„Silvester – das ist für mich jedes Jahr ein Highlight“, sagt Ronny Schleupner. Und das, obwohl er in diesem Jahr zum 19. Mal als Küchenchef seine Gäste in den Winzenweiler Stuben mit einem Fünf-Gänge-Menü bekocht. Während andere sich also in Schale werfen, exquisites Essen genießen und nochmal auf das vergangene Jahr das Glas erheben, arbeiten er und sein Team. Und das mindestens genauso motiviert, wie auch schon in den zuvor sehr arbeitsreichen Weihnachtswochen. „Silvester ist für mich dann immer der Abend, der diese intensive Zeit beendet“, erklärt er.
Was sich stressig anhört, ist von Ronny Schleupner aber ganz bewusst gewählt: „Dass wir an Silvester öffnen, ist kein Muss, aber ich freue mich einfach jedes Jahr wieder darauf, nochmal bei einem ganz besonderen Menü-Abend in der Küche zu zaubern.“ Seit er berufstätig ist, arbeite er an Silvester. Anders könne er sich das schon gar nicht mehr vorstellen.
Rund 60 Gäste wird der Restaurant-Inhaber gemeinsam mit seinem Team in diesem Jahr verköstigen. Wer seiner Mitarbeiter an Silvester arbeitet, wird bereits im Sommer besprochen. „Da wird natürlich geschaut, für wen es am besten passt. Es gibt sogar einige Kollegen, die sehr gerne an diesem Abend dabei sein wollen“, freut sich Schleupner. „Wir lassen es uns beim Silvester-Dinner aber auch alle gut gehen und naschen quasi selbst unser Menü mit“, sagt er und schmunzelt. Das sei sonst nicht üblich. Er koche dafür extra einige Portionen mehr, damit auch Küche und Service ein besonderes Erlebnis haben, trotz Arbeit.
„Natürlich wird es bei so einem Silvester-Dinner für alle Arbeitenden dann auch mal stressig. Aber wir versuchen die fünf Gänge gemütlich und dennoch mit gewissem Tempo durchzuservieren.“ Denn die Erfahrung aus den fast zwei Jahrzehnten, in denen Ronny Schleupner bereits das Silvester-Dinner in seinem Winzenweiler Restaurant anbietet, zeige, dass die meisten Gäste um Mitternacht am liebsten wieder Zuhause oder bei ihren Liebsten sind. „Um etwa 22.30 Uhr machen sich dann meist alle auf den Weg.“
Anstoßen im kleinen Kreis
Im Umkehrschluss bedeutet das für den Küchenchef: „Auch wir können dann ganz ruhig, im kleinen Kreis mit unserer Familie und einigen Angestellten in das neue Jahr starten.“ Gemeinsam stoßen sie dann an. „Natürlich ist es für uns auch eine große Verantwortung, den Silvesterabend für unsere Gäste so besonders wie möglich zu gestalten. Aber trotz Stress, haben wir alle große Freude daran. Deshalb werde ich auch künftig sicher noch sehr oft an Silvester ein besonderes Event anbieten und in meiner Küche arbeiten“, ist sich Ronny Schleupner sicher. Alisa Grün