Kultur- und Förderverein Rößler-Museum in Untermünkheim: Ende des Schattendaseins
Sonderveröffentlichung

Rößler-Museum Untermünkheim Kultur- und Förderverein Rößler-Museum in Untermünkheim: Ende des Schattendaseins

Das „Haus der Hohenloher Landschreiner" macht die dauerhafte Ausstellung von noch mehr Exponaten des Rößler-Museums in Untermünkheim möglich. 

Das Museums-Ensemble befindet sich direkt neben der Kirche. Die Erweiterung der Ausstellung hat im linken Fachwerkhaus ihren Platz gefunden. Foto: Adina Bauer

25.05.2022

Direkt im Heimatort der bekannten Hohenloher Schreinerfamilie zeigt das Rößler-Museum in Untermünkheim die Vielfalt bemalter Möbel in der Region und die Kunstfertigkeit ihrer Hersteller während des 18. und 19. Jahrhunderts. Künftig steht hierfür noch mehr Platz zur Verfügung. 

Denn das Ensemble im Ortskern neben der Kilianskirche wurde erweitert: Das benachbarte Gebäude - das landläufig nach seinen ehemaligen Besitzern ,,Haus Häberlein" genannt wird - wurde von der Gemeinde erworben und dem Museums-Verein zur Nutzung überlassen. Der renovierte Fachwerkbau dient jetzt als ,,Haus der Hohenloher Landschreiner".

Die Erweiterung wird am Sonntag, 29. Mai, ab 13.30 Uhr mit einem Festakt eingeweiht. Auf Grußworte von Vertretern beteiligter Gremien, Behörden, Institutionen und des Museums folgen Führungen in kleinen Gruppen durch die Räumlichkeiten. 

Im Bürgersaal wird zudem zum Nachmittagskaffee geladen und auch beim anschließenden Vesper können sich Gäste in geselliger Runde austauschen.

Lang ersehnter Wunsch

Für den Kultur- und Förderverein Rößler-Museum geht mit der Erweiterung ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. ,,Bereits 2012 wurde ein erster Förderantrag für das Vorhaben gestellt. Der wurde leider abgelehnt", erinnert sich Wilhelm Kraft, Architekt und Ehrenmitglied im Verein. 2020 konnte das Projekt dann doch angegangen werden und nun finden, dank der Erweiterung, Teile der umfangreichen Sammlung einen Platz, die bisher im Möbeldepot eher ein Schattendasein fristen mussten.

Bei der Renovierung wurde ein Teil der Wand freigelegt. Foto: Privat

Im Eingangsbereich des ,,Hauses der Hohenloher Landschreiner" ist eine Küferwerkstatt installiert worden. Sie führt Besuchern die frühere Bedeutung des Weinbaus und der Braukunst im mittleren Kochertal vor Augen. In den Obergeschossen des renovierten Gebäudes finden sich dann die bemalten Möbel, gegliedert nach Herkunft. ,,Jetzt ist es nicht nur möglich, die Stücke aus den bekannten Werkstätten in Untermünkheim dauerhaft zu zeigen, sondern auch die von anderen einflussreichen Schreinereien aus ganz Hohenlohe", freut sich Karl-Heinz Wüstner, der intensiv zu den bemalten Möbeln aus Hohenlohe forscht.

Die Möbel sind im Zeitraum zwischen 1750 und 1850 in den Raumschaften von Öhringen und Neuenstein über Künzelsau und Bartenstein bis Crailsheim entstanden. Zu sehen gibt es vor allem Schränke und Truhen der herausragendsten Schreinermaler des 18. und 19. Jahrhunderts der Region, aber auch Kindermöbel wie Bettchen und Wiegen.

Große Förderung

Die Erweiterung des Museums war dank großer Unterstützung möglich: Da ist zum einen das große Engagement der Vereinsmitglieder. Zum anderen konnte das Projekt nur mit Hilfe von Fördergeldern der Gemeinde Untermünkheim, des Landes Baden-Württemberg sowie Zuschüssen von LEADER und Mitteln aus dem Topf des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes realisiert werden. ,,Dennoch stand uns für den Umbau nur ein kleines Budget zu Verfügung, da hatten wir schon zu kämpfen", gibt Architekt Kraft schmunzelnd zu. Vom Ergebnis können sich Interessierte am Sonntag ein eigenes Bild machen. Adina Bauer