Ein altes Badezimmer von Grund auf sanieren – für die Experten des SHK-Fachhandwerks gehört das zum Alltag. Dank viel Erfahrung und Know-how finden sie für jedes Objekt eine passende Lösung – auch wenn sie dafür manchmal kreativ werden müssen.
Kreativität und Expertenwissen zeigten auch Mike Hechinger-Krasselt und sein Team von der Scheible Bad & Heizung Haustechnik GmbH aus Geislingen bei einem Badezimmer, das sie jüngst sanieren durften. „Das Bad lag im Obergeschoss und der Bodenaufbau war relativ niedrig, es waren jedoch eine begehbare Dusche mit Sitzbank und eine Fußbodenheizung gewünscht. Außerdem hat eine Dachschräge viel Platz weggenommen“, beschreibt Mike Hechinger-Krasselt die Herausforderung, der er gegenüberstand. „Der vorhandene Rollladenkasten stand ein gutes Stück in den Raum hinein, das sollten wir anpassen und den Rollladen selbst durch einen elektrischen ersetzen.“ Weitere Anforderungen waren ein Waschplatz mit viel Ablagefläche und das Bad sollte zudem zu den Paneelen in Holzoptik passen, mit denen Dachschräge und Decke verkleidet waren.
Apps und 3D-Kamera für die Badplanung
Nachdem die Wünsche der Kunden aufgenommen waren, hat Mike Hechinger-Krasselt das Aufmaß genommen. „Dafür setzen wir eine 3D-Kamera ein. In nur wenigen Sekunden ist ein 3D-Abbild des Badezimmers erstellt. Über ein spezielles Programm kann ich dann die Maße eintragen und gleich die Planung erstellen. Das spart natürlich viel Zeit.“
Zeit spart auch die App, die Mike Hechinger-Krasselt und sein Team benutzen, um die verschiedenen Abläufe und Gewerke, die bei einer Badsanierung benötigt werden, zu koordinieren. „Früher musste alles telefonisch abgesprochen werden. Mit der App geht alles viel schneller und unkomplizierter. In einer Art Chat können wir direkt kommunizieren, wenn es zum Beispiel Verzögerungen gibt oder wenn ein Gewerk früher gebraucht wird als ursprünglich geplant. Außerdem lassen sich auch Bilder, Pläne und Grafiken hochladen. Das erleichtert die Zusammenarbeit sehr.“
Einbau der bodentiefen Dusche
In die Planung des neuen Badezimmers hat Mike HechingerKrasselt seine gesamte Erfahrung einfließen lassen. „Wo vorher die Toilette stand, haben wir die bodentiefe Dusche gesetzt. Das war nicht ganz leicht, weil wir nur wenig Bodenaufbau zur Verfügung hatten. Die Dusche muss aber ein gewisses Gefälle haben, damit das Wasser in den Ablauf fließt. Hier hat das gerade noch funktioniert, das klappt aber nicht überall.“ Wie von den Kunden gewünscht, wurde in die Dusche eine Sitzbank integriert, ein Bambus-Fotomotiv an der Rückwand verleiht der Dusche Wellness-Atmosphäre.
Mike Hechinger-Krasselt, Scheible Bad & Heizung Haustechnik GmbH
Die Toilette fand ihren neuen Ort dort, wo vorher der Waschtisch stand. Der Vorteil: „Wegen der Dachschräge konnten wir hier keinen neuen großen Waschtisch installieren. Dafür hat das Dusch-WC hier seinen Platz gefunden, denn die Raumhöhe spielt hier nur eine untergeordnete Rolle. Daneben haben wir Möbel eingeplant, die Platz für Stauraum bieten.“
Individuelle Sonderanfertigungen
Zu den Highlights des neuen Badezimmers zählt der große, zwei Meter lange Waschtisch mit den vier großen Schubladen, der an die Stelle der alten Badewanne platziert wurde. „Rechts hat man genügend Platz zum Stehen und Richtung Dachschräge gibt es wie gewünscht viel Ablagefläche. Der ganze Waschtisch wurde auf Maß gefertigt.“ Bei der Glasplatte handelt es sich um eine Sonderanfertigung, genauso beim Lichtspiegel, der präzise an die Schräge des Dachs angepasst wurde. „Der LED-Rahmen war eine Herausforderung, aber der Aufwand hat sich gelohnt und die Kombination sieht wirklich fantastisch aus“, schwärmt Mike Hechinger-Krasselt.
Schimmel vermeiden
Für den neuen Rollladen hat Mike Hechinger-Krasselt eine simple, aber elegante Lösung gefunden. „Wir haben eine Vorwand gesetzt, die mit dem Rollladenkasten bündig ist. So mussten wir die Fliesen an der Wand nicht abreißen und dadurch konnten wir das Risiko vermeiden, die Sperrschicht zu beschädigen. Die sorgt dafür, dass keine Feuchtigkeit in die Wand eindringt und kein Schimmel entstehen kann.“
Um Schimmel wirklich keine Chance zu geben, wurden außerdem der Duschbereich und der gesamte Boden mit einer speziellen Folie abgedichtet. Darauf kam eine Entkopplungsmatte, sodass keine Spannungsrisse in den Fliesen entstehen können. Anschließend wurde die elektrische Fußbodenheizung verlegt. Diese bietet sich in vielen Räumen als Alternative an, wenn der Bodenaufbau für eine Warmwasserheizung nicht ausreicht. „Für die Fliesen selbst hatte die Kundin einen besonderen Wunsch. Als Künstlerin hat sie ein Dutzend kleine Fliesen selbst gestaltet, die als Highlights in den Boden eingelassen werden sollten. Das hat dem Badezimmer noch mal eine ganz besondere persönliche Note verliehen.“