Wohngemeinschaft statt Pflegeheim
Sonderveröffentlichung

Ortsporträt Hessental Wohngemeinschaft statt Pflegeheim

Wohnen: Advita in Hessental wächst: In zwei Neubauten bietet der Berliner Pflegedienst ab kommendem Jahr 18 weitere betreute Wohnungen und eine Wohngemeinschaft mit zwölf Zimmern für Demenzerkrankte an.

Links unten (mit grauem Dach) die beiden Neubauten. Die Langbauten (mit rotem Dach) sind die bestehenden Gebäude. Rechts im Bild ist der Gasthof Krone, darüber am Rand die Grundschule. Die grüne Wiese im oberen Teil hat sich längst in eine Baustelle verwandelt. Foto: privat

03.11.2021

Das Advita-Angebot in Hessental wächst. Im Mai 2018 eröffnete der Berliner Pflegedienst und die zugehörige Senioren- wohnen-Holding GmbH im umgebauten Gartentrakt des Gasthofs Krone eine Betreute Wohnanlage. Auf den ehemaligen Flächen der Galerie und der Lobby entstand zudem eine offene Tagespflege. Fertigstellung Anfang 2022 Die 48 Wohnungen und Appartements seien vollständig vermietet, kann Hausleiterin Diana Schüttler berichten. Im September feierten nun Bewohner, Tagespflegegäste und Handwerker das Richtfest für zwei Neubauten in unmittelbarer Nachbarschaft. Dort wird neben weiteren 18 Wohneinheiten für Betreutes Wohnen auch eine Wohngemeinschaft mit zwölf Zimmern für Menschen mit dementieller Erkrankung eingerichtet. Die Fertigstellung ist für Anfang 2022 geplant.

Die zwei jeweils dreigeschossigen Langhäuser mit Satteldach sind miteinander und den Hauptgebäuden verbunden. Rund 1500 Quadratmeter Wohnfläche gewinnt Advita damit hinzu. „Kurze Wege und die Zentrierung der Leistungen an einem Ort machen Pflege- und Betreuungsleistungen effizient“, erklärt Marketingleiter Uli Schuppach das Konzept. Die barrierefreien, selbst eingerichteten Wohnungen und Zimmer böten vielfältige Möglichkeiten für ein Leben nach eigenen Vorstellungen, selbst wenn erste Einschränkungen den Alltag erschwerten.

Eine Besonderheit ist die Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz. Advita bietet diese Wohnform bereits in 34 anderen Städten des Bundesgebiets an. „Viele Familien denken sofort an eine Heimunterbringung, wenn sie die Pflege eines betroffenen Angehörigen nicht mehr selbst stemmen können“, sagt Schuppach. Die Advita-Wohngemeinschaften seien dafür eine hervorragende Alternative. Ähnlich wie in einer Studenten-WG habe jeder Bewohner sein eigenes Zimmer mit seinen eigenen Möbeln. Die gemeinsam genutzten Räume würden gemeinsam gestaltet. So entstehe ein vertrautes Wohnumfeld. „Anders als in vielen Pflegeheimen bestimmen die Bewohner und ihre Angehörigen selbst über das Leben und den Alltag in der Pflege-WG“, betont Schuppach.

Verschiedene Gemeinschaften

„Die Kompetenzen der Menschen mit Demenz werden gepflegt und sie behalten ihre Würde.“ So kümmere sich der Hobby-Gärtner der Gemeinschaft ums Blumengießen, Rotweinfreunde dürften ihren Abendschoppen genießen, und wer gerne koche, helfe bei der Zubereitung der Mahlzeiten. Das Pflegepersonal sei rund um die Uhr vor Ort und sorge dafür, dass jeder Bewohner die notwendige Hilfe und Fürsorge erhalte.

Die Senioren-wohnen-Holding GmbH kauft Bestandsgebäude wie leerstehende Postgebäude oder Schulen in urbaner Lage auf, widmet sie in betreute Wohnanlagen um, und vermietet diese an die Advita Pflegedienst GmbH.

Deutschlandweit gibt es aktuell 44 Advita-Standorte. 2017 hatte die Hotelierfamilie Dürr den ehemaligen Gartentrakt der „Krone“ an das Unternehmen verkauft. In seinem Stammhaus ist der traditionsreiche Gasthof jedoch nach wie vor präsent. Beatrice Schnelle