Immobilien: Wohnkomfort unterm Dach
Sonderveröffentlichung

Bauen & Wohnen Immobilien: Wohnkomfort unterm Dach

In Zeiten hoher Bauzinsen und knappen Baulandes lohnt sich der Ausbau des Dachgeschosses einer Bestandimmobilie gleich doppelt

Der Ausbau des Dachgeschosses ist eine gute Möglichkeit, mit vergleichsweise geringen Kosten mehr attraktiven Wohnraum zu schaffen und gleichzeitig die Energieeffizienz des Gebäudes deutlich zu verbessern. Foto: ©vicnt/23rf.com/GEV

31.10.2023

Vor allem unterm Dach schlummern enorme Wohnraumpotenziale, die durch einen Ausbau erschlossen werden können. Allerdings muss so ein Projekt sorgfältig geplant und mit wohngesunden Materialien ausgeführt werden, damit es allen Bewohnern dauerhaft Freude bereitet

Bauland und Wohnraum sind knapp und deshalb teuer. Zudem machen die gestiegenen Baugeldzinsen vielen zu schaffen. Ein Weg, trotzdem relativ günstig mehr Wohnraum zu generieren, besteht darin, Raumreserven zu erschließen. Neben Kellern sind vor allem viele Dachgeschosse dafür geeignet.

Nach der Kalkulation des finanziellen Rahmens muss als nächster Schritt die vorhandene Bausubstanz gründlich geprüft werden. Wie stabil ist die oberste Geschossdecke? In welchem Zustand befindet sich der Dachstuhl? Ist die Dacheindeckung dicht und hält sie noch ein paar Jahre?

Am besten Fachleute einschalten

Mehr Platz unterm Dach: Ein ausgebautes Obergeschoss lässt sich vielfältig nutzen, beispielsweise als Homeoffice. Foto: djd/Paul Bauder
Mehr Platz unterm Dach: Ein ausgebautes Obergeschoss lässt sich vielfältig nutzen, beispielsweise als Homeoffice. Foto: djd/Paul Bauder

Diese und andere Fragen klären Ausbauinteressierte am besten mit den jeweiligen Fachleuten. Ein (Innen-)Architekt, ein Bauingenieur oder ein Bausachverständiger leisten hier wertvolle Hilfe. Die Beauftragung einer Fachperson macht auch deshalb Sinn, weil es beim Ausbau in der Regel mehrere Gewerke zu koordinieren gilt.

Tipp: Nimmt man die Dienste einer Energieberatung in Anspruch, wird diese Leistung mit bis zu 80 Prozent vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bezuschusst. Das BAFA fördert auch Einzelmaßnahmen an Gebäuden, die die Energieeffizienz verbessern, mit Zuschüssen. Für die energetische Optimierung der Gebäudehülle – dazu zählt auch die Dämmung des Daches und der Einbau neuer Fenster – werden 15 Prozent der anrechenbaren Kosten als Zuschuss ausbezahlt.

Nach Prüfung der Bausubstanz steht die Planung an. Wie soll der künftige Wohnraum unterm Dach genutzt werden? Als Homeoffice oder als vollständige Wohneinheit mit Bad und Küche? Dann müssen die Versorgungsleitungen für Strom, Wasser, Abwasser sowie eventuell Telefon und Internet entsprechend vorbereitet und gelegt werden.

Auch an die Beschattung denken

Des Weiteren muss geklärt werden, ob der vorhandene Raum und der Lichteinfall unterm Dach ausreichen oder ob Dachfenster – hierbei auch an eine Verschattungsvorrichtung denken –, Gauben oder ein erhöhter Kniestock benötigt werden. Und Achtung: Alle Maßnahmen, die die Silhouette der Gebäudehülle verändern, sind in der Regel genehmigungspflichtig.

Als erster Schritt beim Dachausbau sollte die oberste Geschossdecke beziehungsweise der Dachboden aufbereitet werden, zum Beispiel durch einen Trockenestrich mit Ausgleichsschüttung, damit am Ende des Ausbaus der eigentliche Bodenbelag gelegt werden kann.

Unverzichtbar beim Dachausbau ist auf jeden Fall das Anbringen einer Wärmedämmung. Diese hält nicht nur im Winter die Wärme drin, sondern im Sommer auch die Hitze draußen. Die Dämmung des Daches überlässt man am besten dem Profi. Denn zusätzlich zum Dämmstoff muss eine Dampfsperre angebracht werden, damit es nicht zu Wärmebrücken mit kondensierender Luftfeuchtigkeit und schließlich zu Schimmelbildung kommt.

Anschlüsse abdichten

Außerdem müssen die Anschlüsse an Dachfenster und Durchbrüche – zum Beispiel für eine Satellitenschüssel – hermetisch abgedichtet werden. Zusätzlich zur Dämmung muss sichergestellt werden, dass ausreichend Möglichkeit zur Querlüftung des Dachgeschosses besteht, um für ein gutes Raumklima zu sorgen.

