Familie aus Kasachstan: Rund um den Samowar in Ehingen
Sonderveröffentlichung

Weihnachts- und Neujahrsglückwünsche Familie aus Kasachstan: Rund um den Samowar in Ehingen

In Kasachstan wird an Weihnachten deftig gekocht. Vor allem Fleischsalat und Suppe aus der Gänsekeule dürfen nicht fehlen.

Das große Kochen geht los: Olga Kirillova macht sich bereit. Foto: Christina Kirsch

27.12.2021

Die Ehinger Familie Turlykashev kommt ursprünglich aus Kasachstan und tischt an Weihnachten für mehr als zehn Personen aus der Familie auf. Dafür wird der Esstisch im Wohnzimmer ausgezogen und quer in den Raum gestellt. Mutter Olga Kirillova kocht typisch russisches Essen, das die große Familie mit drei Kindern, der Mutter und der Schwester schon den ganzen Dezember herbeisehnen. „Alles ist an Weihnachten etwas größer“, sagt die Mutter. Die Festtagsstafel wird in der Mitte von einem hohen Samowar dominiert.Üppige PlattenDie Chefin hat in der Küche einen extra starken Schwarztee aufgebrüht, von dem sie jedem Gast eine kleine Portion in eine Schale füllt. Je nach Geschmack gibt jeder Gast Milch oder so viel heißes Wasser aus dem Samowar dazu, wie er möchte. Zum Weihnachtsessen gehören auch große Platten mit „Beschparmak“. Das ist gekochtes Fleisch auf einem runden Riesenteller. Um die Fleischstücke werden im Kreis gekochte Kartoffeln angerichtet. Das ist aber bei einem russischen Festtagesessen noch lange nicht alles. „Bei uns steht so viel auf dem Tisch, dass die Teller keinen Platz mehr haben“, erklärt der Vater Azamat Turlykashev schmunzelnd.

Gut durchgezogen

Was es immer gibt, sei Fleischsalat, der in Russland „Olivje“ genannt wird. Grundlage sind gekochte Kartoffeln, die Olga Kirillova mit gekochten Eiern, Fleischwurst, Essiggurken, grünen Erbsen, Zwiebelwürfelchen und Mayonnaise anmacht. Der Fleischsalat muss gut durchziehen und steht bis zum Jahreswechsel für alle Hungrigen parat. „Bei uns gibt es eine Redensart“, sagt der Vater: „Wo bist du an Silvester eingeschlafen? Im Olivje!“ Ein Gericht, das den schwäbischen Maultaschen ähnelt, sind die Nudeltaschen „Mantey“. Die russischen Maultaschen werden wie die schwäbischen mit Hackfleisch gefüllt, aber über Dampf gegart. Olga hat dafür einen mehrstöckigen Dampfgarer bereitstehen, in dem die Mantey 45 Minuten durchziehen. Damit ist das Festessen aber noch nicht komplett. „Wir machen noch eine Nudelsuppe mit Huhn“, erzählt sie. Besser und aromatischer sei allerdings eine Suppe aus einer fetten Gans. Und es gibt Zwieback, der mit einer Mischung aus Knoblauch, Mayonnaise und geriebenem Käse bestrichen wird. Damit wirklich kein Platz mehr auf dem Tisch ist, stehen noch Schüsseln mit Salaten bereit. Karottensalat sei dabei ein Muss, erklärt die Mutter. ck