Herr Göder, wieso ist die nachhaltige Transformation gerade für den Mittelstand ein relevantes Thema?
Man muss sich nur die folgenden Fakten anschauen, um zu erkennen, vor welchen Herausforderungen der Mittelstand in den nächsten Jahren steht: 730 Millionen Tonnen CO₂ müssen in Deutschland bis 2045 reduziert werden, um das Klimaziel „Net Zero“ zu erreichen. Rund 25 Prozent aller notwendigen Investitionen entfallen dabei auf den Mittelstand in Deutschland. In einem kürzeren Zeithorizont gesprochen: Bis 2030 müssen 290 Milliarden Euro durch den deutschen Mittelstand investiert werden, um eine Transformation zu mehr Nachhaltigkeit voranzutreiben. Das ist nicht nur als Last zu sehen, sondern man kann darin auch Chancen entdecken! Denn die nachhaltige Transformation stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und hat dadurch eine stabilisierende Funktion für die Gesellschaft im Ganzen.
Worin bestehen konkret die Vorteile für die Unternehmen?
Eine nachhaltige Transformation bietet mittelständischen Unternehmen zahlreiche Vorteile. Verbraucher zum Beispiel werden umweltbewusster und bevorzugen Unternehmen, die auf Nachhaltigkeit setzen. Durch eine entsprechende Transformation können mittelständische Unternehmen bestehende Kundensegmente sichern und neue erreichen. Und klar ist auch: Nachhaltige Maßnahmen führen häufig zu Kosteneinsparungen. So lassen sich beispielsweise durch eine effizientere Nutzung von Ressourcen Energie- und Betriebskosten senken. Das verbessert die finanzielle Leistungsfähigkeit und Rentabilität. Gleichzeitig eröffnet eine nachhaltige Transformation mittelständischen Unternehmen neue Möglichkeiten für Innovation und Produktentwicklung. Sie können umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen entwickeln, die den Kundenbedürfnissen nach Nachhaltigkeit entsprechen. So können neue Märkte erschlossen, bestehende Kundenbeziehungen vertieft und Produktpaletten diversifiziert werden.
Spielt auch die Risikominderung eine Rolle?
Ja, richtig. Durch die Umstellung auf nachhaltige Praktiken werden Unternehmen weniger anfällig für Preisschwankungen bei Rohstoffen und Energieträgern sowie für Umwelt- und Reputationsrisiken. Eine vorausschauende Identifizierung und Bewältigung von Umweltrisiken können dazu beitragen, die langfristige Stabilität und Resilienz des Unternehmens zu sichern. Gleichzeitig haben nachhaltige Unternehmen einen guten Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten. Sparkassen, Investoren und Förderprogramme unterstützen Unternehmen, die nachhaltige Praktiken anwenden. Dies erleichtert mittelständischen Unternehmen den Zugang zu Kapital für Investitionen in nachhaltige Projekte.
Wie wirkt die Sparkasse als Partnerin des Mittelstandes bei der nachhaltigen Transformation mit?
Alles, was der Umwelt nutzt, verdient es, unterstützt zu werden. Zum Beispiel Maßnahmen zur Energieerzeugung vor Ort - wie den Bau von Anlagen für Solarenergie. Oder die E-Mobilität - das heißt auf die Umstellung des Unternehmensfuhrparks. Die Sparkasse Zollernalb begleitet möglichst alle Umweltschutzinitiativen durch Beratung und Finanzierung, um so zu einer kraftvollen Energiewende beizutragen.