Lernen im Ausland kann ein Abenteuer sein
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Wer während einer Ausbildung oder eines dualen Studiums ins Ausland möchte, muss einiges beachten. Wir geben Tipps, damit es klappt. Und wenn es am Geld scheitern sollte, gibt es auch Fördermöglichkeiten.

Während dem Studium oder der Ausbildung kann man auch im Ausland lernen. FOTO: CONTRASTWERKSTATT/ADOBE.STOCK.COM

09.07.2024

Ein anderes Land kennenlernen, Sprachkenntnisse aufpolieren, fernab von Deutschland neue Menschen treffen: Während dem dualen Studium oder der Ausbildung kann man in die Ferne schweifen und Erfahrungen abseits des heimischen Ausbildungsbetriebs sammeln. „Wir stellen fest, dass das noch längst nicht allen bekannt ist», sagt Theresa Mayerhöffer von der Nationalen Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung (NA beim BIBB). Dabei können Azubis und duale Studenten laut Berufsbildungsgesetz bis zu einem Viertel der Ausbildung im Ausland verbringen. Eine Möglichkeit dafür: Die Ausbildung im Rahmen eines Praktikums anderswo fortführen. Der Lernort der Ausbildung wird dann für eine Zeit ins Ausland verlagert. Die Ausbildung wird damit nicht unterbrochen. Darüber hinaus gibt es die Option, Auslandserfahrungen im Rahmen von Zusatzqualifikationen zu erwerben. So oder so: Der Betrieb muss zustimmen. Ein Auslandspraktikum ist Bestandteil des Ausbildungsvertrags. Das hat die Vorteile, dass du weiterhin versichert bist und Geld bekommst. Azubis müssen für dieses Praktikum keinen Urlaub nehmen. Der Nachteil: Wenn der Ausbildungsbetrieb den Auslandsaufenthalt nicht unterstützen will, dann ist dem so.Klappt es mit der Zustimmung, braucht es zudem einen Betrieb im Ausland, der die Fortführung der Berufsausbildung übernimmt. 

Diesen zu finden, funktioniert sehr unterschiedlich und ist auch von der Berufsbranche abhängig. Während mancher auf Partnerbetriebe des eigenen Unternehmens im Ausland zurückgreifen kann, suchen andere Azubis initiativ. Oft hat die Berufsschule Partnerschaften im Ausland, manchmal lohnt es sich über Städtepartnerschaften Ansprechpartner zu finden. In vielen Fällen funktioniert die Suche über entsprechende Organisationen am besten. Und davon gibt viele verschiedene, je nach Zielland oder Berufsbranche. Es gibt auch Special-Interest-Organisationen. Wenn man besondere Wünsche hat, lohnt es sich herauszufinden, ob es eine Organisation gibt, die sich im jeweiligen Bereich besonders gut auskennt. Ähnlich individuell wie die Suche nach einem Betrieb im Ausland, gestaltet sich die Suche nach einer Unterkunft. Ob in Betriebswohnungen, Wohngemeinschaften oder Gastfamilien, eines dürfte nahezu jeden Auszubildenden vor kleinere oder größere Herausforderungen stellen: die Sprache. Eine Mindestanforderung an die Sprachkenntnisse gibt es zwar nicht. Aber wenn Azubis etwas zu einem Berufsbild lernen sollen, müssen sie die Ausbilder und Anweisungen verstehen können. Englisch funktioniert meist als Brückensprache. Manchmal sind auch Besuche von Sprachschulen in die jeweiligen Auslandspraktika integriert.

Fördermöglichkeiten

Wissen sollten Azubis in jedem Fall: Auch wenn das Ausbildungsgehalt weiter gezahlt wird, kann ein Auslandsaufenthalt teuer werden. Rechnen muss man neben Kosten für die Unterkunft auch mit Reise- und Organisationskosten. Hinzu kommen eventuell noch Ausgaben für einen Sprachkurs. Aber: Es gibt verschiedene Förderprogramme, die bestimmte Berufsgruppen, Zielländer oder auch den Zeitpunkt - während oder nach der Ausbildung - im Fokus haben. Das größte ist Erasmus+, das über Gelder der Europäischen Union finanziert wird. Auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung bietet ein Förderprogramm an. Es nennt sich Ausbildung Weltweit und bezuschusst etwa Fahrtkosten, Unterkunft, Verpflegung und Sprachkurse bei Praktika in Ländern, die nicht Programmländer von Erasmus+ sind. Voraussetzung für eine Antragstellung ist, dass man bereits einen Partnerbetrieb im Ausland gefunden hat. Den Antrag muss dann - wie auch beim Programm Erasmus+ nicht der Azubi selbst, sondern etwa der Ausbildungsbetrieb oder die berufliche Schule stellen.

Aufenthalt rechtzeitig planen

Wer ins Ausland möchte, sollte das in jedem Fall frühzeitig bei seinem Arbeitgeber ansprechen. So kann der Betrieb es besser einplanen und auch für den Azubi ist das sehr wichtig. Viele Berufe haben gestreckte Abschlussprüfungen. Einen Auslandsaufenthalt kurz vor solch eine Prüfung zu legen, wäre doof. Auch im Hinblick auf eine Beantragung eines Visums ist es wichtig, das Thema Auslandspraktikum frühzeitig anzugehen. dpa/tmn