Von Petra Starzmann
Bei Heidi Faller geht es schon früh mit der Planung fürs Weihnachtsfest los. Den Anfang macht traditionell das Apfelbrot. Es ist die erste Vorbereitung auf die Adventszeit. Heidi Faller wohnt alleine in ihrem Sendener Häuschen, doch einsam fühlt sie sich keineswegs. Hat sie doch ein besonders herzliches Verhältnis zu vielen Nachbarn, mit einigen ist sie gut befreundet.
Gemeinsam Kränze binden
Die Advents- und Weihnachtszeit ist sozusagen ein Straßenfest. Schon der bunte Plätzchenteller zeigt den Gemeinschaftssinn: „Wir backen alle verschiedene Bredla, die wir dann zusammenlegen. Ich mache jedes Jahr Spitzbuben plus eine weitere Sorte.“ Ähnlich gesellig ist das Binden der Adventskränze mit Grün aus Fallers großem Garten: „Da nehme ich blaue Zypresse, Tanne, Eibe und Buchs. Da liegen immer viele Wedel in der Küche, wenn wir die Kränze binden“, blickt sie auf die gemütliche Runde in ihrer Küche am Bullerofen. Beim Schmücken setzt Faller auf traditionelle rote Kerzen, Hagebutten, goldene Nüsse und Strohdeko.
Schmuck für die Fenster
Der Advent wird gerne eingeläutet mit Grillen oder einem Lagerfeuer in ihrem Garten, wo es Chili con Carne, Waffeln, Glühwein und Punsch gibt: „In der Dämmerung sitzen wir auf Fellen ums Feuer mit den Nachbarn“, blickt sie auf das Wintervergnügen, bei dem oft noch weiterer Besuch dabei ist. Das sind dann schon mal an die 15 bis 20 Leute. Festliche Stimmung bekommt die Wohnküche durch selbst gebastelte Fensterbilder. Alle Fenster sind anders geschmückt, darunter auch eine an Bethlehem erinnernde Stadtsilhouette mit Kamelen und Palmen, darüber ein Sternenhimmel. Das Holzgetäfel über der Eckbank erhält weihnachtliche Deko, draußen bringt Faller eine immergrüne Girlande an. Es ist alles bereit, dass die Nachbarn vorbeischauen und die Adventsfenster bewundern: „Es wird gelobt, dann gibt es einen Schnaps wie beim Christbaumloben“, erklärt Faller, während sie den Christbaumschmuck auspackt.
Der Baum wird vor Heiligabend besorgt, geschmückt wird er traditionell erst am Morgen des 24. Dezember. Später geht es in die Kirche und wieder kommt die Straße zusammen: Mit den Nachbarn wird gegessen, gesungen und gefeiert. Am ersten Feiertag ist Heidi Faller dann bei der Nachbarin: „Dort essen wir Weihnachtsgans.“
100 Milliarden Euro Umsatz wird der Einzelhandel in der Vorweihnachtszeit in diesem Jahr voraussichtlich machen. Zum ersten Mal werden die 100-Milliarden-Euro geknackt. Der Handelsverband Deutschland (HDE) erwartet einen Gesamtumsatz von 102,4 Milliarden Euro – letztes Jahr blieb der Umsatz mit 99,4 Milliarden Euro knapp unter der magischen Marke. Zum Vergleich: Im Jahr 2009 hatte das Weihnachtsgeschäft ein Volumen von 78,7 Milliarden Euro.
Quelle: HDE