Nun wird nach vorne geschaut. „Wir freuen uns riesig, dass wir endlich wieder eine ’normale’ Schule und viel Platz haben“, jubelt Rektorin Alessandra Saravanja, die schon beim Vollbrand der alten Schule am 23. Juli 2018 die Schulleitung innehatte. Schon tags darauf bewiesen auch Bürgermeister Roland Deh und der Gemeinderat Weitsicht, als der Wiederaufbau der Schule beschlossen wurde, „um jeden Preis“ sozusagen. Der Schulstandort Grabenstetten sollte als wichtiger Standortfaktor für die Albgemeinde auf jeden Fall erhalten bleiben.
Ohnehin liefen damals bereits Planungen zur dringend notwendigen Sanierung der Schule. Als sich dies durch den Brand erübrigt hatte, „war uns schnell klar, dass wir etwas Neues und Langfristiges entstehen lassen wollten“, sagt Bürgermeister Deh. Doch zunächst hatten die Versicherungen das Wort. Als die finanziellen Aspekte geklärt waren und weitere Zuschüsse in Aussicht standen, konnte im März 2019 mit den Arbeiten begonnen werden. Als erstes wurden die Überreste der alten Schule bis auf wenige Grundmauern abgerissen. Die Pläne für das neue Schulgebäude sahen eine größere Dimension vor. So ist die Rulamanschule heute mehr als zehn Meter länger als früher und in Teilen auch breiter. Aus einer Grundfläche von 1360 Quadratmetern wurden so 1870.
Der Platz wird auch sinnvoll genutzt. Schon wenn man die Schule durch den Haupteingang im Erdgeschoss betritt, erkennt man auf Anhieb einige Neuerungen. So fällt der Blick zum Beispiel auf die Schulmensa. Die Küche wird in diesem Schuljahr noch für Projekte genutzt, vom kommenden Schuljahr an werden hier die Kinder im Rahmen der Ganztagsbetreuung versorgt. Für dieses Angebot gibt es im Erdgeschoss zudem noch einen großen Aufenthaltsraum, in dem zum Beispiel der Rulaman-Kicker steht, und einen Ruheraum. Hier kann sich jeder Schüler sogar sein eigenes kleines Zelt nehmen, um vom Schultrubel etwas abzuschalten. Zudem gibt es Büros für die Ganztagesbetreuung und die Schulsozialarbeit, die wiederum im neuen Jahr starten soll.
Ein weiterer großer Raum wird künftig den Grabenstetter Vereinen vorbehalten sein. Der Liederkranz wird dort zum Beispiel künftig sein Zuhause haben. Und auch der Gemeinderat, der seine Sitzungen aus dem Rathaus in diesen „Vereinsraum“ verlegen wird.
Auf der anderen Gebäudeseite des Haupteingangs befindet sich die schuleigene Turnhalle, die alte Falkensteinhalle. Sie ist groß genug für den Sportunterricht einer Grundschulklasse, so entsteht in der großen Falkensteinhalle Platz für andere Angebote oder etwa für Unterrichtsstunden der Gemeinschaftsschule Vordere Alb in Böhringen. Von Michael Koch