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Traditionell besucht und beschenkt der Nikolaus am 6. Dezember die Kinder. Doch was macht die Figur aus? Ein Nikolaus-Darsteller verrät es.
Das lange Gewand ist ein Markenzeichen des Nikolaus. Heutzutage ist es oftmals rot – das muss aber nicht so sein. Auch weiße oder blaue Mäntel mit Verzierungen sind möglich. Fotos: Eileen Scheiner
26.11.2021
Eigentlich hat er den Mantel, die Bischofsmütze und den Stab bereits seit einiger Zeit in den Schrank gestellt und genießt das Nikolaus-Rentner-Dasein. Doch für den Besuch der Zeitung holt der ehemalige Nikolaus-Darsteller aus dem Südosten des Landkreises seine Utensilien noch einmal heraus und kramt in seinem persönlichen Archiv. Zahlreiche Unterlagen, Geschichten, Lieder, Gedichte und Notizen aus über 40 Jahren haben sich angesammelt.
Seit den 80er Jahren hat der besagte Nikolaus ehrenamtliche Auftritte bestritten. Im Kindergarten, in der Schule, in zahlreichen Vereinen, beim Seniorentreffen und bei Firmen hat er den heiligen Nikolaus gegegeben – und jeder dieser Auftritte verlangte eine besondere Vorbereitung: „Kinder werden anders angesprochen als Erwachsene. Für jeden gibt es eine extra Geschichte oder Anekdote“, erzählt der Darsteller. Eine starke Stimme, die auch ohne ein Mikrofon gut zu hören ist, ist hier von Vorteil.
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Oft wird der Nikolaus von Kindern mit dem Weihnachtsmann verwechselt. Der Darsteller betont jedoch: „Die beiden haben nichts miteinander zu tun!“ Sie sehen zwar ähnlich aus – beide tragen einen langen Bart und einen Mantel – jedoch handelt es sich beim Nikolaus um eine Person, die nachweislich existiert hat. Der Weihnachtsmann hingegen ist eine Erfindung der US-Amerikaner. Eileen Scheiner
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Wahre Geschichte, Legende und Brauchtum
Die Existenz des Nikolaus ist historisch belegt: Er wurde als junger Mann um das Jahr 300 zum Bischof von Myra im damaligen Lykien geweiht. Sein Todestag war ein 6. Dezember, das Jahr lag zwischen 345 und 351. Zwei Jahrhunderte später verbreitet sich der Nikolaus-Kult. Es wird von guten Taten und Wundern berichtet, die dem barmherzigen Bischof zugeschrieben werden. Vor allem in der orthodoxen Kirche wird der Bischof verehrt. Der Brauch, dass der Nikolaus am 6. Dezember die Kinder besucht und beschenkt, entstand erst im 10. Jahrhundert.