Von Petra Starzmann
Nach den Vorbereitungen fürs Fest sind alle dabei: Großeltern, Eltern und Kinder treffen sich an Heilig Abend bei den Baechelens, die zu viert ein Häuschen auf dem Kuhberg bewohnen. Iris und Rainer Baechelen leben hier mit den beiden Töchtern Charlotte (7) und Marlene (4). Weihnachten ist für die Familie ein schönes Fest, auf das es sich vorzubereiten gilt:
„Schon im November beratschlagen wir mit den Omas, welche Sorten gebacken werden“, verweist Iris Baechelen auf das gemeinsame Plätzchenbacken von ihr, den Kindern und den Omis. Manche Plätzchenklassiker stehen jedes Jahr auf dem Programm wie Ausstecherle und Vanillekipferl. „Ich finde Plätzchenbacken toll, da kann man viel selber machen“, betont die kleine Bäckerin Charlotte.
"Schon im November beratschlagen wir mit den Omas, was gebacken wird."
Iris Baechelen
Zuhause wird vor allem hübsch dekoriert
Neben Plätzchen gehört auch weihnachtliche Deko zu den Vorbereitungen: „Die Kinder basteln viel in Schule und Kindergarten“, so Iris Baechelen. Daher wird zuhause weniger gebastelt, eher hübsch dekoriert. Ein Adventskranz gehört dazu: „Den kaufe ich, dann werden die Mädels tätig“, sagt Rainer Baechelen über die kreative Hand seiner drei Frauen im Haus. Der grüne Kranz ist Vorbote für den Christbaum, den Rainer Baechelen immer zusammen mit Tochter Charlotte auf dem Söflinger Klosterhof aussucht. Hier Deko, dort gesellige Adventsstimmung. Hierzu tragen die Adventsfenster an zwei Adventswochenenden bei, die in diesem Fall keine geschmückten Fenster sind, vielmehr: „Da trifft man sich zu Glühwein und Punsch in der Nachbarschaft, alle bringen etwas zu essen mit“, schildern die Baechelens das gemütliche Zusammentreffen mit den Nachbarn. Die Kinder freuen sich zudem über den Nikolaus, der mit kleinen Gaben zur Glühweinhütte des Handel- und Gewerbevereins auf den Gemeindeplatz in Söflingen kommt. Dann ist Zeit, dass die Kinder ihre Wunschzettel ans Christkind schicken: „Ich kann jetzt meinen Namen schreiben, letztes Jahr hatten wir noch nicht alle Buchstaben“, freut sich Zweitklässlerin Charlotte, die sich dieses Jahr einen Playmobil-Pferdeanhänger wünscht. Marlenes größter Wunsch ist ein Hochbett. „Wenn die Kinder außer Haus oder im Bett sind, packen wir Geschenke ein“, sagen die Eltern über ihre Wichtelarbeit im Verborgenen. Wichtig ist ihnen, dass es „keine Geschenkeschlacht“ gibt und was sie als Ehepaar betrifft : „Wir schenken uns eh nur eine Nettigkeit.“
Papa Rainer kümmert sich ums Menü
An Heiligabend schließlich steigt die Vorfreude: bei den Mädchen aufs Christkind, bei den Großen aufs Essen. Rainer Baechelen ist mit den Vorbereitungen für das Familienessen in der Küche beschäftigt: „Gute Vorbereitung macht den Abend stressfrei“, blickt er auf das besondere Festessen. Bei den Baechelens wird ein feines Menü gegrillt: „Das Wetter ist ja in den letzten Jahren oft so wie wir es uns an Ostern wünschen würden.“ Doch bevor er sich die Küchenschürze umbindet, steht für ihn das traditionelle Weißwurstfrühstück mit Freunden an: „Da treffe ich alle noch einmal kurz vor Weihnachten“, bemerkt er. Dann beginnen für ihn die Vorbereitungen, die bis nachmittags dauern. Zu dieser Zeit sind Ehefrau und Töchter zusammen mit den Großeltern auf dem Weg zur Kirche. „Das Christkind kommt immer, wenn wir in der Kirche sind“, haben die Mädchen festgestellt. Sie sind schon gespannt, was es dieses Jahr bringt.
475 Euro planen die Deutschen, für ihre Weihnachtsgeschenke auszugeben. Das ist etwas mehr als im Jahr davor.
Quelle: Statista 2019