. Mini-Solaranlagen mit bis zu zwei Solarmodulen und einer Wechselrichterleistung von insgesamt maximal 600 Watt können einfach und ohne Elektriker angeschlossen werden. Der Anschluss von drei und mehr Solarmodulen und einer Wechselrichterleistung von mehr als 600 Watt muss zwingend durch einen Elektriker erfolgen.                   (djd)

Muss man jede Mini-Solaranlage anmelden?

Ja, jede Mini-Solaranlage muss beim zuständigen Netzbetreiber angemeldet werden, also auch Anlagen mit nur zwei Modulen. Anbieter von Mini-Solaranlagen stellen dafür vorausgefüllte Formulare bereit.

Wie kann man Kabel und Anschlüsse im Garten ausreichend schützen?

Wenn die Solaranlage weiter weg vom Haus im Garten steht oder wenn sich generell Tiere im Garten aufhalten, dann sollte man das Anschlusskabel in einem Wellrohr verlegen. Damit sei das Kabel gegen Bisse oder andere Einwirkungen geschützt.               (djd)

67 Gigawattpeak

Die kumulierte elektrische Leistung aller netzgekoppelten Photovoltaikanlagen in Deutschland betrug im Jahr 2022 rund 67 Gigawattpeak. Bayern ist mit Abstand das Bundesland mit der meisten installierten Leistung, gefolgt von Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Die geringste Nennleistung der Photovoltaikanlagen haben die Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin.


Nachhaltigkeitsstrategie der Kreisbau Tübingen

Auf einem guten Weg zur Klimaneutralität.

Die Kreisbaugesellschaft Tübingen, als kommunale Wohnungsbaugesellschaft, ist den Städten und Gemeinden des Landkreises Tübingen verpflichtet. „Unsere regelmäßigen hohen Investitionen in Neubau, Modernisierungen und Instandhaltungsmaßnahmen von durchschnittlich jährlich über 20 Mio. Euro, fließen ganz überwiegend dem lokalen bis regionalen Handwerkern und Planern zu“, erläutert Herr Matthias Sacher, Geschäftsführer der Kreisbaugesellschaft Tübingen.

Die Kreisbaugesellschaft Tübingen besitzt im gesamten Landkreis rund 2.300 eigene Wohnungen bzw. 353 Gebäude. Dies entspricht rund 150.000 qm Gesamtwohnfläche mit rund 600.000 m³ beheizbaren Gebäudevolumen.

Die Gebäudeerhaltungsstrategie der Kreisbau basiert darauf, dass die knapp 350 Bestandsgebäude nach jeweils 40-jähriger Betriebsdauer umfassend technisch und baulich modernisiert werden und dann wieder dem aktuellem „Neubaustandard“ entsprechen. Über 85 Prozent des Wohnungsbestands sind bereits für die Zukunft ertüchtigt. Die Hochphase der Neubauerstellung war zwischen 1950 und 1974 errichtet. In etwa 1/3 wird derzeit noch mit Erdgas beheizt. Durch die konsequente Umstellung auf regenerative Energie sind zwischenzeitlich weitere 1/3 auf Pelletskessel oder Fern-/Nahwärmeanschlüsse umgestellt. „Deshalb sind bereits über 340 Gebäude den Emissionseffizienzklassen A bis E zugeordnet“, so Herr Sacher. Für die verbleibenden 10 Objekte der Effizienzklassen F bis H gibt es bis 2030 Sanierungs- bzw. Ersatzneubaukonzepte. Sowohl die Neubauten als auch Gebäudemodernisierungen werden seit vielen Jahren ausschließlich regenerativen Energien beheizt. Diese Strategie zahlt sich bei der Dekarbonisierung nun voll aus.

Als lokales Wirtschaftsunternehmen mit hoher sozialer und ökologischer Verantwortung fließen sämtliche Nachhaltigkeitsziele unmittelbar in alle Kernprozesse des Unternehmens ein. „Unser höchstes Ziel ist auch zukünftig, die Ansprüche an eine sozial verantwortbare Wohnungsversorgung für breite Schichten der Bevölkerung im Landkreis Tübingen erfolgreich zu erfüllen“, erläutert Herr Sacher. Hierzu zählen neben baulichen Aspekten auch die nutzerspezifischen Auswirkungen auf CO2-Emissionen. Der reine Energieverbrauch aller Gebäude beträgt insgesamt 98,75 kWh pro m²/ Jahr. Die Verbrauchswerte liegen aber bei 107,89 kWh pro m²/Jahr. „Deshalb ist für uns das Verbraucherverhalten eine entscheidende Stellgröße um die Dekarbonisierung unserer Bestände zu erreichen“, führt Herr Hilpert als Leiter des Mieterteams aus. „Rein baulich betragen die CO²-Emissionen unserer knapp 2.300 Mietwohnungen derzeit knapp 20,5 kg/ m²/Jahr. Dies ist vergleichbar mit den Emissionen von drei Trans-Atlanktikflügen“, ergänzt Herr Fritz als Leiter der Technischen Abteilung. Im Vergleich hierzu lagen die CO²-Emissionen im Jahr 1990 noch bei 68,8 kg/m²/Jahr. Die Zielerreichung der Klimaneutralität bis 2030 ist somit ein realistisches Ziel.

Um auch das Nutzerverbrauchsverhalten zu optimieren, wurde ein Sozialmanagement eingeführt, dass über richtiges heizen, lüften, verbrauchen informiert. Insbesondere im Hinblick auf die CO²-Besteuerung wird es für Mieter und Eigentümer immer wichtiger, die Kosten im Rahmen des aktiven Betriebskostenmanagements zu reduzieren. In Kooperation mit der Agentur für Klimaschutz Kreis Tübingen gGmbH, die Mieter beim Energiesparen unterstützt.