Wenn glänzendes Chrom, nostalgische Patina, sattes Motorbrummen und der Duft von Benzin durch Mössingen ziehen, ist klar: Das Oldtimer-Treffen Mössingen steht an! Doch was erwartet Besucherinnen und Besucher in diesem Jahr? Ein Blick auf die gemeldeten Fahrzeuge zeigt: Neben beliebten Klassikern finden sich auch wahre Raritäten, technische Meilensteine und Legenden mit spannender Geschichte.

100 Jahre alt und kein bisschen leise
Gleich zwei ganz besondere Zweiräder feiern ein rundes Jubiläum: Die Royal Enfield Standard und Sport Motorräder aus dem Jahr 1925 sind nicht nur 100 Jahre alt, sondern auch Zeugen lebendiger Technikgeschichte. Royal Enfield ist die älteste Motorradmarke der Welt, die auch heute noch produziert wird – und diese beiden Modelle zählen zu den ältesten fahrbereiten Exemplaren überhaupt.
Von der Gangsterlimousine bis zum V8-Klassiker
Wer den Begriff „Gangsterlimousine“ hört, denkt unweigerlich an den Citroën Traction Avant. Die 1955 gebaute 11 CV Commerciale-Version mit Frontantrieb war nicht nur stilprägend, sondern ihrer Zeit auch technisch weit voraus. Auch deutsche Nachkriegstechnik ist vertreten: der Mercedes Ponton 220S (1956) oder der charmante Opel Olympia (1953) zeigen, wie Eleganz und Fortschritt damals in Blech gegossen wurden.
Freunde kraftvoller Motoren und amerikanischen Lebensgefühls dürfen sich auf Ford Mustang Cabriolets freuen – darunter ein V8 mit 4,7 Liter Hubraum aus dem Jahr 1966. Auch der Chevrolet Impala Sportcoupe (1966) bringt US-Car-Feeling der Extraklasse mit – wuchtig, laut, und mit jeder Menge Straßenpräsenz.
Kult und Charakter: Der „Bulli“ darf nicht fehlen
Kein Oldtimer-Treffen ohne ihn: Der legendäre VW T1 „Bulli“ ist natürlich in Mössingen auch dabei. Dieses Modell von 1965 steht wie kein anderes für die bewegten 60er- und 70er-Jahre – Hippiekultur, Freiheit und die große Reise. Gleichzeitig war der „Bulli“ auch das rollende Symbol des deutschen Wirtschaftswunders – als Transporter, Handwerkerfahrzeug oder mobiler Kaffeewagen wurde er zum Alleskönner auf Rädern. Auch der VW Käfer Cabrio (1971) weckt Erinnerungen: an den ersten eigenen Wagen, die Tour nach Italien oder einfach an eine Zeit, als Autofahren noch ein Abenteuer war.
Luxus und Exoten auf Augenhöhe
Mit dem Rolls-Royce Silver Shadow I (1975) und dem Mercedes 190 SL (1959) geben sich gleich zwei automobile Schönheiten die Ehre, die auf Concours d’Élégance genauso zu Hause sind, wie in Sammlergaragen. Ein besonderer Blickfang ist auch der Mercedes-Benz SL – ein Modell, das durch Serien wie Dallas Fernsehgeschichte schrieb: Bobby Ewing fuhr darin mit einem ritzroten Roadster durch Texas. Ein Star unter den Exoten ist zweifellos der Citroën SM (1972) – futuristisches Design, Maserati-V6 und hydropneumatische Federung in Perfektion. Wer ihn hört, sieht oder fährt, vergisst ihn nie.
Auch aus Italien reist Besonderes an: Der seltene Alfa Romeo Montreal (1973) wurde einst für die Weltausstellung in Montreal/Kanada konzipiert. Heute zählt er zu den aufregendsten Sportcoupés seiner Zeit – sowohl optisch als auch technisch.
Die Vielfalt macht's
Ob BMW 1802, Opel Kadett Coupé, Adler M250, MG TD, NSU Motorräder oder Autounion 1000S – die Bandbreite der gemeldeten Fahrzeuge reicht von bodenständig bis spektakulär, von kompakt bis majestätisch. Jedes Fahrzeug hat seine eigene Geschichte – und viele Besitzerinnen und Besitzer erzählen sie beim 2. Oldtimer-Treffen am 22. Juni 2025 in Mössingen gerne persönlich.