Gewerbliche Schule Geislingen: Schule im SHK-Handwerk – praxisnah und modern
Sonderveröffentlichung

Sanitär - Heizung - Klima Gewerbliche Schule Geislingen: Schule im SHK-Handwerk – praxisnah und modern

In der Berufsschule in Geislingen werden den Auszubildenden wichtige theoretische und praktische Kenntnisse vermittelt – auch in Zeiten der Pandemie.

An flexibel aufbaubaren Übungsmodulen können die Schüler im Praxisunterricht ein Gespür für die Materie entwickeln. Das Foto entstand bereits 2019. Archivfoto: Constantin Fetzer

29.06.2021

Die duale Ausbildung ist in Deutschland eine tragende Säule für die Fachkräftegewinnung. Während die angehenden SHK-Anlagenmechaniker in ihren Ausbildungsbetrieben die nötige Berufserfahrung sammeln, vermitteln die Berufsschulen ihnen theoretische Fachkenntnisse und Allgemeinbildung und ermöglichen es, die gelehrten Inhalte im Praxisunterricht anzuwenden und zu verinnerlichen.       

Zum Einsatz kommen dabei die gleichen Werkzeuge und Maschinen, die auch in den Handwerksbetrieben genutzt werden, zur Verfügung gestellt von den Herstellern und dem lokalen Großhandel wie zum Beispiel der Herrlinger KG. „So erhalten wir regelmäßig moderne Heizungsanlagen namhafter Marken. Dadurch können wir sicherstellen, dass der Unterricht stets auf aktuellem, hohem Niveau stattfindet“, erklärt Karlheinz Stähle, der Fachlehrer an der Gewerblichen Schule in Geislingen ist, „denn das Handwerk entwickelt sich stetig weiter und analog dazu werden auch die Inhalte und Mittel der schulischen Ausbildung angepasst.“

Das Handwerk ist modern

Dazu gehört, dass moderne Systeme in den Unterricht aufgenommen werden oder Themen wie Digitalisierung. So wird den Auszubildenden zum Beispiel zwar nach wie vor beigebracht, ein Badezimmer klassisch von Hand zu planen. Sie lernen aber auch, mit der Software und den verschiedenen digitalen Planungstools der Hersteller umzugehen, um beispielsweise dreidimensionale Animationen ihres Badentwurfs am Computer, Tablet oder Smartphone zu erstellen. „Ab dem kommenden Schuljahr sollen auch ganz neue Inhalte wie Smarthome-Anwendungen mit in den Lehrplan aufgenommen werden“, berichtet Karlheinz Stähle. Die wachsende Bedeutung von Digitalisierung und Vernetzung im Handwerk zeigt, wie modern und abwechlungsreich es ist. Vor allem seit der Reform und Zusammenlegung der SHK-Berufe wird von den Auszubildenden breit gefächertes Wissen gefordert. „Sie müssen vom Wechseln einer Armatur bis zur Installation einer Wärmepumpe alle Aspekte des Handwerks beherrschen. Davor habe ich großen Respekt, das ist es aber auch, was das SHK-Handwerk so hochinteressant und zukunftssicher macht.“

Den Unterricht bestmöglich aufrechterhalten

Viel zu lernen gibt es also für die Auszubildenden, was schon unter normalen Umständen nicht immer einfach ist. Eine besondere Herausforderung stellte aber die qualitative Fortführung des Unterrichts während der Lockdowns dar. Die Schule in Geislingen habe hier hervorragende Arbeit geleistet, um einen bestmöglichen Unterricht zu gewährleisten, lobt die SHK-Innung Göppingen, die ein sehr gutes Verhältnis zur Berufsschule in Geislingen pflegt und sich in einem engen Austausch mit ihr befindet. So konnte der Stundenplan in kurzer Zeit derart umstrukturiert werden, dass die Auszubildenden die Räume der Schule zumindest für den praktischen Unterricht so oft wie möglich besuchen konnten, ohne die Hygieneauflagen zu verletzen. Karlheinz Stähle führt aus: „Dafür wurde der Unterricht gestrafft und auf die Inhalte reduziert, die unmöglich zu Hause oder online gelernt werden können, zum Beispiel, wie man ein Rohr biegt. Das kann man natürlich auch erklären, aber erst wenn der Schüler es in den Händen hält und selbst versucht, kann er ein Gefühl dafür entwickeln.“

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Karlheinz Stähle
Fachlehrer, Gewerbliche Schule Geislingen

Fehlende Infrastruktur als Herausforderung

Viele Schüler seien mit dem Fernunterricht gut klargekommen, berichtet Karlheinz Stähle, auf Dauer sei der Präsenzunterricht aber nicht zu ersetzen. Denn nicht nur die Konzentration leide beim Selbststudium erheblich, auch die Infrastruktur sei nach wie vor nicht ausreichend, um einen qualitativ gleichwertigen Fernunterricht zu ermöglichen: „Natürlich hat fast jeder Schüler ein Smartphone, doch es fehlt oft an Laptops und Druckern. Über die kleinen Displays ist es nur eingeschränkt möglich, dem Online-Unterricht adäquat zu folgen oder digitale Unterrichtsmaterialien richtig zu bearbeiten. Zwar kann die Schule die benötigten Endgeräte ausleihen, die Verfügbarkeit ist jedoch endlich. Dazu kommt, dass in vielen Ortschaften die Internetverbindung nach wie vor zu schlecht ist. An dieser Stelle muss dringend nachgebessert werden.“

Info Wer sich für eine SHK-Ausbildung interessiert, kann sich auf www.zeitzustarten.de informieren

"Die Lehrinhalte werden stetig an die Entwicklungen im SHK-Handwerk angepasst."

Karlheinz Stähle
Gewerbliche Schule Geislingen

Guten Tag

Lob für Engagement von Schule und Innungsmitgliedern

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Walter Wallitschek

Auszubildende gehören einer Gruppe an, die aufgrund der Schulschließungen ganz besonders von den Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie betroffen waren und ist. Während sich theoretische Kenntnisse bis zu einem gewissen Grad auch zu Hause erarbeiten lassen, fehlte monatelang aber vor allem die Möglichkeit, das gelernte Wissen im Praxisunterricht ausreichend auszuprobieren und zu festigen. Die Gewerbliche Schule in Geislingen hat sehr schnell reagiert und unermüdlichen Einsatz gezeigt, um einen unter diesen außergewöhnlichen Umständen bestmöglichen Unterricht aufrechtzuerhalten. Für diese Leistung möchten wir ihr als Innung Dank und großes Lob aussprechen. Wir freuen uns, mit der Schule in Geislingen eine erfolgreiche Partnerschaft zu pflegen, die von einem sehr guten Verhältnis und einer engen Zusammenarbeit geprägt ist. So ist es uns jedes Jahr auch eine große Freude, die neuen Schüler mit T-Shirts und Berichtsheften in ihrem neuen Lebensabschnitt und an der Schule zu begrüßen.

An dieser Stelle möchten wir Obermeister uns aber auch bei allen in der Innung bedanken, die sich mit Engagement dafür einsetzen, junge Menschen für eine Ausbildung in unserem Handwerk zu begeistern. Vor allem jetzt, da viele Berufsorientierungstage und Ausbildungsmessen höchstens digital stattfinden können, sind dafür sehr viel Herzblut und Ausdauer gefordert, doch mit Erfolg: Bereits in wenigen Monaten beginnt das neue Ausbildungsjahr und ich freue mich, dass wieder so viele Ausbildungsplätze belegt sind.

Walter Wallitschek,
Obermeister SHK-Innung Göppingen