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Sonnenrain im Schwäbisch Hall: Ein Nachbarschaftsplatz entsteht
Sonderveröffentlichung

Ortsporträt Hessental Sonnenrain im Schwäbisch Hall: Ein Nachbarschaftsplatz entsteht

Gestaltung der Außenflächen mit Tischtennisplatten, Kletterelemente und Außenbewirtung als sozialer Treffpunkt in Hessental läuft derzeit auf Hochtouren

Die Tischtennisplatten am neuen Nachbarschaftsplatz werden bereits rege genutzt. Foto: Thumilan Selvakumaran

05.09.2025

„Lage, Lage, Lage“: Eine alte Immobilienweisheit: Der Standort eines Objekts ist der wesentliche Faktor für seinen Wert. Und genau mit diesem Spruch wirbt die städtische Grundstücks- und Wohnungsbaugesellschaft (GWG) am künftigen Eingangsportal zum Sonnenrain, wo derzeit in die Höhe gebaut wird. An der Werbetafel steht noch ein Zusatz dran: „Schon seit 4800 vor Christus“. Denn Grabungen hatten gezeigt, dass das Areal bereits in der Jungsteinzeit bewohnt war. Mittelneolithische Siedlungsreste waren entdeckt worden. Die Spuren deuten etwa auf ein Gebäude, das 41 Meter lang und zehn Meter breit war. Aber nicht nur das: Baggerfahrer Luis Hauner entdeckte vor einem Jahr dort einen Mammutstoßzahn. Archäologen sicherten die Funde. 

Danach konnten die Bauarbeiten für einen Gebäudekomplex am Eingangsportal starten. Das für die GWG wohl größte Projekt seit dem Kocherquartier (2011 eröffnet) trägt den Namen Schenkenhöhe. 117 Wohnungen entstehen, dazu ein Edeka-Markt im Erdgeschoss, Parkplätze und Tiefgarage. 2027 könnten die ersten Bewohner einziehen. Das Projektvolumen umfasst rund 45 Millionen Euro. 

Geschäfte angesiedelt

Während vorne, mit Blick vom Kreisverkehr am Lidl, derzeit noch kräftig gebaut wird, sind im hinteren Teil des Sonnenrains bereits seit einigen Jahren etliche Wohnungen und Häuser bezogen. 2017 war Spatenstich für das Baugebiet. Seither sind etliche Gebäude in die Höhe gewachsen. Die Haller Stadtverwaltung hatte einst den Plan für das Areal verändert und auf Geschossbauten gesetzt, statt weitere Einfamilienhäuser zu ermöglichen, um der angespannten Wohnungssituation entgegenzuwirken. Inzwischen floriert auch das Leben auf den öffentlichen Flächen im Sonnenrain. Entlang der Reinhold-Maier-Straße haben sich im Erdgeschoss der Mehrfamiliengebäude bereits Geschäfte angesiedelt. Ein Friseursalon ist darunter, auch ein belebtes Café. An einer breiten Promenade wird derzeit der Außenbereich gestaltet – mit verschiedenen Freizeitelementen.

„Aktuell laufen die Bauarbeiten am Nachbarschaftsplatz an der Reinhold-Maier-Straße“, erläutert Susanne Uebel-Madenciler auf Nachfrage der Redaktion. Die Referentin des Oberbürgermeisters nennt bereits installierte Tischtennisplatten, eine Boulebahn sowie Balanciergeräte. „Darüber hinaus wird in den kommenden Wochen noch ein Klettergerüst aufgestellt.“ Die bereits verfügbaren Geräte werden längst von den Anwohnern rege genutzt, sofern das Wetter mitspielt. Insbesondere die Tischtennisplatten sind nachmittags regelmäßig begehrt und bespielt.

Im September sollen dort die restlichen Arbeiten abgeschlossen werden. Damit erhalte der Sonnenrain „am zentralen öffentlichen Platz einen räumlichen und sozialen Treffpunkt, der durch die Aktivitätsmöglichkeiten, das Café sowie Bänke und Bäume zum Verweilen einlädt“. Der Nachbarschaftsplatz sei Teil der Erschließungsmaßnahme für den Sonnenrain durch die städtische Grundstücks- und Erschließungsgesellschaft (HGE) für die Bauabschnitte eins und zwei. 

Weitere Außenplanung läuft

Weitere gestalterische Elemente sind geplant – so auch im Bauabschnitt Sonnenrain III Richtung Kreisverkehr am Lidl, wo auch das bereits genannte Projekt Schenkenhöhe realisiert wird. Für das Gebiet laufe aktuell das Vergabeverfahren für die Freianlagenplanung.

Uebel-Madenciler spricht hierbei vom „Auftaktplatz“ zum Wohngebiet. „Ziel ist die Schaffung einer attraktiven Platzfläche, die eine intelligente Einbindung der Verkehrsströme für Fuß- und Radverkehr ermöglicht, den Anforderungen eines klimaangepassten Freiraums gerecht wird und einen sozialen Treffpunkt mit Aufenthaltsqualität ermöglicht.“

Zu den bereits realisierten Angeboten im Wohngebiet gehört der Spielplatz an der Ecke Karl-Friedrich-Binder-Straße, von wo es einen Fußweg zum Solpark gibt. Dort stehen Bänke bereit. Kinder klettern auf den Holzelementen. Aus einem Drachen fließt Wasser. Einer der neuen Treffpunkte im weiter wachsenden Wohngebiet. Thumilan Selvakumaran