Letzte weiße Weihnachten im Jahr 2010
„Wenigstens lässt sich die Aussage, dass es früher, ‚zu Großmutters Zeiten‘, viel öfter weiße Weihnachten gegeben hat, entkräften. Die Häufigkeiten haben sich bis heute nicht signifikant verändert. Weiße Weihnachten bleiben einfach länger im Gedächtnis“, vermutet der Meteorologe Adrian Leyser vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Das letzte Mal, dass es im Kries Göppingen an Weihnachten geschneit hat, war 2010. Das traf allerdings auf fast das gesamte Bundesgebiet zu. Jede Menge Neschnee sorgte in diesem Jahr sogar an Heiligabend für eine geschlossene Schneedecke und ein romantisches Weihnachtsfest. Im letzten Jahr gab es dafür am Heiligen Abend keinen Schnee – dafür war es einfach zu warm.
Für weiße Flocken und so richtiges Winterfeeling sorgte erst ein Temperatursturz im Lauf der Feiertage. Die schlechte Botschaft für Weihnachtsfans ist allerdings, dass die Chancen auf verschneite Weihnachtsfeiertage eher abnehmen. „Der Klimawandel mit steigenden Temperaturen vertreibt die romantischen weißen Weihnachten Schritt für Schritt aus Deutschland“, kommentiert Uwe Kirsche, Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes. Ein Vergleich der Referenzperioden von 1961 bis ins Jahr 1990 und von 1991 bis ins Vorjahr 2020 zeige, dass die Chance auf weiße Weihnachten mit einer Schneedecke an allen drei Tagen im Mittel von Deutschland um 13 Prozentpunkte und regional sogar um bis zu 44 Prozentpunkte zurückgegangen sei. Dies bedeutet eine prozentuale Abnahme von 52 Prozent für drei Tage mit Schnee an Weihnachten. Beispielhaft hat der DWD für verschiedene Städte in Deutschland den Rückgang der Wahrscheinlichkeit weißer Weihnachten aktuell berechnet: in München liegt er bei -19,5 Prozentpunkten. Birgit Rexer
Info
Der Definition nach spricht man beim Deutschen Wetterdienst von „weißen Weihnachten“, wenn am 24., 25. und26. Dezember an einer Wetterstation jeweils mindestens ein Zentimeter Schnee gemessen wird.