Baukultur und öffentliche Räume im Fokus
Sonderveröffentlichung

Tag der Architektur am 26. Juni Baukultur und öffentliche Räume im Fokus

Aktion: 35 Kammergruppen haben zum „Tag der Architektur“ ein buntes Programm vorbereitet. Zu Fuß, per Rad, mit dem Schiff, per Zug, mit dem eigenem Auto oder digital geht es zu besonderen Objekten und Projekten.

Die Architektenkammer Baden-Württemberg stellt zum „Tag der Architektur“ öffentliche (Frei-)Räume in den Fokus, die Platz für Begegnungen bieten. Foto: Archiv/Christian Thomas

28.06.2021

Jedes Jahr am letzten Wochenende im Juni steht bundes- und landesweit die Baukultur im Fokus der Öffentlichkeit. Denn am „Tag der Architektur“ laden Planer und oftmals auch Bauherren ein und lassen Architekturinteressierte hinter die Kulissen ihrer Arbeit beziehungsweise ihrer Wohn- oder Arbeitsstätten blicken.Die Architekten wollen die Menschen an diesen „Tagen der Architektur“ mitnehmen auf Führungen und Touren zu besonderen Gebäuden und gebauten Arealen und dabei oftmals auch zeigen, wie sich Alt und Neu miteinander verbinden lassen. Vor Ort und bei einem Rundgang durch die Räume werden einem dabei von den Bau-Eperten und/oder Bauherren interessante Aspekte und die Bauhistorie näher gebracht.

Bundesweites Motto

Im Corona-Jahr 2021 allerdings heißt es trotz sinkender Inzidenzen dennoch Abstand halten. Und so fällt die Zahl der auf den Touren besuchten Orte etwas geringer aus, hält man sich meist im Freien auf, und es werden keine Bus-Rundfahrten angeboten, wie dies häufig üblich ist.

Dennoch gibt es landesweit am diesjährigen „Tag der Architektur“ am Samstag, 26. Juni, einiges zu sehen, alles unter dem bundesweiten Motto „Architektur gestaltet Zukunft“. Die Architektenkammer Baden-Württemberg lenkt diesmal den Blick auf öffentliche (Frei-)Räume, denn qualitätvolle, für alle offene und sichere Räume machen eine Stadt, eine Gemeinde lebendig: Sie schaffen Platz für Begegnungen, Austausch und Integration.

Hochwertige Stadtplanung und gute Landschaftsarchitektur tragen zum Wohlergehen aller bei. Dazu gehören das Management und die Umnutzung des Bestands ebenso wie die Gestaltung und der Bau zeitgemäßer Gebäude und Infrastrukturen.

Verschiedene Aspekte

Mit unterschiedlichem Schwerpunkt greifen sie viel diskutierte, grundlegende Aspekte rund ums Planen und Bauen auf, etwa Konversion, Bestandssanierung, Nachverdichtung, Holzbau oder grünblaue Infrastruktur, also Grünbereiche und Wasser – Fragestellungen, die sich im öffentlichen Raum gut nachvollziehen lassen.

Und auch solche Fragen stellen sich: Sollen zentrale Plätze den Autos zum Parken oder den Menschen als Aufenthaltsort dienen? Gibt es für geschlossene Konsummeilen alternative Konzepte, etwa einen resilienten Nutzungsmix aus Leben, Arbeiten, Kaufen, Verweilen?

Denn nicht nur das direkte Wohnumfeld beeinflusst das eigene Leben, vielmehr machen die Plätze, Parks sowie der halböffentliche Raum vor Gebäuden den Unterschied. Frei zugängliche Flächen in Stadt und Land stehen für demokratische Teilhabe.

Alle Interessierten sind eingeladen, solche Orte unter fachkundiger Begleitung der Architektenschaft zu erkunden. Auf dem Programm stehen aber auch zahlreiche Gebäude, die sich etwa durch eine gelungene Umnutzung, einen exemplarischen Einsatz des Baustoffs Holz oder ein zukunftsfähiges Energiekonzept auszeichnen.

