Gottesdienst in Schwäbisch Hall-Veinau: Wie kommt das Wildschwein in die Krippe?
Sonderveröffentlichung

Weihnachts- und Neujahrsgrüße Gottesdienst in Schwäbisch Hall-Veinau: Wie kommt das Wildschwein in die Krippe?

Am „Stall von Bethlehem“ in Schwäbisch Hall-Veinau wird heute ein Heilig-Abend-Gottesdienst für Familien mit kleinen Kindern gefeiert. Ingeborg Heimbach hat die Krippenszene gestaltet – und ein ungewöhnlicher Besucher ist auch dabei.

Mit viel Liebe zum Detail entstand diese Krippenszenerie in einem kleinen, ehemaligen Pferdestall in Veinau. Foto: Claudia Linz

29.12.2021

Josef sitzt im Stroh. Maria betrachtet mit liebevollem Blick ihr Neugeborenes. Mehrere Schafe und Hirten in Felljacken richten ihren Blick auf die Krippe. Einer trägt ein Lämmchen auf der Schulter. Auch die in prächtige Gewänder gehüllten Könige sind mit ihren Gaben aus dem Morgenland eingetroffen. In einem kleinen Stall in Schwäbisch Hall-Veinau hat Ingeborg Heimbach in den vergangenen Monaten eine Krippenszene gestaltet und dort findet nun ein Heilig-Abend-Gottesdienst für Familien mit kleinen Kindern statt.

Beginn ist um 14.30 Uhr. Pfarrer Gerhard Cieslik, der die Kirchengemeinden Tüngental und Hessental-Nord betreut, liest die Weihnachtsgeschichte in kindgerechten Worten vor. Dargestellt wird sie von Mädchen und Jungen aus der Kinderkirche. „Die einzelnen Rollen wurden in den vergangenen Wochen mehrmals neu vergeben, denn immer wieder mussten Kinder in Quarantäne“, erklärt Cieslik. Zusammen sollen auch bekannte Weihnachtslieder wie „O Du Fröhliche“ und „Ihr Kinderlein kommet“ gesungen werden. Die musikalische Begleitung übernehmen entweder die Posaunenbläser oder aber der Pfarrer packt selbst sein Akkordeon aus und spielt. Ingeborg Heimbach freut sich sehr darüber, dass sich so viele Menschen um ihren „Stall von Bethlehem“ versammeln werden. Ihr liegt es am Herzen, die Menschen mit der Szenerie und der „frohen Botschaft von der Menschwerdung des Gottessohnes“ zu berühren, sagt die gläubige Christin. Mit sehr viel Liebe zum Detail hat sie Schaufensterpuppen in Josef und Maria, in die Hirten und Könige verwandelt. Aus einer kleineren Puppe wurde das Jesuskind. Um Josef stilecht einzukleiden, hat sie sich mit den Besonderheiten der Zimmermannskluft auseinandergesetzt. „So stehen die acht Knöpfe an der Weste für den Acht-Stunden-Arbeitstag“, erklärt sie.

Die Schäfchen entstanden aus alten Kuscheltieren. Die Gerätschaften an der Wand stammen vom Hof und sind über 100 Jahre alt. Aber was macht eigentlich das Wildschwein zwischen den Schafen? Die Kinder, die zur Krippe kommen, wollen das ganz genau wissen, und Ingeborg Heimbach erklärt ihnen gern, warum es den Veinauer Wald verlassen hat: „Es war so über die Maßen neugierig und wollte unbedingt ganz nah dabei sein, wenn das Christkind auf Erden begrüßt wird.“

Von Claudia Linz