Soziale Netzwerke und Bewerbungsprozess: Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps
Sonderveröffentlichung

Berufswahl & Zukunft Soziale Netzwerke und Bewerbungsprozess: Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps

In der Phase der Bewerbung sollte man Privates und Berufliches trennen.

Vor allem während des Bewerbungsprozesses sollte man Privates und Berufliches trennen. Foto: © Maksim Shmeljov/adobe.stock.com

24.07.2023

Digital ist voll normal: Instagram, Twitter, TikTok, Facebook, Twitch und und und. Es gibt quasi kaum jemanden, der nicht irgendein soziales Netzwerk nutzt. Sei es, um mit Freunden in Kontakt zu bleiben, Schnappschüsse aus dem Urlaub zu teilen, sich beim Videospielen über die Schulter schauen zu lassen oder neue Koch- und Backrezepte zu finden.

Keine Frage: Die Welt der sozialen Netzwerke hat uns näher zusammengebracht - auch wenn diese, wie alles im Leben, zwei Seiten hat. Wer gerade auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz ist, der sollte sich - bevor es so richtig losgeht - Zeit nehmen, und seine digitalen Profile mal genauer unter die Lupe nehmen. Denn: Personaler googlen ihre Bewerber.

Party hard-aber bitte privat

Es gibt eine alte Volksweisheit, die da lautet „Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps“ - will heißen: Berufliches und Privates sollte man getrennt halten. Leicht abgewandelt auf digitale Profile lässt sich ableiten: Der Arbeitgeber muss nicht alles sehen, auch nicht, was ich privat so treibe. 

Dabei gibt es nun zwei Möglichkeiten. Die erste Möglichkeit besteht darin, das eigene Profil komplett als „nicht öffentlich“ einzutellen, so dass die geposteten Beiträge nur von Nutzern gesehen werden können, die man als Follower bestätigt hat oder die einem eine Freundschaftsanfrage geschickt haben. Die zweite Möglichkeit wäre, sich vor jedem öffentlichen Post genau zu überlegen, ob man sich mit dem Gezeigten im Unternehmen wohlfühlen würde. Ein Beispiel: Wer sich nicht dabei wohlfühlen würde, dem Chef und den Kollegen in Unterwäsche gegenüber zu treten, der sollte auch in seinem öffentlichen Profil kein solches Foto posten. Gleiches gilt für Fotos vom letzten Trink-Spiel-Abend und vom nächtlichen Einbruch ins Schwimmbad. Dabei nicht vergessen: Durch Verlinkungen kann man auf Fotos gefunden werden, die man gar nicht selbst gepostet hat. 

Man kann seine digitalen Profile im Rahmen der Bewerbung aber auch für sich nutzen. Und zwar indem man dort seine Fähigkeiten und Soft Skills in den Fokus rückt. Wer zum Beispiel einen Mannschaftssport betreibt und davon ordentliche Fotos postet, kann die eigene Teamfähigkeit bezeugen. Wer am Wochenende im Tierheim hilft und eine Jungendgruppe betreut, kann Empathie und soziales Engegament unterstreichen.
Von Anne Schur