Nachdem Ende vergangenen Jahres das Klimapaket der Bundesregierung beschlossen wurde, beginnt nun die konkrete Umsetzung. Dazu gehören auch neue Förderrichtlinien für Heizsysteme, die erneuerbare Energie nutzen. Eigenheimbesitzer, die ihre alte Ölheizung gegen ein System austauschen, das ohne fossile Brennstoffe auskommt, bekommen bis zu 45 Prozent der Ausgaben erstattet. Darüber hinaus gibt es noch weitere Möglichkeiten der Förderung. So unterstützen beispielsweise die KfW-Programme „Energieeffizient Bauen“ und „Energieeffizient Sanieren – Ergänzungskredit“ bei energetischen Baumaßnahmen. Auch die Energieberatung selbst ist förderfähig, ebenso wie die Heizungsoptimierung, die schon seit Mitte 2016 mit 30 Prozent bezuschusst wird.
Erneuerbare Energien im Fokus der Förderung
In der Summe gibt es für Eigenheimbesitzer, die auf erneuerbare Energien setzen, große finanzielle Unterstützung. Experten gehen davon aus, dass der Austausch veralteter Heizsysteme sich dadurch deutlich beschleunigt. Weil jeder ausgetauschte Altkessel bis zu 2,7 Tonnen CO2 einspart, wird der Effekt auf die CO2 -Bilanz groß sein. Wer über ein neues und energiesparendes Heizsystem nachdenkt, sollte Kontakt zum Heizungsfachbetrieb vor Ort suchen. Die Experten sind über den aktuellen Stand der Entwicklung bestens informiert, kennen sich mit Fördermitteln aus und haben vor allem einen umfassenden Überblick über die aktuell verfügbaren und maximal förderfähigen Heizsysteme. „Welche Förderung möglich ist und für das Gesamtprojekt die sinnvollste ist, sollte in einem persönlichen Beratungsgespräch mit dem Profi eines Innungsbetriebs geklärt werden“, empfiehlt Rainer Häfele, Vorstandsmitglied der SHK-Innung Göppingen. Denn auch wenn die aktuellen Förderprogramme durchaus großzügig sind, muss bei der Inanspruchnahme durchaus auf das eine oder andere Detail geachtet werden, das der Handwerker im Gespräch erklären kann – und so die effizienteste Lösung für die Heizungsanlage und das Haus findet. Wer beispielsweise eine Austauschverpflichtung nach Energieeinsparverordnung § 10 hat, wird nicht gefördert. Dies betrifft bei Kesseln ab 30 Jahre im Wesentlichen Gebäude, wenn diese nicht selbst bewohnt werden oder den Eigentümer gewechselt haben. „Man kann also nicht pauschal sagen, welche Projekte gefördert werden, sondern muss sich immer das gesamte Haus anschauen, um die richtige Lösung zu planen und umzusetzen“, weiß Rainer Häfele.
Guten Tag
Das Klimapaket kommt an
Im Rahmen des Klimapakets der Bundesregierung wird für Deutschland bis 2050 eine CO2-Neutralität angestrebt. Dorthin ist es noch ein langer Weg, der im Moment recht unrealistisch scheint. Doch immerhin: In kleinen Schritten geht es voran, in der SHK-Branche schon seit Jahren sogar in etwas größeren Meilensteinen. So auch jetzt, wenn durch die nationalen Fördertöpfe wieder Anreize geschaffen werden, sinnvolle Heizungstechnik einzusetzen, die Ressourcen spart. Wer seine Heizungsanlage tauscht und vor allem auf Heizsysteme aus erneuerbaren Energien setzt, kann Weitsicht beweisen. Doch nicht überall ist dies so leistbar und sinnvoll – das wissen auch die Experten. Oftmals kann es durchaus praktikabel sein, weiterhin mit fossilen Brennstoffen zu arbeiten und diese schlau zu kombinieren. Die Technik hat sich in den vergangenen Jahren hier enorm weiterentwickelt. Darum ist es wichtig, die Experten der Innung zu fragen, die genau wissen, was sinnvoll machbar ist.
Hans-Georg Ehekircher, Obermeister der SHK-Innung Göppingen
Ausbildung
Berufe vorgestellt
Eislingen. „Das Handwerk“ war ein Themenfeld jüngst bei der Bildungsmesse in Eislingen. Dort hat Innungsmitglied Volker Breusch den Beruf des Anlagenmechanikers vorgestellt. Der Großhändler Herrlinger KG aus Eislingen war ebenfalls vor Ort und hat Berufe präsentiert – von kaufmännischen Jobs bis hin zu Lager- und Logistikexperten.
Das kann gefördert werden
Es gelten die Bestimmungen der Richtlinien vom 31.12.2019. Anträge können ab 02.01.2020 ausschließlich über das elektronische Antragsformular gestellt werden. Die Antragstellung muss vor Beginn der Maßnahmen erfolgen.
1 Die Fördersätze beziehen sich auf die förderfähigen Kosten für die beantragte Maßnahme
2 Da eine Solarkollektoranlage nie allein die gesamte Heizlast eines Gebäudes tragen kann, wird hier keine Austauschprämie gewährt.
3 Kombinationen einer Biomasse-, Wärmepumpen- und/oder Solarkollektoranlage