Sind bereits Fenster vorhanden, sollte geprüft werden, ob ein Fenstertausch Sinn macht, damit die Wirkung der Dämmung nicht verpufft. Falls nötig können auch die Fensterlaibungen gedämmt werden.

Beplankung der Wände

Der weitere Ausbau besteht darin, die gedämmten Dachflächen und Wände zu beplanken. Dabei kommen Gipsfaser- oder Gipskartonplatten zum Einsatz. Auch Wände, die auf Basis einer Holz- oder Alukonstruktion neu eingezogen werden, erhalten eine Beplankung. Alle Platten werden dann gespachtelt, verputzt und mit Farbe gestrichen. Schließlich können alle weiteren Handwerker wie Fliesen- und Parkettleger, Sanitärinstallateure und andere den Ausbau komplettieren.

Komplexer Vorgang

Ein Dachausbau ist also ein komplexer Vorgang, bei dem viele Werkstoffe und Materialien zum Einsatz kommen. Bei der Auftragsvergabe sollten Bauherren besonders darauf achten, dass die ausführenden Handwerker nur gesundheitlich unbedenkliche Produkte verwenden.

Idealerweise sollten die Materialien das Emicode-Zeichen tragen, das niedrigste Emissionen gewährleistet. Die GEV – Gemeinschaft Emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe, Klebstoffe und Bauprodukte – vergibt das Siegel nach gründlicher Prüfung an eine große Vielzahl von Bau- und Installationsprodukten, zum Beispiel an Dämm- und Dichtstoffe sowie Dampfbremsen, an Estriche und Spachtelmassen, Klebstoffe und Fugenmaterial, Fensterabdichtungen und viele andere.

Die Prüfungen werden regelmäßig und unangekündigt von unabhängigen Instituten durchgeführt. Bei entsprechend sorgfältiger Produktwahl steht dem gesunden Wohngenuss im (ausgebauten) Dachgeschoss nichts mehr im Wege. Bau-PR

Raum mit Naturblick

Leben: Mit einem Wintergarten den Wohnraum vergrößern und zugleich Fördermittel nutzen.

Aufs Glas prasselnde Regentropfen, behagliche Sonnenstrahlen, die gemütliche Wärme schaffen, oder die ersten Schneeflocken, die langsam vom Himmel fallen: Im Wintergarten kann man sich gut geschützt an allen Wetterbedingungen erfreuen.

Die Glasanbauten erweitern den Wohnraum, bieten einen hohen Lichteinfall und machen den Garten zu jeder Tages- und Jahreszeit erlebbar. Aufgrund des energetisch positiven Effekts sind für Wintergärten sogar staatliche Förderungen nutzbar.

Ganzjährig nutzbar

Ob als Vergrößerung des Wohnzimmers oder Esszimmers, als Wohnküche, Arbeitszimmer oder privater Wellness-Tempel: Ein Wintergarten kann ein Haus ganzjährig auf vielfältige Weise bereichern. Denn die Anbauten stellen aufgrund der guten Wärmedämmung und hohen Dichtigkeit eine vollwertige Wohnraumerweiterung dar. Um sich dieses neue und freie Lebensgefühl nach Hause zu holen, erhalten Bauherren sogar einen Zuschuss vom Staat.

Dieser finanzielle Zuschuss ist auf zwei Wegen möglich: zum einen über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle aus(BAFA), das bis zu 9000 Euro an Hauseigentümer für ihr Wintergarten-Projekt zahlt, zum anderen als Nachlass auf die zu zahlende Einkommenssteuer. Dabei werden bis zu 20 Prozent der Kosten von staatlicher Seite bezuschusst. Das entspricht einer Summe von maximal 40 000 Euro, die auf drei Jahre aufgeteilt wird.

Gegebenheiten berücksichtigen

Bei beiden Förderungsmöglichkeiten gilt es, bauliche Gegebenheiten und energetische Anforderungen zu berücksichtigen. Hierzu gehört unter anderem, dass der Bauantrag des Hauses älter als fünf Jahre sein muss (BAFA-Förderung) beziehungsweise seit der Grundsteinlegung mehr als zehn Jahre (Förderung nach Paragraph 35c Einkommensteuergesetz) vergangen sein müssen.

Darüber hinaus ist es bei der BAFA-Förderung notwendig, einen Energie-Effizienz-Berater zu beauftragen, während bei der Variante über die Einkommenssteuerförderung ein Steuerberater hinzugezogen werden muss. Wichtig ist zudem, den jeweiligen Antrag vor Baubeginn des Wintergartens zu stellen. Festgehalten sind diese und weitere Rahmenbedingungen in den Bundesförderungen für effiziente Gebäude (BEG). djd