Handwerk macht glücklich – unabhängig vom Schulabschluss
Sonderveröffentlichung

Das Handwerk Handwerk macht glücklich – unabhängig vom Schulabschluss

Für die jüngeren Generationen sind Glück und Erfüllung im Beruf wichtig. Doch ein Studium passt nicht zu jedem. Viele junge Menschen finden ihr Glück deshalb in einer handwerklichen Ausbildung.

19.05.2021

Fin Clas Classen (32) studierte bis vor zwei Jahren Grafikdesign. Doch richtig identifizieren konnte er sich mit seinem Studium nicht. Deshalb fasste er den Entschluss, das Studium abzubrechen und eine Ausbildung zum Schreiner zu beginnen. An seinem neuen Beruf gefällt ihm besonders, Dinge mit den eigenen Händen zu schaffen: „Wenn man ein Stück Holz vor sich hat und sieht, was daraus wird, dann befriedigt das. Man wird viel selbstbewusster und zufriedener mit jedem Stück, das man macht.“

Seither ist er jeden Tag voll motiviert, wie er hinzufügt. Diese Motivation in ihrem Beruf verspüren viele Auszubildende. Laut der Studie „Handwerksstolz“ der Universität Göttingen sehen 84 Prozent der befragten Handwerker mit Abitur und Fachabitur in ihrem Beruf ihre Berufung. Damit toppen sie die ohnehin hohen Werte aller in der Studie befragten Handwerkerinnen und Handwerker von 81 Prozent. Besonders geschätzt wird von den Abiturienten, dass ihnen ihr Beruf neue Herausforderungen bietet (92 Prozent) sowie anregend und inspirierend ist (91 Prozent). Das eigene Handwerk nimmt auch Einfluss auf die eigene Person: knapp 90 Prozent der Handwerker empfinden den Beruf als einen bedeutenden Teil ihrer Persönlichkeit. Tatsächlich scheinen immer mehr Abiturienten zu erkennen, welche beruflichen und persönlichen Chancen im Handwerk stecken. Zwischen Ostalb und Bodensee, dem Gebiet der Handwerkskammer Ulm, hatten im Jahr 2020 14,7 Prozent der neuen Auszubildenden im Handwerk Abitur. Neben modernen Ausbildungsberufen im Handwerk spielen dabei Optionen zur Ausbildungszeitverkürzung sowie duale oder triale Studienangebote, die handwerkliche Ausbildung, Meisterbrief und Hochschulabschluss verbinden, eine wichtige Rolle. Für leistungsstarke Schülerinnen und Schüler gibt es mit dem BerufsAbitur die Möglichkeit, Abitur und Berufsausbildung parallel zu erwerben.

Info www.lehrstellen-radar.de, www.hwk-ulm.de

Förderprogramm für Gründerinnen und Gründer

Viele frisch gebackene HandwerksmeisterInnen haben den Wunsch, ein eigenes Unternehmen zu gründen oder ein bestehendes zu übernehmen. Seit Ende 2020 werden sie dabei von der L-Bank mit der Meistergründungsprämie unterstützt.

Wer innerhalb von zwei Jahren nach der Ausbildung einen Handwerksbetrieb gründet oder übernimmt, erhält einen Tilgungszuschuss in Höhe von bis zu 10.000 Euro. Um diese Summe kann sich die Rückzahlung eines Darlehens, das im Rahmen der L-Bank-Förderprogramme Startfinanzierung 80 oder Gründungsfinanzierung aufgenommen wurde, reduzieren. Der Tilgungszuschuss beträgt dabei zehn Prozent der Darlehenssumme (maximal 10.000 Euro). Besonders attraktiv ist der Tilgungszuschuss für Teamgründungen: Wenn sich zwei Gründungswillige gemeinsam selbstständig machen, verdoppelt sich der Tilgungszuschuss. Die Meistergründungsprämie ist ein wichtiger Baustein bei dem Bemühen der L-Bank, Existenzgründungen und Übernahmen bestehender Unternehmen zu fördern.

Info l-bank.de/gruendung, l-bank.de/startfinanzierung, l-bank.de/gruendungsfinanzierung