Hinzu kommen steigende Immobilienpreise, die Käufern die Finanzierung nicht leichter machen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes mussten Käufer von Eigentumswohnungen und Häusern im zweiten Quartal 2021 bundesweit im Schnitt 10,9 Prozent mehr zahlen als ein Jahr zuvor. Die Folge: Auch die Summe, die Kreditnehmer im Schnitt aufgenommen haben, ist deutlich gestiegen.
Was bedeutet das nun alles für die Finanzierung? Ist jetzt eine lange Zinsbindung wichtig? Oder kommt es mehr auf die Tilgung an? „Als erstes muss man die Belastungsgrenze ermitteln“, rät Max Herbst. „Wie hoch darf die monatliche Rate sein?“ Wer knapp finanziert, also nahe an seiner Belastungsgrenze ist, sollte lieber die Sicherheit der langen Zinsbindung wählen. Ratsam können dann Volltilgerdarlehen sein – Kredite, bei denen der Zins bis zur letzten Rate feststeht. Das kostet allerdings einen Zinsaufschlag. Im Test der Stiftung Warentest lag das günstigste Volltilgerdarlehen mit 20 Jahren Zinsbindung bei 0,87 Prozent. Bei einer Kreditsumme von 300 000 Euro ergibt dies eine Monatsrate von 1370 Euro.
Einen Nachteil haben Volltilgerdarlehen aber: Sie sind weniger flexibel. Sondertilgungen oder eine zwischenzeitliche Ratensenkung seien oft nicht möglich, erklärt die Stiftung Warentest.
Wer flexibler finanzieren will, kann eine kürzere Zinsbindung wählen. Angst vor steigenden Zinsen müsse dabei niemand haben, so Max Herbst: „Es ist unwahrscheinlich, dass die Zinsen jetzt 10 Jahre lang nur steigen.“ Darlehen mit kürzerer Zinsbindung kann man laut Stiftung Warentest mit einem flexiblen Tilgungsrecht kombinieren: „Denn wenn absehbar ist, dass der Kunde mit Sondertilgungen früher schuldenfrei wird, braucht er die Sicherheit der langen Zinsbindung nicht.“ dpa