Für Design-Interessierte aus aller Welt war die Hochschule für Gestaltung (HfG) stets ein Anziehungspunkt. Das von Max Bill entworfene Gebäudeensemble ist als Kulturdenkmal von höchster Bedeutung ausgewiesen. Nach der Schließung der Schule 1968 wurden die Räume an die Universität Ulm vermietet, die HfG rückte in Ulm aus der öffentlichen Wahrnehmung. Das hat sich dank eines neuen Konzepts geändert. Neben dem HfG-Archiv Ulm und gewerblichen Mietflächen befindet sich in dem ehemaligen Hochschulgebäude ein Veranstaltungszentrum. Mit dem Zweck der Bewahrung und Entwicklung des ideellen und baulichen HfG-Erbes verwaltet heute die Stiftung „Hochschule für Gestaltung HfG Ulm“ die Liegenschaften. Die Stiftung ging aus der Geschwister-Scholl-Stiftung hervor, nachdem es keinen Studierendenbetrieb mehr gab. „Als ab 2009 die Universität Ulm auszog, hatte die Stiftung die Möglichkeit, das Gebäude mit einem neuen Konzept zu bespielen“, blickt Geschäftsführerin Julia Hanisch zurück. Doch zuerst galt es die Räumlichkeiten gemäß den Vorgaben des Denkmalschutzes zu sanieren. Das war baulich und finanziell ein anspruchsvolles Projekt. „Letztlich haben wir die Herausforderung für uns und die Nutzer gut gelöst“, betont Hanisch.
Das Konzept der Öffnung
Die HfG wurde nach der Sanierung für das Publikum geöffnet. Das dem Museum angeschlossenen HfG-Archiv ist hier untergebracht. Neben der HfG-Dauerausstellung und Sonderausstellungen kann in Archivalien recherchiert werden. Den Besuch des HfG-Archivs kann man mit der Besichtigung der Gebäude verbinden – mit oder ohne Führung. „Wir vermieten auch an Gewerbetreibende mit gestalterischem Hintergrund, die die Räume hier bewusst auswählen“, bemerkt Hanisch und: „Die Räume werden auch für temporäres Erleben geöffnet, wie Familien- oder Firmenfeiern“.
Nach der aufwändigen Sanierung hat die Stiftung nun wieder mehr finanziellen Spielraum. „Seit letztem Jahr können wir endlich wieder vermehrt eigene Veranstaltungen und Förderungen im Bereich Gestaltung ausrichten“, freut sich Julia Hanisch. www.hfg-archiv.ulm.de
Petra Starzmann