Seit die Bahn zum 15. Dezember ihren Fahrplan umgestellt hat, können Radreisende Fahrradtickets im Fernverkehr der Deutschen Bahn bis zu 12 Monate im Voraus buchen. Der ADFC rät Radreisenden, die schon feste Pläne für 2025 haben, so früh wie möglich Stellplätze zu buchen und erklärt, was man bei der Radmitnahme in der Bahn noch wissen muss.
ADFC-Tourismusvorstand Christian Tänzler sagt: „Die Bahn ist das ideale Transportmittel für Radreisende, denn sie ermöglicht eine umweltfreundliche An- und Abreise. Die Ergebnisse der ADFC-Radreiseanalyse zeigen, dass immer mehr Radreisende die Bahn nutzen. Viele von ihnen sind aber unzufrieden mit dem Angebot und dem Service der Bahn. Es ist gut, dass die Bahn mit dem Fahrplanwechsel die Vorbuchungsfrist für Fahrkarten und Fahrradtickets von sechs auf zwölf Monate verlängert. Das erleichtert etwa Familien die Planung für die Sommerferien. Wenn wir dazu auch noch mehr Fahrradstellplätze in den Zügen bekommen und die Bahnhöfe endlich fahrradfreundlich und barrierefrei gestaltet werden, gewinnt das Reisen mit Rad und Bahn noch mehr Fans.“
Frühbucher können Fahrradtickets im Fernverkehr über die Website der Bahn oder über die App DB Navigator buchen. Jedes Fahrrad braucht ein eigenes Ticket und eine Stellplatzreservierung. Online können Tickets für bis zu fünf Fahrräder gebucht werden - wer mehr Plätze reservieren möchte, muss die Service-Telefonnummer anrufen oder am Schalter buchen. Wie viele Plätze es auf einer Verbindung gibt, hängt vom Zugtyp ab. IC und EC haben acht bis 16 Stellplätze, in den neueren ICE-4-Modellen gibt es 8 Stellplätze, in manchen älteren gar keine. Gerade in den Sommermonaten sind die verfügbaren Plätze schnell ausgebucht. Im Nahverkehr gibt es kein festgelegtes Stellplatzangebot und keine Zugbindung und Reservierungspflicht. Hier gilt: Wenn voll ist, ist voll. Radreisende sollten deshalb Stoßzeiten, etwa im Berufsverkehr oder an Wochenenden, Feiertagen und Schulferien vermeiden.
Pedelecs dürfen mit, Lastenräder nicht
Mitfahren dürfen im Nah- und Fernverkehr klassische Fahrräder und Pedelecs. Fahrradanhänger müssen zusammengeklappt werden und brauchen ein Extra-Ticket. Für spezielle Fahrräder, etwa Tandems oder Liegeräder, gibt es Ausnahmeregeln, der Kundenservice gibt Auskunft. Lastenräder müssen aufgrund ihrer Größe draußen bleiben; kompakte Modelle, bei denen man etwa den Lastenkorb zusammenklappen kann, werden oft geduldet. Bevor die Reise losgeht, lohnt sich ein Online-Check der Bedingungen am Abfahrtsund Zielbahnhof. Sind die Bahnsteige barrierefrei erreichbar? Gibt es ausreichend große Aufzüge, Rolltreppen, Auffahrrampen? Am Gleis selbst sollte man vorab schauen, wo das Fahrradabteil ist - etwa über den Wagenstandsanzeiger im Aushang auf dem Bahnsteig oder über die App - und von vorneherein im richtigen Gleisabschnitt auf den Zug warten.
Übrigens: Zusammengeklappte Falträder fahren ganz praktisch als Gepäckstück kostenlos mit. Wer das eigene Fahrrad nicht in der Bahn mitnehmen will oder kann, kann es bei der Bahn auch als Gepäckstück aufgeben, dafür muss das Fahrrad aber in der Regel teilweise auseinandergebaut werden. Eine andere Option ist, am Urlaubsort ein Fahrrad auszuleihen. In den meisten Regionen, die auf Touristen eingestellt sind, gibt es verschiedene Leihradanbieter.
pm