Sonderveröffentlichung

Weihnachtszauber Wer kommt denn da ins Haus?

Kurioses Ob gütig oder frech, Schweinchen oder Troll: So verschieden wie die Weihnachtsbräuche sind auch die Figuren und Wesen, die weltweit mit dem Fest verknüpft werden.

Ein Cosplayer im „Grinch“-Kostüm: Diese Figur wurde von Kinderbuchautor Dr. Seuss im Jahr 1957 geschaffen. Foto: Aaron Chown/PA Wire/dpa

28.11.2024

Manche bringen Geschenke, andere treiben einfach nur Unsinn. Sagenhafte Besucher gehören für Menschen auf der ganzen Welt zum Zauber der Adventszeit dazu. Welche 14 Gäste wo erwartet werden:

1. Ziegenbock aus Stroh

Der Julbock ist eine Art Ziegenbock. In den skandinavischen Ländern brachte er früher die Geschenke, bevor der Weihnachtsmann ihm diese Aufgabe abnahm. Heute sind Weihnachtsböcke aus Stroh beliebte Dekorationen. In Deutschland ist der Julbock wohl vor allem deshalb bekannt, weil man ihn in allen Größen im Möbelhaus Ikea kaufen kann.

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2. Zwei Nikoläuse

Diesen Heiligen kennt jedes Kind. Die Figur des Sankt Nikolaus geht wahrscheinlich auf großherzige Männer zurück, die Nikolaus hießen. Am bekanntesten war wohl Nikolaus von Myra, der im 4. Jahrhundert Bischof in der heutigen Türkei war. Er starb angeblich am 6. Dezember. In vielen Ländern bringt Nikolaus deshalb in der Nacht zum 6. Dezember heimlich Gaben. Dazu werden Schuhe, Strümpfe oder Teller bereitgestellt.

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3. Kunstprodukt Weihnachtsmann

Surfen im Weihnachtsmann-Outfit? Das ist in Australien durchaus üblich. Foto: Ben Birchall/PA Wire/dpa
Surfen im Weihnachtsmann-Outfit? Das ist in Australien durchaus üblich. Foto: Ben Birchall/PA Wire/dpa

Er sieht ein wenig aus wie der Nikolaus, kommt aber an einem anderen Tag: Der bärtige Weihnachtsmann fährt Heiligabend auf einem Schlitten von Haus zu Haus. Er entstand im Zuge der Reformation, um den Brauch des Schenkens vom Nikolaustag auf das Weihnachtsfest zu übertragen. Sein heutiges Aussehen wurde auch von Coca-Cola-Werbekampagnen aus den frühen 1930er Jahren geprägt.

4. Grobschlächtige Weihnachtstrolle

Gleich 13 Weihnachtsgesellen verbreiten in Island ihr Chaos. Die Jólasveinar haben wenig mit dem freundlichen Santa Claus gemein. Zu ihnen gehören zum Beispiel Pottaskefill (der Topfschaber) und Bjúgnakraekir (der Wurststibitzer) - was das für die Weihnachtszeit bedeutet, lässt sich erahnen. Ihre schlechten Manieren haben sie von ihrer Mutter Grýla, einer grimmigen Trollfrau.

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5. Italienische Weihnachtshexe

Die Hexe Befana belohnt in Italien brave Kinder mit Geschenken, Unartige bekommen nur Kohle. Sie ist aber nicht an Heiligabend, sondern in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar mit ihrem Besen unterwegs.

6. Knecht mit Rute

Im 16. Jahrhundert erhielt der Nikolaus einen Begleiter. Doch während der Heilige brave Kinder beschenken darf, muss Knecht Ruprecht Unartige mit seiner Rute bestrafen. Deshalb ist er deutlich weniger beliebt als sein Arbeitgeber.

7. Gehörnter Krampus

In Österreich und auch Bayern klopft der Krampus als Begleiter des Nikolauses an. Foto: Danny Lawson/PA Wire/dpa
In Österreich und auch Bayern klopft der Krampus als Begleiter des Nikolauses an. Foto: Danny Lawson/PA Wire/dpa

Der österreichische Bruder von Knecht Ruprecht kommt noch einmal furchteinflößender daher. Auch in Bayern ist Krampus aktiv. Das teufelsähnliche Wesen zieht am Abend des 5. Dezember durch die Städte und erschreckt die Menschen mit seinen Hörnern und spitzen Zähnen.

8. Surfende Santas

Strand statt Schnee - Weihnachten wird in Australien im Sommer gefeiert. Statt auf einen Rentierschlitten verlässt sich Santa Claus deshalb lieber auf das Surfbrett. „Surfing Santa“-Events, bei denen Menschen als Weihnachtsmänner verkleidet aufs Brett steigen, gibt es auch in anderen Ländern.

9. Wunschzettel ans Christkind

Angeblich war es der Reformator Martin Luther selbst, der als Gegner der Heiligenverehrung das Christkind eingeführt hat. Trotzdem sind es heute überwiegend Kinder in katholischen Regionen, die ihre Wunschzettel ans Christkind adressieren. In protestantischen Gemeinden schrieben viele an den Weihnachtsmann.

10. Sinterklaas reist übers Meer

Als Sinterklaas ist der heilige Nikolaus in den Niederlanden und Teilen Belgiens bekannt. Der Legende nach reist er Mitte November mit dem Schiff aus Spanien an und reitet dann auf einem Schimmel über die Dächer. Am 5. Dezember bringt er Geschenke.

11. Glücksschwein nach dem Fasten

In Tschechien wird an Heiligabend bis zum Sonnenuntergang gefastet. Damit die Kinder das durchhalten, erzählen Eltern ihnen diese Sage: Wenn man den ganzen Tag wirklich nichts gegessen hat, soll man ein goldenes Schweinchen (zlaté prasátko) sehen können. Das soll Glück bringen.

12. Freundliche Elfen

Die estnischen „Päkapikud“ sind kleine Weihnachtselfen und unterstützen den Weihnachtsmann bei seiner Arbeit. Sie gelten als gute Geister und bringen den Kindern in der Adventszeit Geschenke – natürlich nur kleine Gaben, die sie auch tragen können. Die füllen sie in Pantoffeln, die die Kinder vorher aufs Fensterbrett gestellt haben.

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13. Lächelnder Holzklotz

In Katalonien bringt ein Holzklotz Geschenke. Der „Tió de Nadal“ (Weihnachtsklotz) wird traditionell nach Mariä Empfängnis am 8. Dezember herausgeholt. Dann macht er es sich gemütlich: Von den Kindern der Familie wird er jeden Tag gefüttert und zugedeckt. An Heiligabend schlagen die Kinder dann mit StöEken auf das Holz und singen „Caga tió“ (Kacke, Klotz). So bringen sie ihn dazu, Süßigkeiten und kleine Geschenke „zu kacken“.

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14. Pelziger Weihnachtshasser

Dieser grüne Kerl ist überhaupt kein Fan von Weihnachten. Trotzdem gehört der „Grinch“ für viele Familien zu den Feiertagen dazu. Manche bezeichnen sich sogar selbst als „Grinch“. Der Kinderbuchautor Dr. Seuss erfand die Figur für sein Buch „How the Grinch Stole Christmas!“ (Wie der Grinch Weihnachten gestohlen hat, 1957). Heute flimmert die Figur an Weihnachten meist in der Verfilmung mit Jim Carrey (2000) über die Bildschirme.
dpa