Das 12.Tübinger Bücherfest begrüßt von Freitag, 24., bis Sonntag, 26. September, seine Gäste.
Nach einer coronabedingten Verschiebung in den Herbst ist vom 24. bis 26. September Tübingen wieder ein feines Zentrum für Literatur aller Arten. Quer durch alle Genres, Themen und Veranstaltungsformen erwartet die Gäste ein reiches Programm aktueller Bücher, aber auch Musik, Diskussionen, eine Preisverleihung und vieles mehr. Geschichte und Gegenwart, Geschichten und Berichte öffnen neue Wege und Perspektiven, nicht zuletzt auf unsere immer stärker gefährdete Demokratie und demokratische Streitkultur.
Unser Gastland Niederlande/Flandern präsentiert sich 1998 mit fünf ausgezeichneten Autorinnen und Autoren, Bücher mit regionalem Bezug bringen zum Lachen oder – auch das ist wichtig – genau zum Gegenteil, wenn die Geschichte der polnischen Zwangsarbeiter im Ammertal der 1940er Jahre zum Thema wird.
Autorinnen und Autoren greifen Themen auf, die jeden betreffen: eine verlorene oder eine gelungene Liebe, eine Jugend an der Schwelle zum Erwachsenwerden, eine ganze Familiengeschichte vom Kaiserreich bis in den NS-Staat und nicht zuletzt ein schreibender Kater, der noch die Französische Revolution erlebt hat …
Und für die Liebhaber der kleinen Form, der bis in die letzte Silbe durchdachten Sprache haben wir wieder einmal ein umfangreiches Lyrikprogramm, nicht nur mit neuen und neuesten Texten, sondern auch Klassiker wie Iannis Ritsos oder William Blake.
Apropos Blake – da geht es nicht nur um die apokalyptischen Texte des großen englischen Mystikers, sondern auch um Künstliche Intelligenz: KI wird selbst Gedichte (und damit Geschichte) schreiben und sie visualisieren. Der Sprung zum ironischen Visionär der Science Fiction, Stanislaw Lem (100. Geburtstag am 12. September 2021), ist nicht weit, und das Jubiläum gibt Anlass, über die Entwicklung der Technik, die er vorausgesagt hat, nachzudenken.
Beide Veranstaltungen führen auch unseren diesjährig neuen Kooperationspartner, die Westspitze, ein, die sogar mit einer eigenen Kulturwoche vertreten ist. Ohne öffentliche und private Unterstützung, ohne das Engagement und die Beiträge vieler Institutionen wäre das Bücherfest nicht möglich – und das Programm „Neustart Kultur“ des Bundes hat uns maßgeblich gefördert. Ihnen allen und all den Menschen, die das Bücherfest lieben, fördern und besuchen, sei hier herzlich gedankt. Ihr Bücherfest-Team
Kein Kartenverkauf an der Abendkasse!
Alle Eintrittstickets müssen vorab online gekauft werden.
Der Kartenverkauf für das Bücherfest findet diesmal ausschließlich online statt, die Bezahlung erfolgt über PayPal (funktioniert auch ohne PayPal-Konto). Über www.tuebinger-buecherfest.de können bis wenige Minuten vor Beginn der Veranstaltung Karten erworben werden. Die Preise und ermäßigten Preise sind hinterlegt.
Für zahlreiche Veranstaltungen des Bücherfestes musste coronabedingt die Besucherzahl einschränkt werden – bei den Open-Air-Veranstaltungen auf die Anzahl, die im geplanten Regenausweichort Platz hätte. Bei stabiler Wetterlage können jedoch sehr viel mehr Gäste kommen – bitte schauen Sie deshalb, wenn eine Ihrer Lieblingsveranstaltungen ausverkauft war, wenige Tage vorher noch einmal auf die Webseite. Die Eintrittskarten kosten pro Veranstaltung zwischen 10 und 16 Euro.