Buntes Programm

Insgesamt haben 35 Kammergruppen in Baden-Württemberg zum „Tag der Architektur“ zu diesem Thema ein buntes Programm entworfen: zu Fuß, per Rad, mit dem Schiff, per Zug, mit dem eigenen Auto oder auch digital geht es durch die baden-württembergischen Stadt- und Landkreise. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung jedoch erforderlich. Anmelden kann man sich bei der jeweils durchführenden Kammergruppe – mit Name und Kontaktmöglichkeit (E-Mail-Adresse oder Telefonnummer).

Für das Reutlinger Angebot – die Begehung des einstigen Industrie-Areals Wagner-Buckel – ist das die Kammergruppe Reutlingen; Freier Architekt Christopher Schenk, erreichbar unter Telefon: (07121) 2 03 82 13 oder per E-Mail an t.leuthe@ plan-i-architekten.de.

Was in Baden-Württemberg am „Tag der Architektur“ am 26. Juni wo besichtigt werden kann und welche Angebote die insgesamt 35 Kammergruppen machen, ist im Internet abrufbar: Die Architektenkammer Baden-Württemberg bietet auf ihrer Seite einen kompletten Überblick unter www.akbw.de/tag-der-architektur.html.

Neben der Reutlinger Tour könnte für viele das Angebot der Kammergruppe Esslingen interessant sein. Die lädt am „Tag der Architektur“ gleich zu zwei Touren – nämlich einmal zu einem Architektur-Spaziergang durch den mehrfach städtebaulich prämierten „Scharnhäuser Park“, der 2002 auch die Landesgartenschau beheimatete, sowie zu einer Radtour im Altkreis Nürtingen zu Projekten der IBA 2027.

Fahrrad-Tour

Mit dem Rad werden bei letzterer mehrere Stationen angefahren – so geht es von der Bahnstadt Nürtingen zur Spinnerei in Unterboihingen bis hin zum Otto-Areal in Wendlingen. Treffpunkt für die Radtour ist am Samstag, 26. Juni, der ZOB Bahnhof Nürtingen, die Teilnehmer versammeln sich dort um 13.30 Uhr. Anmelden für die Tour kann man sich bei der Kammergruppe Esslingen II, zaiser + schwarz architekten BDA, Telefon (0 70 22) 3 86 57.

Beim Architektur-Spaziergang durch den „Scharnhäuser Park“ wird man von Karl-Josef Jansen begleitet, dem ehemaligen Leiter des Stadtplanungsamts Ostfildern und Geschäftsführer der Landesgartenschau 2002. Dabei werden mehrere Fragen erörtert – zum Beispiel, wie es sich im Scharnhäuser Park heute lebt und ob das städtebauliche Konzept sich in der Praxis bewährt hat. Außerdem geht es darum, wie viel heute noch übrig ist von der Landesgartenschau und ob sie das Quartier hat bereichern können.

Treffpunkt ist am 26. Juni um 14 Uhr der Bereich vor dem Stadthaus Scharnhäuser Park in Ostfildern, Gerhard-Koch-Straße 1. Anmelden kann man sich bei der Kammergruppe Esslingen I, Finckh Architekten BDA, E-Mail: thomas@finckharchitekten.de.

Übrigens: Ein eigens zum „Tag der Architektur“ publiziertes Booklet gibt allen Interessierten einen umfassenden Überblick über zahlreiche der Objekte und Projekte, die am 26. Juni jeweils vor Ort begangen oder vorgestellt werden. Das Heft kann auf der Internetseite der Architekturkammer Baden-Württemberg eingesehen und durchgeblättert werden. Oder aber, man druckt es sich ganz einfach aus und nimmt die Broschüre dann mit zu einem der Rundgänge seiner Wahl. pm/mcj