Die Mischung bringt die Wende
Sonderveröffentlichung

Bauen & Wohnen Die Mischung bringt die Wende

Energie aus dem Wasser, der Erde oder der Sonne: Bei der Auswahl an Wärmepumpen, Photovoltaikanlagen und Solarthermie lässt sich für jedes Heim der passende Mix finden.

Eine moderne Wärmepumpe kann auch einer Wohnungseigentümergemeinschaft helfen, langfristig fossile Brennstoffe zu sparen. Foto: Silas Stein/dpa/dpa-mag

30.11.2023

Wärmepumpen gelten seit einiger Zeit als Hit unter den Möglichkeiten, zu heizen. Wichtig zu wissen: Wärmepumpe ist nicht gleich Wärmepumpe – es gibt drei Varianten.

1. Luft-Wärmepumpe:

Diese Wärmepumpe ist die gängigste Variante. Kurz gesagt: Sie saugt über einen Ventilator die Außenluft an, die darin enthaltene Wärme wird dann für das Heizen und die Aufbereitung von Warmwasser nutzbar gemacht.

2. Erd-Wärmepumpe:

In den Tiefen unserer Erde schlummert ein mächtiges Wärmepotenzial – die Geothermie. Je tiefer, desto heißer. Mehrere Tausend Grad sind möglich. In Oberflächennähe ist die Temperatur zwar viel geringer, aber schon diese Wärme lässt sich zum Heizen und für das Warmwasser im Haus nutzen.

3. Grundwasser-Wärmepumpe: 

Diese Variante der Wärmepumpe zieht ihre Energie ebenfalls aus der Tiefe – aber aus dem Grundwasser. Dafür werden zwei Brunnen mit einer Tiefe von rund 20 Metern gebohrt – einen, um das warme Wasser an die Oberfläche zu bringen, den anderen, um das abgekühlte Wasser wieder ins Erdreich zu führen.

Hausbesitzer sollten sich also überlegen, wie ihre Anforderungen an eine Wärmepumpe sind und wie die Gegebenheiten auf ihrem Grundstück sind, auch die klimatischen. So vorbereitet geht es in die Beratung durch Fachleute. Denn eine sorgfältige Planung und Auslegung der Wärmepumpe ist die Grundlage für ihre Effizienz. Gut kombinieren lassen sich Wärmepumpen mit Photovoltaikanlagen auf dem Hausdach. Denn wer selbst Strom erzeugt, macht sich unabhängiger von steigenden Energiepreisen und leistet einen Beitrag zur Energiewende. Immer beliebter werden auch kleine Photovoltaikanlagen für den Balkon.

So arbeitet eine Solarthermieanlage

Neben Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen gehören auch Solarthermieanlagen in den Bereich der modernen Methoden der Energiegewinnung. „Sie unterstützt die Heizung und produziert in diesen Kreislauf eingebunden auch Warmwasser. Es ist die anspruchsvollere Technik“, sagt Andreas Skrypietz, Experte der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. In den Kollektoren einer Solarwärmeanlage fließt ein Gemisch aus Wasser und Frostschutzmittel, das durch die Sonneneinstrahlung erhitzt wird. Die Wärme aus dem Wasser gelangt über einen Wärmetauscher in einen Kombispeicher. Dieser dient als Zwischenlager für die Wärme. Die abgekühlte Flüssigkeit wird wieder zum Kollektor zurückgepumpt. Vom Kombispeicher aus geht die Wärme in das Heizungssystem oder das Warmwassersystem über.

Bei der Entscheidung für eine Photovoltaikanlage oder eine Solarthermie gibt es kein grundsätzliches Richtig oder Falsch. „Solarthermie liefert natürlich insgesamt mehr Leistung pro Quadratmeter für Heizung und Warmwasser, aber PV-Anlagen betreiben auch den Kühlschrank und das E-Auto“, so Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft. Insofern muss man häufig schauen, welche Technologie für welchen Haushalt besser passt. dpa/djd

Wo ist der Unterschied?

Mitunter herrscht Verwirrung über die Begriffe Photovoltaik und Solarthermie. Durch eine Photovoltaikanlage wird elektrischer Strom gewonnen, durch eine Solarthermie warmes Wasser.

Gemeinsam ist beiden Systemen, dass sie für ihre Aufgaben Sonnenenergie nutzen.