Bücherfestband
Das Bücherfestband kostet 20 Euro (Studenten, Schüler und Auszubildende: 10 Euro). Wer vorhat, mehrere Veranstaltungen zu besuchen, sollte das Bücherfestband kaufen, weil dadurch nahezu jede Veranstaltung um sieben Euro günstiger wird.
Das Bücherfestband muss ebenfalls online gekauft werden und wird als physisches Band beim ersten Besuch ausgegeben.
Weitere Ermäßigungen
Kinder mit der Kindercard haben bei den Kinderveranstaltungen kostenlosen Eintritt.
Begleitpersonen von Behinderten haben freien Eintritt. Für Besitzer der Kreisbonuscard gilt der ermäßigte Bücherfestband-Preis.
Inhaberinnen und Inhaber der SWT-Vorteilskarte (App) und der Vorteilskarte der Stadtwerke Rottenburg erhalten für die Einzeltickets bei der Online-Buchung einen Rabatt von 20 Prozent. Bitte zeigen Sie Ihre Karte oder die App beim Einlass vor.
Corona-Regeln
Aufgrund der Verordnung des Landes Baden-Württemberg gelten folgende Regeln: Alle Besucherinnen und Besucher (auch der Open-Air-Veranstaltungen) müssen entweder geimpft oder genesen sein oder über einen tagesaktuellen Test verfügen. In geschlossenen Räumen gilt darüber hinaus die Maskenpflicht.
Info www.tuebinger-buecherfest.de
Tübingen auf dem Bücherfest
Auch viele regionale Autorinnen und Autoren sind dabei.
Natürlich hat auch die „kleine große Stadt“ vieles zu bieten und muss sich keineswegs vor den „großen Namen“ verstecken. Die Vielfalt dessen, was in Tübingen und der Region an Literatur und Sachkunde entsteht, leistet einen bedeutenden Beitrag zum Bücherfest. Verlage wie Schiler, Klöpfer, Konkursbuch oder Silberburg stehen für ein weit über die Region hinausreichendes Programm.
Das Buch „Vögel im Kopf“ macht Texte von Patientinnen und Patienten aus der Kinderund Jugendpsychiatrie zugänglich. Sie stehen repräsentativ für die oft traumatischen Erfahrungen von Menschen in einem besonders vulnerablen Alter. Sie werden präsentiert von Bernd Gomeringer und weiteren Beteiligten. Jürgen Wertheimer ist einer besonderen Funktion der Literatur auf der Spur: Kann sie der Seismograf für gesellschaftliche Krisen und Verwerfungen sein? Ist unsere Wahrnehmung der Realität nicht schon immer manipuliert?
Zwei renommierte Tübinger Autoren kommen mit ihren höchst aktuellen Büchern: Joachim Zelters Geschichte einer nahezu kafkaesken, kaum nachvollziehbaren Abschiebung ist ebenso spannend und verstörend wie Marcus Hammerschmitts fantastische Erzählung, die wie mitten aus der Pandemie geschnitten wirkt.
Bettina Weiskopf und Elsbeth Schneider-Schöner bleiben ganz in der Region, mal hochkomisch, mal tief berührend. Gleich zwei Tübinger Professoren haben eine kriminalistische Story gewählt: Gert Ueding im hiesigen akademischen Milieu und Ansgar Thiel im fiktiven Berlin von 2046. Durchaus authentisch dagegen sind Karl Corinos Erinnerungen an seine frühen Jahre nach dem Naziregime. Ein Klassiker wie Ludwig Uhland darf nicht fehlen, der von Stefan Knödler in ein neues Licht gerückt wird, und ebenso wenig die ganz Jungen: Ein aus dem Studio Literatur und Theater hervorgegangenes Format ist das literarische WG-Casting, und an der Poets‘ Corner mit Tibor Schneider dürfen sich alle ausprobieren, die ihre Texte einmal der Öffentlichkeit vorstellen wollen.
Info Informationen zu allen Lesungen sowie Karten gibt es unter www.tuebinger-buecherfest.de