Egal aus welcher Quelle die Energie kommt: Wenn diese optimal eingesetzt wird, kann man Ressourcen sparen – und damit auch Geld. Als Beispiel erklärt Gerhard Stübler, Sanitär- und Heizungsbaumeister sowie Geschäftsführer des Göppinger Innungsfachbetriebs, ein System, das in einem Pufferspeicher zum Beispiel Solarwärme effektiv gespeichert werden kann. „Es gibt bestehende Häuser, da sind die Energieträger Öl oder Gas nach wie vor sinnvoll und unser System sorgt dafür, dass mit fosilen Brennstoffen auch in Zukunft gut geheizt werden kann. Zudem wird mit einem Wärmetauschersystem das Warmwasser erst bei Bedarf erwärmt, das verhindert die Bildung von Legionellen.“ Man sei zudem sehr flexibel, denn Speicher und Brenner sind bei diesem System zwar in einer Anlage verbaut – man könne aber flexibel jede Art einer anderen Heizart nutzen und einspeisen. Überhaupt seien „Hybridanlagen“, also die kombinierte Nutzung von unterschiedlichen Energieträgern, eine sehr gute Lösung – Die BAFA fördert der Zeit den Einsatz der Pufferspeicheranlage auch wenn zum Beispiel mit Öl oder Gas geheizt wird.
Hoher Wirkungsgrad
Einen Tipp hat Gerhard Stübler zudem noch: Wird die Haustechnik zum Beispiel mit einem Brennstoffzellen-System ergänzt, wird man selbst zum Energieerzeuger. Denn dies ist die wohl innovativste Art der Kraft-Wärme-Koppelung, die einen Wirkungsgrad von etwa 90 Prozent erreicht – durch die kombinierte Produktion von Wärme und Strom. Weil aber jedes Haus und sein Heizsystem anders sind, rät Gerhard Stübler, dass man sich unbedingt von einem Fachmann beraten lassen sollte, der eine entsprechende Erfahrung im Heizungsbau hat – auch weil er über die aktuellen Fördermöglichkeiten informieren kann. Eine Gelegenheit sei zum Beispiel der Tag der offenen Tür heute und morgen bei Stübler in Göppingen, wo die unterschiedlichen Heizsysteme in Betrieb ausgestellt sind.
Constantin Fetzer
Den Umstieg gut planen
Fossile Brennstoffe sind endlich – aber noch immer gefragt.
Kreis Göppingen. Auch wenn das Datum noch nicht feststeht: Die Ära fossiler Brennstoffe geht zu Ende, die Heizsysteme in deutschen Kellern werden sich verändern. Dies unterstreicht auch das Klimapaket der Bundesregierung, in dessen Rahmen die Förderung regenerativer Brennstoffe seit Jahresbeginn weiter ausgebaut wurde. Heizsysteme auf Basis des fossilen Energieträgers Öl sind spätestens ab 2026 nur noch eingeschränkt förderfähig. Viele Baufamilien und sanierungswillige Eigenheimbesitzer werden sich deswegen nach Alternativen umsehen. Der Markt bietet glücklicherweise ausreichend Möglichkeiten: Pelletheizungen, Wärmepumpen und Solarthermie kommen komplett ohne fossile Brennstoffe aus. Und wer weiter auf fossile Brennstoffe wie Gas oder Öl setzen möchte, kann diese als sogenanntes Hybridsystem planen. Gemeint sind damit beispielsweise Öl-Brennwertheizungen, die mit einer solarthermischen Anlage zur Warmwassererzeugung gekoppelt sind. Dadurch lassen sich die CO2-Emissionen des Heizsystems deutlich reduzieren – folgerichtig wird anteilig die Anschaffung des Solarsystems und dessen Einbau finanziell bezuschusst. Da die Fördermöglichkeiten vielfältig sind und es sogar finanzielle Unterstützung für die Demontage der Altanlage oder für Maurerarbeiten gibt, die im Laufe des Heizungstauschs notwendig werden, ist eine Beratung durch den Fachmann unerlässlich – und kann im Endeffekt dem Bauherren Geld sparen helfen.
Mit moderner Technik weiter auf fossile Brennstoffe setzen
Öl- und Gasheizungen werden als Hybridheizungen bei einer Modernisierung auch weiterhin gefördert.
Kreis Göppingen. Nachdem im letzten Jahr das Klimapaket beschlossen wurde, wuchs die Sorge, dass es künftig keine öloder gasbetriebenen Heizungen mehr geben wird. Tatsächlich werden beide Heizsysteme auch in Zukunft noch erlaubt sein – wie der Blick in die neuen Förderrichtlinien für den Heizungsbereich zeigt. Wer heute einen Öl- oder Gaskessel kauft, wird ihn voraussichtlich noch bis zum Ende der Gerätelebensdauer betreiben können. Ab Mitte des nächsten Jahrzehnts sind neu eingebaute Heizölkessel aber vermutlich nur noch in Verbindung mit erneuerbaren Energien zulässig. Ein generelles Verbot von Ölheizungen ist derzeit nicht geplant. Allerdings unterstützt die neue Förderrichtlinie den Kauf von Ölheizungen nicht mehr. Es sei denn, der Ölkessel wird mit einer Solaranlage, Wärmepumpe oder einem Pellet- bzw. Holzkessel kombiniert.
Kauf und Einbau dieser ergänzenden Bestandteile werden dann finanziell gefördert. Wird auf Öl als Energieträger verzichtet und auf eine Wärmepumpe, Pelletkessel oder Hybridheizung auf Gasbasis gesetzt, erhöht sich die Förderung um 10 Prozent. Dadurch trägt der Staat bis zu 45 Prozent der Investitionssumme und federt so die Umstellungskosten für die Bauherren deutlich ab.